Gladbeck. . Projektentwickler aus Duisburg zieht sich vom Vorhaben in Butendorf wieder zurück. Geschäftsführer Coskun: Bebauung kann trotzdem zügig kommen.
- Vor mehr als einem Jahr übernahm die Cosimo-Gruppe aus Duisburg die Brache am Bramsfeld und wollte dort schnell bauen
- Jetzt zieht sich das Unternehmen überraschend von dem Projekt zurück und sucht einen Kaufinteressenten
- Die Abrissgenehmigung fürs alte Möbelparadies liegt schon vor, die erste Baugenehmigung für die Neubebauung wird erwartet
Die Cosimo-Gruppe aus Duisburg, die im Mai 2016 das Möbelparadies-Gelände erworben hat und es als Projektentwickler bebauen wollte, zieht sich von dem Vorhaben zurück. „Wir wollen alles verkaufen“, kündigte Cosimo-Geschäftsführer Oral Coskun überraschend im WAZ-Gespräch an.
Als Grund für den Rückzug von dem Gladbecker Projekt nennt der Cosimo-Chef die Konzentration seines Unternehmens auf zwei weitere und größere Projekte in Berlin. Außerdem habe Cosimo im Juni das Hansa-Zentrum in Bottrop gekauft, das nun saniert werde.
Die Bebauung soll wie geplant starten
Coskun betont, dass die Entwicklung des Möbelparadies-Geländes trotz der Veräußerungsabsicht seines Unternehmens nicht gefährdet sei. „Wir wollen das Grundstück samt Abrissgenehmigung, Konzept und Baugenehmigung verkaufen“, so Coskun, „der neue Investor kann sofort loslegen, eine große Verzögerung muss es nicht geben.“
Die Abrissgenehmigung für das alte Möbelparadies hat das Duisburger Unternehmen seit geraumer Zeit, die Baugenehmigung für den ersten Teil des Bauprojektes (östliche Seite Bramsfeld mit Mehrfamilienhäusern) sei von der Stadtverwaltung in Aussicht gestellt und man erwarte diese in etwa drei Wochen, so Coskun. Außerdem sei in Kürze mit der Genehmigung beantragter Fördergelder durch das Land zu rechnen – für den Abriss des Möbelparadieses und für den Bau eines Teils der geplanten Sozialwohnungen.
Cosimo hat bereits erste Interessenten
Für rund 3,5 Millionen Euro wolle Cosimo das gesamte Areal von rund 28 000 qm inklusive aller Genehmigungen verkaufen, so Coskun, der zuversichtlich ist, einen Käufer zu finden. „Wir haben schon jetzt einige Interessenten.“
Auch für die Bebauung der westlichen Bramsfeld-Seite (Parkplatz) mit Mehrfamilienhäusern erwartet die Firma die Baugenehmigung – in etwa zwei bis drei Monaten. Nur für den dritten Teil des Gesamtprojektes, die Bebauung des hinteren Teils mit Einfamilienhäusern, benötige man noch einige Zeit Geduld, da ein neuer Bebauungsplan aufgestellt werde. Allerdings, so der Firmenchef, sei man sich inzwischen mit der Stadt „so gut wie einig“, was die Dichte der Bebauung anbelange. Die Stadt hatte nach einem ersten Entwurf von Cosimo eine Verringerung der geplanten Häuseranzahl verlangt.
Stadt reagiert zuversichtlich auf die Ankündigung
Baurat Dr. Volker Kreuzer zeigte sich in einer ersten Reaktion zuversichtlich, dass das Konzept der Möbelparadies-Bebauung auch ohne Cosimo realisiert werde. „Das ist aus unserer Sicht kein Problem, da es ein wirtschaftlich rentables Projekt ist“, sagte er auf WAZ-Anfrage. Angesichts des fertigen Konzepts und der in Aussicht gestellten Fördergelder erwartet auch Kreuzer das Interesse neuer Investoren.
Für das Möbelparadies-Gelände auf beiden Seiten des Bramsfelds bezifferte Cosimo auf 24 Millionen Euro. Noch nicht geklärt ist laut Cosimo die Parkplatz-Problematik mit der Moscheegemeinde, deren Besucher regelmäßig den alten Möbelparadies-Parkplatz nutzen, der bebaut werden soll.