Gelsenkirchen. Karin Welges Erfolgsliste als Gelsenkirchener OB sei „ausbaufähig“, so CDU-Chef Sascha Kurth. Was sie außerdem vermissen lasse.
Sascha Kurth, Partei- und Fraktionschef der CDU in Gelsenkirchen, ist „überrascht“. Überrascht davon, dass die amtierende Oberbürgermeisterin, Karin Welge (SPD), sich noch nicht dazu geäußert hat, ob sie im kommenden Jahr wieder für ihre Partei antreten und ihr Amt verteidigen will. Bei Kurth klingt das so, als gebühre der erste Aufschlag unbedingt der Amtsinhaberin, dabei hat die CDU selbst noch keinen Kandidaten für die Kommunalwahl 2025 auserkoren.
Dass es einen Wechsel im Amt geben müsse, steht für den Christdemokraten indes fest: „Karin Welge erfüllt Teile des Oberbürgermeister-Amtes nicht vollumfänglich. Ihr Vorgänger, Frank Baranowski, war eben auch ‚Stadtvater‘. Das ist Welge nicht und ihre Erfolgsliste ist ausbaufähig“, so der CDU-Politiker mit Verweis auf Baustellen wie den stockenden Schulbau.
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Dabei will Sascha Kurth, dessen Fraktion im Gelsenkirchener Stadtrat mit der SPD koaliert, seine Aussage nicht als Fundamentalkritik an der Oberbürgermeisterin verstanden wissen, sondern zum Ausdruck bringen, „dass wir an der Stadtspitze jemanden haben, die eine Verwaltungsbeamtin ist. Eine Oberbürgermeisterin muss aber eben auch Ideen und Visionen über das reine Verwalten hinaus haben und die Menschen mitnehmen können“, sagt Sascha Kurth, der ebenjenes bei Karin Welge vermisse.
Auf die Frage der Redaktion, ob er denn glaube, dass er das selbst besser könne und für die CDU den Wahlerfolg von Oliver Wittke von vor 25 Jahren wiederholen möchte, antwortet der Parteichef indes weiterhin ausweichend. Eine Antwort soll es aber bald geben. Öffentlich erklärt für eine parteiübergreifende OB-Kandidatur hat sich in Gelsenkirchen bisher nur Marius Rupieper – stadtbekannter Unternehmer, Netzwerker und Kopf hinter Stadtfesten wie der „Taylor Town“ oder dem „Ückmarkt“.