Gladbeck. Die Vestische verbessert ihr Linienangebot in Gladbeck und fährt 25.000 Kilometer mehr pro Jahr als bisher. Der 259er steuert Horst direkt an.
Die Vestische will im kommenden Jahr ihr Angebot in Gladbeck ausweiten: Mit Beginn des Sommerfahrplans sollen einige Linien verlängert und umgelegt, der Takt verdichtet werden. Insgesamt will das Nahverkehrsunternehmen im Stadtgebiet 25.000 Kilometer mehr fahren als bisher pro Jahr. In der Stadtverwaltung spricht man von einer „umfassenden Verbesserung“. Die Politik lobt das Konzept der Vestischen als „richtiges Signal“ im Zusammenhang mit der angesteuerten Verkehrswende in Gladbeck.
Die meisten Verbesserungen, so ein Sprecher der Vestischen am Donnerstagabend im Planungs- und Umweltausschuss, betreffen die Verbindung von Stadtmitte nach Gelsenkirchen-Horst und nach Rentfort. Positive Veränderungen sind aber auch für Zweckel und bei der Verknüpfung mit dem Bahnhof West vorgesehen.
Künftig fahren Gelenkbusse auf der Strecke der Linie 259 nach Horst
Die größte Überarbeitung gibt es Richtung Süden auf den Linien 259 und 258. Auf der Linie 259 (Bottrop ZOB-Gladbeck-GE-Horst), die gemeinsam mit der Linie 260 (GE-Horst-Bottrop ZOB) mit 7000 Fahrgästen am Tag die am stärksten genutzte Busverbindung der Vestischen in Gladbeck und Bottrop ist, wird künftig ein Gelenkbus eingesetzt, um die Kapazitäten, aber auch das Angebot zu verbessern.
Dafür ist allerdings auf dem Weg nach Horst ein Fahrtstrecken-Tausch auf dem Rosenhügel notwendig: Künftig wird nicht mehr der 259er, sondern die Vestische-Busse der Linie 258, die aus Stadtmitte über Land- und Marienstraße nach Süden fahren, den Schwenk über die engeren Straße des Rosenhügels (Münsterländer-, Vehrenberg- und Holthauser Straße) nach Horst machen.
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Die Linie 258 ersetzt die Linie 259 auf der Fahrt über den Rosenhügel
Der 259er fährt stattdessen schnurstracks über Horster- und Wiesmannstraße zum ÖPNV-Knotenpunkt an der Buerer Straße in Horst. Dadurch werde die Verbindung des 259er insgesamt etwas schneller, so die Vestische. Außerdem ergebe sich durch den parallel verkehrenden Schnellbus SB 36, der bis Gelsenkirchen-Zentrum fährt, ein „hochwertiger 10-Minuten-Takt“ auf der Strecke (am Wochenende ein 15-Minuten-Takt).
Durch die Linienwegänderung des 258 auf dem Rosenhügel müsse die Vestische, so der Sprecher, grundsätzlich einen Wagen mehr einsetzen – das gebe Spielraum für eine zusätzliche Verbesserung am anderen Ende der Linie, nämlich in Rentfort: Im 20-Minuten-Takt geht es künftig bis zur Haltestelle „Lottenstraße“, im 60-Minuten-Takt sogar bis zur Endhaltestelle am Innovationszentrum Wiesenbusch.
Von der Verlängerung der Linie 258 profitiert das Gewerbegebiet Wiesenbusch
Auf diese Weise, so heißt es, erhielten die Wohngebiete Hege-/Lottenstraße und Bestenweg endlich einen angemessenen Bus-Anschluss in Richtung künftiges Nahversorgungszentrum Schwechater Straße, Bahnhof West und Innenstadt, und außerdem das Innovationszentrum Wiesenbusch und das angegliederte Gewerbegebiet überhaupt wochentags ein akzeptables ÖPNV-Angebot. Immerhin gebe es am Wiesenbusch 350 Arbeitsplätze. Bei Akzeptanz, so die Vestische, könne das Angebot in den kommenden Jahren auch ausgeweitet werden.
In Zweckel werden ab Sommer die Busse 253 und 257 ihren Linienweg tauschen – der 257er fährt dann laut Vestischer Straßenbahn GmbH wie noch vor drei Jahren bis zur Endstelle Tunnelstraße auf direktem Weg, so die Vestische. Die Haltestellen „Berkenstockstraße“ und „Arenbergstraße“ werden dagegen künftig in beiden Richtungen von der Linie 253 angesteuert – im 30- statt im 20-Minuten-Takt. Dadurch, so heißt es, könne auch die Haltestelle „Tunnelstraße“ vom 253er in beide Richtungen angefahren werden. Insgesamt entstehe für die Wohngebiete südlich der Tunnelstraße ein „umsteigefreies Angebot“ Richtung Rentfort (u.a. zur Gesamtschule).
Am Goetheplatz wird es bessere Umsteigemöglichkeiten geben
Außerdem, teilte die Vestische mit, werden einige Abfahrtzeiten angepasst und Fahrpläne stabilisiert, wodurch es bessere Verknüpfungen mit den SB-Linien, vor allem Richtung Oberhausen und Centro gebe, aber auch mit den Zugabfahrtzeiten am Bahnhof West. Hier werde das vor allem die Linien 252, 253 und 254 betreffen. Auch am Goetheplatz ergeben sich bessere Umsteigemöglichkeiten.
Insgesamt kommt es durch die Ausweitungen zu einer Mehrbelastung des städtischen Haushaltes von rund 26.000 Euro jährlich. Die Kostenerhöhung sei angesichts der Verbesserungen vertretbar, merkte Ratsherr Dustin Tix für die SPD-Fraktion an, die sich besonders über den 10-Minuten-Takt auf der Horster Straße freue.
Rentforter Schleife entfällt
Mit der Ausweitung des Busangebotes im Rentforter Westen durch die Linie 258 entfällt künftig das Bustaxi-Angebot der Vestischen. Positiv für Alt-Rentforter: Das Fahren der Schleife über die Margarethenstraße entfällt.
Von den Fahrplananpassungen ist beispielsweise der SB 91 von Oberhausen über Gladbeck nach Buer betroffen: In Richtung Buer wird er künftig drei Minuten früher fahren, in Gegenrichtung vier Minuten später.
Auch die Abfahrtzeiten der Linie 259 werden ein wenig angepasst – vor allem, um den 10-Minuten-Takt mit dem SB 36 hinzubekommen. Die Linie 259 erhält so zwei Minuten mehr Fahrtzeit.