Gladbeck. Die Stadt Gladbeck will für das neue Wohnquartier an der Johowstraße zügig Baurecht schaffen. Warum es jetzt schneller als erwartet gehen könnte.
Das Projekt des neuen Wohnquartiers an der Johowstraße in Gladbeck nimmt Fahrt auf: Im Planungsausschuss wurde der Planungsprozess reaktiviert, der vor Jahren auf Eis gelegt worden war, nachdem der damalige Eon-Konzern als Eigentümer kurzzeitig das Interesse an der Vermarktung des Geländes verloren hatte. Inzwischen ist es aber an einen Investor verkauft worden.
Der Planungsausschuss stimmte daher nun mit Wiederaufnahme des Bebauungsplanverfahrens bereits der zweiten Planungsphase – der Offenlegung – zu, sodass die das Gesamtverfahren Baugebiet Johowstraße voraussichtlich schon in der ersten Jahreshälfte 2022 zum Abschluss kommen könnte und dann 2023 – nach erfolgten Baugenehmigungen – die Bagger anrollen könnten.
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Die alte Bergbaufläche gehörte zuletzt dem Eon-Konzern
Die 1,7 Hektar große Fläche an der Johowstraße – gegenüber dem Stadtgarten – liegt seit den 60er Jahren brach. Damals war eine abgängige Altbebauung abgerissen worden, das Areal sollte bebaut werden. Einige Häuser wurden damals auch errichtet, aber kurz drauf wieder abgerissen. Vor knapp zehn Jahren kam wieder Bewegung ins Spiel, bei der Stadt reiften Pläne für ein schmuckes Wohnviertel. Die Eon AG – Rechtsnachfolger der einstigen Besitzer des alten Zechengrunds – wollte verkaufen, sodass 2014 ein Bebauungsplanverfahren angestoßen wurde. Doch dann kam der Rückzieher von Eon.
Inzwischen hat der Bauträger „Alfert und Bockhold Innovativbau“ aus dem münsterländischen Heek das Gelände gekauft. Die Stadt passt nun mit der Fortführung des Verfahrens den künftigen Bebauungsplan an die Novellierungen des Baugesetzes und damit ans geltende Recht an und andererseits an die Anforderungen eines modernen, vor allem ökologischen Stadtquartiers.
40 Einfamilienhäuser und vier Mehrfamilienhäuser sollen entstehen
Es ist nun eine gemischte zweigeschossige Bebauung vorgesehen mit 40 Einfamilienhäusern als Einzelhäuser oder Doppelhaushälften sowie vier Mehrfamilienhäuser mit jeweils voraussichtlich sechs Wohnungen. 60 Prozent dieser Wohnungen, so sei es mit dem Bauträger verabredet, hieß es im Ausschuss, sollen öffentlich geförderte Wohnungen (Sozialwohnungen) sein – sie fehlen in Rentfort besonders. 40 Prozent der Mietwohnungen sollen frei finanziert entstehen. Bei den Grundstücksgrößen der Doppelhaushälften sind 250 bis 300 Quadratmeter vorgesehen. Die frei stehenden Häuser erhalten rund 400 Quadratmeter Grund.
Die Bauverwaltung betont, dass eine „ökologische, klimaresistente Bebauung“ geplant werde – mit einer Durchgrünung des Wohnviertels, einer öffentlichen Grünfläche inklusive Spielmöglichkeiten, mit energieeffizienten Vorgaben fürs Bauen wie etwa Photovoltaik, unversiegelten und begrünten Vorgärten und Einfriedungen nur mit heimischen Hecken. Das Oberflächenwasser soll versickern oder in ein Rückhaltebecken fließen, das an der Ecke Johowstraße/Kampstraße entsteht und das Wasser letztlich dem Haarbach zuführt.
Flach geneigte Dächer sollen begrünt werden
Vorgesehen werden auch Begrünungen von flach geneigten Dächern, Garagen mit E-Ladestationen vorgesehen und „eine gute Ausstattungsqualität der Siedlung für Fußgänger und Radfahrer. Die Anbindung an den ÖPNV soll optimiert werden. Auch sagten die Planer zu, den gegenüber liegenden Bolzplatz zu überarbeiten.
Stichweg zur Hildegardstraße
Ein Stichweg wird direkt zur Hildegardstraße führen und Quartier mit der Kamp-Siedlung verbinden. Die Johowstraße soll im Bereich der Neubebauung attraktiv auch für Fußgänger und Radfahrer umgebaut werden – auch mit Anschluss an den Radweg am HaarbachZudem sollen Parkmöglichkeiten für Besucher des Quartiers geschaffen werden. Weitere Infos zur Bebauung beim Bauträger unter bockholdbau.de.