Die Uechtmannstraße im Winkel zwischen Zweckel und Rentfort ist die Straße der zwei Gesichter - im ersten Teil urban, im zweiten ländlich.

Aber der Reihe nach: Die Uechtmannstraße ist in ihrem Ursprung eine ganz alte Wegeverbindung Richtung Kirchhellen. In einer ersten Phase wurde der Weg ab 1910 als Erschließungsstraße bis zum Wäldchen ausgebaut - samt der angrenzenden Wohnstraßen. Die Straße erhielt in Anlehnung an die Zweckeler Zeche, die in den ersten Jahren „Zeche Potsdam“ hieß, den Namen Potsdamer Straße.

Es entstanden ansehnliche Wohnhäuser für die „Zechenbeamten“ - für die Steiger, Fahr- und Obersteiger oder Betriebsführer. Interessant ist, dass auf dieser westlichen Seite des Bergwerks ausschließlich die qualitätsvolleren Wohnhäuser für die angestellten Bergwerksangehörigen entstanden. Die Reihenhäuser für die normalen Kumpel wurden hingegen auf der östlichen Seite des Pütts rund um die Tunnelstraße gebaut.

Zurück zur Uechtmannstraße: Die Straße wurde nach dem Krieg weiter nach Westen ausgebaut und schließlich im weiten Bogen an die neue Berliner Straße, der nördlichen Erschließungsstraße des neuen Stadtquartiers Rentfort-Nord, herangeführt. Die ei-gentliche Uechtmannstraße geht ab dem Neubauviertel rund um die Albert-Einstein-Straße weiter durch die Felder, führt entlang des Quälingsbaches und mündet bei Quäling auf die Kirchhellener Straße. Rund 1,5 Kilometer misst sie von der Frentroper- bis zur Kirchhellener Straße.

Übrigens heißt sie erst seit 1947 Uechtmannstraße, zuvor - siehe oben - Potsdamer Straße. Sie erhielt auf Anregung von Gladbecker Heimatfreunden bei einer großen Umbenenungsaktion nach dem Krieg den neuen Namen, der offenbar an einen alten Bauernhof in dem Gebiet erinnert.