Gladbeck. Große Teile des einstigen Möbelparadies-Geländes in Gladbeck sind verkauft. Ökologisch geprägte Einfamilienhaus-Siedlung soll dort entstehen.
Am Bramsfeld – auf dem Gelände des ehemaligen Möbelparadieses Gladbeck– laufen die Akteure für eine Neuentwicklung so langsam auf die Zielgerade zu: Fast ein Jahr später als ursprünglich gedacht, wird das Abbruchunternehmen Oetjen aus Weyhe nahe Bremen in Kürze wohl mit der Möbelhaus-Demontage fertig. Inzwischen ist es mit den Restarbeiten beschäftigt. Der neue Stadtplanungsausschuss hat unterdessen ein Bauleitplanverfahren auf den Weg gebracht, das Rechts- und Planungssicherheit bei der künftigen Gestaltung und Bebauung des drei Hektar großen Areals bringen wird.
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Das Gelände des einstigen Möbelhauses östlich des Bramsfelds soll nach WAZ-Informationen inzwischen erneut und damit an einen dritten neuen Eigentümer verkauft worden sein. Für das Gelände gibt es seit längerem eine Baugenehmigung für eine mehrgeschossige Neubebauung – vorwiegend altersgerechte und öffentlich geförderte Wohnungen. Ob sie am Ende umgesetzt wird, ist derzeit offen.
Auf der Westseite soll ein „ökologisch anspruchsvolles“ Stadtquartier entstehen
Klar ist hingegen, dass es für den westlichen, größeren Teil des Möbelhaus-Areals (Parkplatz und das dahinter liegende Brachgelände) einen neuen Eigentümer gibt, der mittlerweile auch bekannt gemacht wurde: Das Bauunternehmen Aumann aus Hessen, das bereits in enger Abstimmung mit der Bauverwaltung steht und Vorstellungen über eine „ökologisch anspruchsvolle Stadtquartiersbebauung“ vorgelegt habe, so Stadtbaurat Dr. Volker Kreuzer im neuen Stadtplanungsausschuss. Gedacht ist grundsätzlich an eine Bebauung mit Einfamilienhäusern mit viel Dachbegrünung, überhaupt mit einer großzügigen Durchgrünung des Quartiers, mit einem Spielplatz, mit möglichst vielen Wegeverbindungen und offenen Wasserversickerungen (insbesondere für Starkregenfälle).
Aber auch mit einem Quartiersplatz, der vielfältig genutzt werden könne, zusätzlich „temporär“ (vor allem freitags) auch als Parkplatz für Moscheebesucher (40 Plätze) zur Verfügung stehen soll. Darüber habe es, so Planungsamtsleiter Karsten Fuchte, bereits auch „zielführende Gespräche“ der Firma Aumann mit der Ditib-Moscheegemeinde gegeben, die sich offenbar auch an der Lösung beteiligen will. Als „intelligente Gesamtlösung“ für den weit höher liegenden Parkplatzbedarf an Freitagen denke man gemeinsam über einen Shuttle-Service zum Festplatz nach, so Fuchte.
Für die Ostseite, auf der Fläche des Möbelhauses, gibt es bereits eine Baugenehmigung
Direkt am Bramsfeld ist auch eine mehrgeschossige Bebauung vorgesehen, eventuell mit einer Kindertagesstätte, um den Bedarf im Bereich Butendorf-Ost, der auch durch die Neubebauung steigen wird, decken zu können, so Baurat Kreuzer. Eine Nahversorgung, wie von der CDU nachgefragt, durch einen Lebensmittler sei kaum vorstellbar. Einerseits, weil durch die Nähe des Netto Horster Straße (800 Meter entfernt, wird bald ausgebaut) kaum Interesse eines Anbieters bestehen dürfte, andererseits städtebaulich, da ein solches Gebäude 1000 Quadratmeter plus einer großen Zahl von Parkplätzen benötige. Was man einplanen könne, das wäre ein Bäcker mit einem etwas erweiterten Angebot, so Kreuzer.
Der Ausschuss stimmte dem Vorschlag der Verwaltung zu, einen komplett neuen Bebauungsplan aufzustellen – einen gemeinsamen für beide Teilabschnitte des alten Möbelhausgeländes – wobei die bereits genehmigte Bebauung auf dem Ostteil größtenteils in den Bebauungsplan integriert werden soll. Auch eine Änderung des Flächennutzungsplans, so Planungsamtsleiter Fuchte, sei nötig, um aus dem Mischgebiet (Wohnen, Gewerbe) ein reines Wohngebiet zu machen. Für die SPD begrüßte Ratsherr Dustin Tix die Pläne: „Das ist eine große Chance für Butendorf, das Gebiet zu entwickeln.“