Gelsenkirchen. Der Personalausbau beim Ordnungsamt Gelsenkirchen läuft nicht wie geplant. Dafür macht man bald auf andere Weise noch mehr Eindruck.
Der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) Gelsenkirchen trägt mittlerweile Bodycams, er wird von Hunden begleitet – und nun soll ein weiteres Mittel hinzukommen, mit dem er sich noch mehr Respekt verschaffen soll: Die Einsatzfahrzeuge sollen künftig eine Klebefolie erhalten, die sehr stark an den Look der Polizeifahrzeuge erinnert – Blau als Hauptfarbe, dazu reflektierende gelbe Streifen.
Viele Kommunen in NRW haben schon entsprechend umgerüstet, nun zieht man auch in Gelsenkirchen nach. „Nach einer professionellen persönlichen Schutzausrüstung sowie Digitalfunk und Bodycams investieren wir weiter in die zeitgemäße Ausstattung des Kommunalen Ordnungsdienstes“, teilte Ordnungsdezernent Simon Nowack hierzu gegenüber der WAZ mit. Das Gelblicht und die reflektierender Folierung werden „die Mitarbeiter und Verkehrsteilnehmer in Gefahrenlagen schützen und zugleich die Wiedererkennung erhöhen.“
„Modern und auffällig“: Neuer Look des Gelsenkirchener Ordnungsdienstes
Derzeit ist das Gelsenkirchener Logo auf den blaugestreiften KOD-Fahrzeugen sehr markant. Den neuen Look beschrieb Mark Haverkamp, Leiter der Abteilung Sicherheit und Ordnung, als „modern und auffällig, in der Wahrnehmung deutlich eingängiger.“ Mit der neuen Klebefolie ausgestattet werden sollen die Fahrzeuge nun nach und nach, sagte der Abteilungsleiter im vergangenen Fachausschuss für Ordnung.
Die neue Nachricht brachte Haverkamp in einer Präsentation unter, mit der er den aktuellen Stand zum Personalausbau beim KOD geben wollte. Wie mehrfach berichtet, sollte der KOD in Gelsenkirchen von Ende 2022 bis Ende 2024 von 50 auf 100 Köpfe anwachsen. Dieses Ziel verfehlt die Stadt deutlich: „Wir haben 75 Dienstkräfte insgesamt, davon 43 im Streifendienst und 32 im Bezirksdienst“, sagte Haverkamp. In Kürze seien jedoch noch mal Bewerbungsgespräche geplant, sodass man optimistisch sei im April 2025 zumindest auf 85 Kräfte zu kommen.
Ordnungsdienst-Ausbau: Stadt Gelsenkirchen weist auch viele Bewerber ab
„Es wäre natürlich toll, wenn wir die 100 schon erreicht hätten“, gab Haverkamp zu, „aber auch wir sind vom Fachkräftemangel nicht befreit.“ Zudem wolle man bei der Einstellung weiter auf Qualität achten, etwa werde nach Bewerbungsgesprächen nur etwa einer von vier Bewerbern tatsächlich genommen.
Aus Haverkamps Sicht macht die Stadt allerdings genug, wenn es darum geht, neue Interessenten anzulocken. Man werbe etwa an der Bundeswehrschule, man bilde selbst Fachkräfte aus oder stelle Fachkräfte für Schutz und Sicherheit an, die dann einen „KOD-Crash-Kurs“ bekommen. Beim Gehalt sei man mittlerweile in den obersten Stufen des mittleren Dienstes angekommen.
Neue Bezirksdienststelle in Gelsenkirchen-West
Neue Stellen gibt es nicht nur für die Streife und den klassischen Bezirksdienst. Es wurde laut Haverkamp auch eine Stelle für die Koordination des Streifendienstens und eine für den Ausbau, die Optimierung und Konzeptionierung von Schulungskonzepten geschaffen. Die KOD-Mitarbeiter sollen gezielt in Deeskalation und Selbstverteidigung weitergebildet werden. Man stehe angesichts der „Verrohung der Gesellschaft“ vor besonderen Herausforderungen. Dem wolle man Rechnung tragen, sagte Haverkamp.
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Neuigkeiten konnte Haverkamp auch hinsichtlich der Bezirksdienststellen des Ordnungsdienstes mitteilen. Ganz neu sei die Stelle in Gelsenkirchen-West an der Harthorststraße 6a. „Den Standort teilen wir uns zusammen mit dem Referat für Zuwanderung und Integration.“ Er ergänzt die Bezirksdienststelle Mitte (Paulstraße 4) und Nord (Rottmannsiepe 5) sowie die IPA-Geschäftsstelle (Integrative Präventionsarbeit). Hier an der Ückendorfer Straße 138 arbeiten Polizei, Ordnungsdienst und Caritas unter einem Dach. An den Bezirksdienststellen finden unter anderem regelmäßig die KOD-Sprechstunden statt. Für den Bezirk Ost gibt es weiterhin keine Dienststelle.