Essen. „Stylez!“ heißt die GOP-Show, die Publikum jungen und fortgeschrittenen Alters mitreißt. Was dieses neue Programm so besonders macht.
Seit Jahren ringen kleine wie große, subventionierte wie private Theater um ein jüngeres Publikum. Aber wie muss eine Produktion aussehen, die junge Leute anlockt und die älteren mitnimmt? Dem Programm „Stylez!“ gelingt das auf beeindruckende Weise. Dabei kooperiert das GOP mit den kreativen Köpfen des Entertainment-Unternehmens DDC. Die kombinieren Breakdance mit Artistik- und Musikstilen, Licht- und Lasereinsätzen und bringen das Ganze auf eine faszinierende Formel. Entsprechend lautstark wurde die Premiere an der Rottstraße gefeiert.
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„Stylez!“ im GOP Essen ist eine perfekt verzahnte Ensemblearbeit
Auch wenn Breakdance nach rund 50 Jahren Existenz nicht wirklich neu ist, so wirkt dieser Tanzsport, der im vergangenen Jahr als olympische Disziplin anerkannt wurde, doch immer noch erfrischend in den unterschiedlichen Zusammensetzungen. Hervorgegangen aus der Hip-Hop-Kultur zeichnet er sich durch akrobatische Bewegungen aus, die Lennart Feser, Timo Dettmer, Bboy Archi perfekt beherrschen. Es ist eine wahre Wonne oder auch echt krass, wenn sie sich auf dem Kopf, den Schultern, den Händen drehen und ihre Füße durch die Luft fliegen lassen.
„Stylez!“ ist keine der im GOP favorisierten Nummernshows. Es ist eine exakt ineinander verzahnte Ensemblearbeit. Da fügt sich der Bewegungsillusionist Poppin‘ Pain alias Pascal Kozuch aus Delmenhorst wunderbar ein in die Interaktion mit seinem Duplikat auf der Videoleinwand, mit Laserstrahlen, mit der Gruppe oder ganz pur. Er kann dramatisch und komisch sein und immer wieder die bohrende Frage auslösen: Wie macht er das? Körperbeherrschung ist das A und O - wie bei allen Artistinnen und Artisten.
Absolut berührend ist das Duo in Motion mit dem beweglichen Kraftpaket Michael, der mit DDC auch Weltmeister im Breakdance wurde, und Turnkünstlerin Kira. Denn sie beherrschen nicht nur Motion (Bewegung), sondern auch alle Formen der Emotion. Wie er sie auf seinen Händen trägt, über seine Schultern abrollt, wie sie ihn trägt, sich mit ihm im Tanz vereint - das ist schon Extraklasse. Wesentlich cooler, aber ebenso perfekt ist das ukrainische Duo Prime mit Vladimir und Kateryna, die sich auch im Aufsehen erregenden Spagat an den Strapaten begegnen. Rasant und ästhetisch.
Was ist sonst noch los im GOP?
Die Breakdance-Show „Stylez!“ ist bis zum 4. April im GOP an der Rottstraße 30 zu sehen.
Der Quatsch Comedy Club gastiert am 4. Februar, 20 Uhr, wieder im GOP Essen. Ohne Namen nennen zu wollen, präsentiert der Abend vier Comedians. Es moderiert Tobi Freudenthal.
Eine Ausstellung des Künstlers Daniel Kraski zeigt ab 8. Februar, 16 Uhr, großformatige Aluminium-Fotocollagen bekannter Personen und Orte aus dem Ruhrgebiet.
Karten telefonisch unter 0201 247 93 93 oder im Internet auf https://www.variete.de/essen
Energiegeladene Choreografien und faszinierendes Lichtdesign
Balanceakte gibt es nicht nur bei der Partnerakrobatik zu bestaunen. Kim Alicia kriegt das locker mit ihrer Handstand-Nummer hin. Alexey Glavatskyi zeigt sein Talent mehr im Riesenreifen Cyr als auf dem Schlappseil. Der Japaner Akira Fukagawa wirbelt mit leuchtenden Diabolos herum. Und wirklich alle tanzen im Ensemble zu den energiegeladenen Choreografien von Felice Aguilar. Das faszinierende Lichtdesign kommt von Yves Eschke. Und wer jetzt glaubt zu wissen, welche Musik dazu läuft, irrt höchstwahrscheinlich.
Songs des in Essen gefeierten Rappers Peter Fox („Haus am See“) sind im Bereich des Denkbaren. Aber Lang Lang mit Schubert gehört schon zu den Überraschungsmomenten, wie die Ballade „Immer wenn wir uns sehen“ von Lea und Cyril, das „Sandpaper Ballet“ von Leroy Anderson oder „The Girl from Ipanema“ mit Frank Sinatra am Mikro. Das alles gepaart mit Breakdance ist Crossover von seiner besten Seite. Unbedingt ansehen!
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