Gladbeck. Corona hat erneut viele Schuleingangsuntersuchungen verhindert. Mehr als ein Viertel der Kinder konnten noch nicht begutachtet werden.

Das Gesundheitsamt des Kreises Recklinghausen meldet, dass es coronabedingt erneut nicht gelungen ist, alle Schuleingangsuntersuchungen auch in Gladbeck so durchzuführen, wie geplant war. Mehr als ein Viertel der Kinder kreisweit, die nach den Sommerferien als i-Dötze ihre Schulkarriere starten, konnten noch nicht begutachtet werden.

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Insgesamt 6000 Schuleingangsuntersuchungen hatte der Kinder- und Jugendgesundheitsdienst des Kreises Recklinghausen für die zurückliegenden Monate geplant. Corona habe allerdings wieder verhindert, „dass wirklich alle Untersuchungen wie geplant durchgeführt werden konnten“, so Kreishaus-Pressesprecherin Lena Heimers.

Termine konnten nach Corona-Erkrankungen nicht eingehalten werden

Auch die Zeichnung eines Menschen bei der Schuleingangsuntersuchung gibt den Gutachtern Auskunft über den altersgerechten Entwicklungsstand des Kindes (Symbolbild).
Auch die Zeichnung eines Menschen bei der Schuleingangsuntersuchung gibt den Gutachtern Auskunft über den altersgerechten Entwicklungsstand des Kindes (Symbolbild). © FFS | Ralf Rottmann

Immer wieder sei es vorgekommen, „dass eine Familie einen Termin absagen musste – sei es wegen Erkrankung oder Quarantäne“. Und auch das Team vom Kinder- und Jugendgesundheitsdienst sei zwar nicht mehr in die Corona-Kontaktnachverfolgung eingebunden gewesen, so Heimers, aber von Infektionen nicht gänzlich verschont geblieben, so dass am Ende Termine nicht durchgeführt werden konnten. „Erschwerend kommt hinzu, dass wir die Untersuchungstermine mit mehr Abstand auseinanderlegen mussten, um die Hygieneauflagen einhalten zu können“, erklärt Dr. Wiebke Selle, Leiterin des Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes beim Kreis Recklinghausen.

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Eltern, deren Kind im Sommer in die Schule kommt, aber noch nicht untersucht wurde, müssten sich aber nicht sorgen: „Die Kinder können in dieser speziellen Situation auch ohne Schuleingangsuntersuchung in die Schule gehen“, sagt Dr. Wiebke Selle. Sollte jedoch bei den Eltern, Kitas oder den Schulen noch Beratungsbedarf vorhanden sein, können sich diese direkt oder über die Schule an den Kinder- und Jugendgesundheitsdienst wenden.

In den Sommerferien werden weitere i-Dötze noch untersucht

Bislang wurden 4.400 von 6.000 angehenden Grundschulkindern untersucht. Bei der Begutachtung wird festgestellt, inwieweit die i-Dötze über motorische und kognitive Fähigkeiten verfügen, die altersgerecht erwartet werden können. Spezielle Förderbedarfe können so zum Beispiel festgestellt werden. Weitere Untersuchungen für Schuleingangskinder sind in den nächsten Wochen terminiert. Lena Heimers: „Der Kinder- und Jugendgesundheitsdienst führt noch die gesamte Zeit in den Sommerferien Schuleingangsuntersuchung durch.“