Gladbeck. Der Oberbergrat führte die Zeche Zweckel von 1916 bis 1922. An der Straße westlich des Bergwerks wohnten einst nur die Bergbeamten.
Der Bergbau, der 100 Jahre in Gladbeck aktiv war, hinterließ in der Stadt viele Spuren - auch bei den Straßennamen. Die Frielinghausstraße im Zweckeler Westen erinnert an die Zeche Zweckel und an einen ihrer Werksdirektoren - an der Oberbergrat Adolf Frielinghaus, der von 1916 bis 1922 den Pütt (gemeinsam mit der Schwesterzeche Scholven) leitete.
Wann die Straße genau angelegt und fertig gestellt wurde, darüber gibt es keinen genauen Nachweis. Die Zeche Zweckel, die zunächst „Potsdam“ hieß, wurde ab 1908 abgeteuft. In der Nachfolgezeit wurden die Zechenhäuser errichtet – westlich des Bergwerks, also im Bereich Frielinghaus- und Hagelkreuzstraße, die für die besser gestellten Bergbeamten und Angestellten (Steiger und kaufmännische Führungskräfte). Für die Kumpel entstand eine Siedlung östlich der Zeche.
Die Frielinghausstraße erhielt im November 1933 ihren Namen
https://www.waz.de/staedte/gladbeck/strassen-der-stadt-was-namen-ueber-gladbeck-erzaehlen-koennen-id215078401.html In einem Stadtplan von 1925 ist die Straße verzeichnet. Allerdings hieß sie zunächst Schanzenstraße, wie aus Unterlagen des früheren Heimatforschers Dr. Ludwig Bette hervorgeht. Im November 1933 wurde sie laut Stadtarchiv nach dem ehemaligen Chef der Zweckeler Zeche umbenannt.
Die zwei Hochhäuser und einige Einfamilienhäuser ergänzten in den 60er Jahren die Bebauung der rund 500 Meter langen Frielinghausstraße, die von der der Uechtmannstraße (die bis 1947 als Verweis auf den einstigen Namen der Zweckeler Zeche Potsdamer Straße hieß) nach Norden abzweigt und zunächst parallel zur Hagelkreuzstraße verläuft. Am nördlichen Ende macht sie einen Haken Richtung Osten, überquert die Hagelkreuzstraße und mündet auf die Frentroper Straße nahe dem ehemaligen Zecheneingang.
Auch eine Zeche bei Witten hieß Frielinghaus
https://www.waz.de/staedte/gladbeck/strasse-der-zwei-gesichter-id4178108.html
Die Familie Frielinghaus entstammten, so der Verein für Orts- und Heimatkunde, mehrere Bergwerksdirektoren, auch der Zweckeler Zechenchef. In der Nähe von Witten gab es sogar eine „Zeche Frielinghaus“. Und auch ein Kohlen-Abbaufeld im Süden des Ruhrbergbaus wurde nach der Familie benannt – das Feld „Oberste Frielinghaus“.