Essen. Vor einer Villa in Essen-Heisingen ist auf einen geparkten Mercedes-AMG geschossen worden. Die Polizei ermittelt, Nachbarn sind verunsichert.

In einer der besten Wohngegenden im Essener Süden hat es eine rätselhafte Attacke gegeben. Am Dienstagabend (7.1.) schossen Unbekannte in Essen-Heisingen mehrmals auf einen weißen Mercedes-AMG, der in einer Hauseinfahrt am Voßbergring geparkt war. Verletzt wurde niemand, die Polizei ermittelt wegen Bedrohung und Sachbeschädigung. Der oder die Täter flüchteten in einem weißen Pkw. Die Hintergründe der Tat sind völlig unklar.

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Im Präsidium wurde eine Ermittlungskommission eingerichtet. Die Polizei sucht dringend Zeugen.

Beste Wohngegend: Bungalows, Villen, unverbaubarer Blick auf den Baldeneysee

„Wir waren gerade beim Abendessen, als wir den weißen Wagen vorfahren sahen und dann die Schüsse hörten“, sagt am Mittwochvormittag eine Nachbarin. Der Voßbergring im Stadtteil Heisingen liegt am südlichen Rand des Stadtteils; es gibt ausschließlich freistehende Einfamilienhäuser, Bungalows und Villen. Vor allem der Abschnitt, in dem die rätselhafte Attacke stattfand, zählt zu den begehrtesten Wohnlagen der Stadt, denn die Grundstücke liegen mit unverbaubarem Blick hoch über dem Baldeneysee.

Andere Nachbarn berichten, dass sie weder Schüsse gehört noch etwas anderes Ungewöhnliches registriert hätten. Die Familie im Haus lebe dort seit Jahren, man grüße einander freundlich, kenne sich aber nicht näher. Das Grundstück ist auffällig gut gepflegt mit akkurat geschnittenen Hecken; eine Deutschland-Fahne flattert an diesem Morgen in der Wintersonne, und in der Einfahrt dokumentieren gelbe Farbmarkierungen der Polizei, wo der weiße AMG-Mercedes stand, auf den am Vorabend geschossen wurde. Die Polizei hat das Fahrzeug augenscheinlich beschlagnahmt.

Das Foto zeigt die Einschusslöcher an dem Fahrzeug aus Essen-Heisingen.
Das Foto zeigt die Einschusslöcher an dem Fahrzeug aus Essen-Heisingen. © WTVnews_Essen

Mehrere Videokameras halten das Gelände und das Haus im Blick

„Das Grundstück und das Haus sind in den Wintermonaten immer hell erleuchtet“, sagt ein Nachbar, der sonst nichts Auffälliges zu berichten weiß. „Ich weiß nicht, ob die Familie das aus Sicherheits- oder ästhetischen Gründen macht.“ Vom Bürgersteig aus sieht man außerdem mehrere Videokameras, die das Gelände im Auge haben. Ein Spaziergänger, der mehrfach täglich seinen Hund durch den Voßbergring führt, berichtet, dass wiederholt weiße Mercedes-Limousinen vor dem Haus parken. Und dass vor zwei oder drei Wochen die Polizei bereits vor Ort war und einer der Beamten mit einem Insassen der parkenden Fahrzeuge gesprochen habe. „Das sah alles“, sagt der Spaziergänger, „wie Personenschutz aus.“ Diese Beobachtung will die Polizei auf Nachfrage nicht bestätigen. Die Ermittlungen, betont Polizei-Sprecherin Vivien Volkmann, stünden ganz am Anfang.

Wie viele Schüsse das Auto trafen, muss die Polizei noch ermitteln.
Wie viele Schüsse das Auto trafen, muss die Polizei noch ermitteln. © WTVnews_Essen

Erst vor etwas mehr als einer Woche, am 30. Dezember 2024, hatte es Schüsse in einem vornehmen Wohnviertel im Essener Süden gegeben. Unbekannte hatten einen Deutsch-Afghanen an der Wiedfeldtstraße in Bredeney nachts mit mehreren Schüssen niedergestreckt, das Opfer überlebte. Diese Tat, zu der die Polizei derzeit weiter ermittelt, sah augenscheinlich wie ein versuchter Auftragsmord aus; ein Verdächtiger (26) konnte kurz danach festgenommen werden; das Opfer arbeitete unter anderem im Personenschutz-Gewerbe.

Über einen möglichen Zusammenhang beider Vorfälle ist nichts bekannt.

Wer am Dienstagabend (7. Januar) gegen 19.50 Uhr etwas Auffälliges im Bereich Voßbergring/Lelei/Baderweg im Stadtteil Heisingen gesehen hat, möge sich bei der Polizei melden: 0201 829-0 oder per E-Mail an hinweise.essen@polizei.nrw.de.

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