Gladbeck. Eine gute Organisation ermöglichte einen reibungslosen Ablauf der Impfaktion am Medizincampus in Gladbeck. Über 500 Personen wurden geimpft.
Die Impfaktion auf dem neuen Medizincampus in Gladbeck am Samstag kann als Erfolg verbucht werden. Während Erwachsene im Hausarztzentrum Butendorf im Akkord ihre Impfung erhielten, war die Nachfrage unter den Jugendlichen im Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin geringer als erwartet, sodass auch Erwachsene ohne Termin spontan eine (Booster-)Impfung erhielten. Die Geimpften lobten vor allem die gute Organisation und den reibungslosen Ablauf.
„Alles läuft planmäßig“, kann Dr. Gregor Nagel nach einer guten Stunde Impfaktion sagen. Für die Impfung im Hausarztzentrum war eine Voranmeldung notwendig, entsprechend müssen die Impfwilligen, die pünktlich zu ihrem Termin erscheinen, kaum warten. „Wir haben bisher eine sehr hohe Termintreue und rechnen damit, heute wie geplant rund 500 Leute zu impfen“, so Nagel, der die entspannte Stimmung in der Praxis lobt. „Wir impfen auch neben dem Praxisbetrieb, das ist wesentlich stressiger als die Aktion heute. So oder so erleben wir hier gerade Hardcore-Zeiten, ich bin meinen Mitarbeiterinnen sehr dankbar, dass sie das alles mitstemmen“, betont der Mediziner.
Die Impfaktion war gut organisiert - es gab kaum Wartezeiten
Die gute Organisation und damit geringe Wartezeiten freut besonders die Patienten dieser Samstag-Impfaktion. „Das ging wirklich alles sehr schnell, wir mussten kaum warten. Die Leute machen ihre Arbeit hier wirklich super“, betont Maria Scheffczyk, die sich bei der Impfaktion ihre dritte Impfung abholt. „Von Bekannten habe ich gehört, dass sie woanders sehr lange anstehen mussten. Wenn die ganze Impfung so schnell geht, ist die Motivation auch viel höher, sich überhaupt nochmal impfen zu lassen. Das ist für viele glaube ich auch ein wichtiger Grund“, so die Bottroperin.
Vom reibungslosen Ablauf und dem Impftempo sind auch die Gladbecker André und Petra überrascht. „Wir hatten uns auf viel längere Schlangen und Wartezeiten eingestellt, uns extra dick eingepackt und Kaffee mitgebracht“, berichtet das Paar, das letztlich aber keine zehn Minuten auf die Impfdosis warten musste. „Die heutige Aktion war für uns durch die Bank ein positives Erlebnis“, so Petra, die wie ihr Mann eine Corona-Infektion durchgemacht hat und nun unter Long-Covid leidet. „Es ist ein Luxus, dass man sich hier sogar zwischen Impfstoffen entscheiden kann. Wir möchten alle dringend bitten, sich impfen zu lassen. Nur damit kommen wir endlich aus dieser Lage raus“, appellieren die Butendorfer.
Auch im Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin wurde geimpft
Während die Erwachsenen mit Termin im Hausarztzentrum versorgt werden, gibt es ein Impfangebot speziell für Kinder ab 12 Jahren und ihre direkten Angehörigen ein Haus weiter im Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin. „Den ersten Run haben wir heute Morgen schon versorgt, seitdem ist der Ansturm eher abgeebbt“, schildert Dr. Susanne Petzel. Weil gerade in der Altersgruppe der Kinder und Jugendlichen viele Infektionen stattfinden, sei eine hohe Impfquote auch hier wichtig, betont die Kinder- und Jugendärztin.
Einer der impfwilligen Jugendlichen ist Emre. Während der Zwölfjährige am Samstag seine erste Corona-Impfung bekommt, lässt sich seine Mutter zum dritten Mal impfen. „Wir haben heute Morgen erst in der Zeitung davon erfahren. So eine Aktion am Samstag ohne Termin war heute perfekt für uns, ich bin ganz begeistert“, findet Ayten Koymatoglu. In Emres Klasse gäbe es jetzt immer wieder Coronafälle. „So können wir uns einfach sicherer fühlen, jetzt sind alle in der Familie geimpft“, ist Koymatoglu erleichtert.
Die Kinderärzte setzen zwar einen Fokus auf die Kinder und Jugendlichen, „letztlich geht es aber darum, die Impflücken zu schließen. Das betrifft dann vor allem die Zweitimpfung bei Jugendlichen, die etwa bei einer Schulaktion oder im Impfzentrum geimpft wurden, aber natürlich auch die Boosterimpfung zum Beispiel bei den Eltern und anderen Erwachsenen“, erklärt Kinderarzt Carsten Rothert. So kommt es, dass die Kinderärzte ihre Kollegen unterstützen und Personen ohne Termin, die im Hausarztzentrum abgewiesen werden, am Samstag doch noch an ihre Zweit- oder Drittimpfung kommen.
Biontech oder Moderna
Im Hausarztzentrum standen bei der Impfaktion die Impfstoffe von Moderna und Biontech zur Verfügung. „Gerade am Anfang gab es da wenig Flexibilität und kaum jemand wollte sich Moderna impfen lassen, auch wegen der katastrophalen Kommunikation durch den Gesundheitsminister“, berichtet Dr. Gregor Nagel.„Mittlerweile sind viele aber froh, überhaupt einen Impftermin zu bekommen und nehmen auch den anderen Impfstoff“, so der Mediziner. Unabhängig vom Impfstoff steht für ihn daher fest, dass das Hausarztzentrum je nach Impfstoffzulieferung und Bedarf weiter Impfaktionen wie am Samstag anbieten wird.