Gladbeck. Wegen hoher Infektionszahlen gehen aktuell nur wenige Menschen in Gladbeck ins Lokal. Wirten ist Kontrolle von Impf- und Testnachweisen wichtig.
Hohe Infektionszahlen und 2G+-Regel: Nicht jeder entscheidet sich in diesen Zeiten für den Besuch eines Restaurants oder einer Kneipe. So geht es aktuell den Gastronomen in Gladbeck – und diese Erfahrungen haben sie bisher mit gefälschten Nachweisen gemacht.
„Der Zulauf ist zur Zeit sehr reduziert, wir haben einen Rückgang von rund 60 Prozent“, erzählt Regina Winkler, Betreiberin der Afrika Lounge auf der Goethestraße. Am Wochenende laufe das Geschäft zwar ganz gut, aber unter der Woche kämen so wenige Gäste, „dass ich fast alleine hier arbeiten kann.“ Ausgenommen davon sei natürlich das Personal in der Küche. Die 2G+-Regel macht ihr dabei weniger zu schaffen. „Die meisten Gäste sind geboostert. Einen Testnachweis bringen nur etwa ein bis zwei Prozent mit. Viele haben aber aufgrund der hohen Inzidenzwerte Angst“, beobachtet sie.
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Inhaberin der Afrika Lounge fiebert dem Frühjahr entgegen
Umso mehr fiebert die Wirtin daher dem Frühjahr entgegen, wenn die Leute endlich wieder draußen sitzen können. „Ich freue mich riesig darauf, wenn wir die Tische wieder rausstellen können. Dann wird wieder mehr los sein.“ Wenn der Höhepunkt der Omikron-Welle Mitte Februar, wie Experten es derzeit voraussagen, überschritten ist, würden auch die Gäste wieder zurückkehren, ist Winkler überzeugt. Auch wenn die Nachfrage aktuell nicht groß sei: „Im Moment kann ich mein Lokal noch aufrecht erhalten“.
KOD kontrollierte im Januar rund 50 Mal in Lokalen
Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) haben im Januar rund 50 Kontrollen in Gastronomiebetrieben in Gladbeck durchgeführt, heißt es von der Stadtverwaltung auf Anfrage. Hinweise auf Verstöße an die Stadtverwaltung habe es in der vergangenen Zeit nicht gegeben. Die Kontrollen erfolgten stichprobenartig. „Vorwiegend in den Abendstunden greifen sich die Kolleginnen und Kollegen bestimmte Lokalitäten heraus. Dabei werden Impfnachweise und die Ausweise der Gäste überprüft. Hier konnten keine Verstöße festgestellt werden. Die Prüfung der entsprechenden Nachweise durch die Gastronomen war jeweils ohne Beanstandungen“, so Stadtsprecher David Hennig. Es werde sich an die geltenden Regeln gehalten. Das heißt, dass bei den Kontrollen auch keine Impfnachweise gefehlt hätten. „Hinweise auf Fälschungen haben wir ebenfalls keine erhalten und auch bei Kontrollen nicht feststellen können.“
Auch für Felix Herberhold, der – ebenfalls an der Goethestraße – das Café Goethestraße betreibt, sieht, dass aufgrund der hohen Infektionszahlen viele Gäste zu Hause bleiben. Erleichtert ist er, dass die Boosterimpfung von einer Testpflicht befreit. „Wer geimpft ist, lässt sich auch boostern. Daher kommt aktuell kaum jemand noch mit einem Testnachweis, die meisten haben schon die dritte Impfung bekommen.“ Daher mache ihm die 2G+-Regel keine Sorgen. Im Gegenteil: Er kann sich vorstellen, dass sie einigen sogar ein zusätzliches Sicherheitsgefühl verschaffe.
Wirte legen Wert auf die genaue Kontrolle der geforderten Nachweise
Dass ein Gast mit einem gefälschten Impfausweis seine Kneipe betreten wollte, sei ihm – zumindest nicht bewusst – noch nicht passiert. „Einmal hatten wir einen Gast, der mit einem Test reinkommen wollte, der nicht das aktuelle Datum besaß.“ Damit hatte derjenige dann aber kein Glück. „Beim Impfnachweis schauen wir auch immer nur in die App, einen Screenshot etwa akzeptieren wir nicht“, sagt Herberhold. Mit der Kontrolle gebe er sich große Mühe. „Denn ich halte die Regeln für richtig.“
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Auch Wolfgang Thesing, Inhaber von Thesings Marktstübchen, ist bisher noch kein gefälschter Impfausweis untergekommen. „Aber ob ich das feststellen könnte, ich weiß es nicht“, sagt der Gastronom. Was er aber weiß: „Ich lasse niemanden rein, der irgendeinen Nachweis nicht dabei hat.“
Zwei Mal seien zuletzt Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes für Kontrollen in seinem Restaurant gewesen, „das finde ich gut, dass jemand kontrolliert“, so Thesing. Die aktuelle 2G+-Regelung sieht er nicht als Nachteil für sein Geschäft. Einen Rückgang der Kunden beobachtet er aufgrund der hohen Infektionszahlen. „Es ist derzeit von den Einnahmen her nicht der große Burner, wie sonst zu dieser Jahreszeit.“ Die Monate bis Ostern gehörten normalerweise zu einer der umsatzstärksten Zeiten. „Die Situation derzeit ist angespannt.“ Er habe aber ein Lokal, „dass von treuen Kunden frequentiert wird“.