Essen-Heisingen. Gut ein Dutzend Neubauten entstanden in den letzten Jahren im Dorfkern. Dafür wurden häufig alte Häuser abgerissen. Jetzt ist es wieder passiert.
Für ein weiteres Neubau-Projekt im Essener Stadtteil Heisingen sind kürzlich zwei alte Wohnhäuser abgerissen worden. Heisingen zählt zu den Stadtteilen, in denen in jüngster Zeit sehr viele neue Häuser entstanden. Dafür wurden und werden vermehrt alte Gebäude, die auf relativ großen Grundstücken stehen, dem Erdboden gleichgemacht.
Schauplatz ist jetzt die Zölestinstraße in Heisingens Ortsmitte. Vor Wochen wurden zwei anderthalbgeschossige Einfamilienhäuser, womöglich alte Bauernkotten aus Ruhrsandstein, die später mit schmucklosen Fassaden verblendet wurden, abgebrochen. „Wir haben die Objekte mit Grundstück bereits in den Jahren 2018 und 2019 erworben“, berichtet Marco Körkemeyer, der Geschäftsführer der Firma „Grenzland Bau“ aus dem münsterländischen Ahaus. Dem Vernehmen nach sind hohe sechsstellige Beträge für die Häuser bezahlt worden.
Neubauten in Essen-Heisingen: Freie Sicht auf das überraschend große Grundstück
Nach dem Abbruch ist der Blick frei auf ein überraschend großes Grundstück, dessen Maße Körkemeyer mit mehr als 2.400 Quadratmetern angibt. Dort, mitten in zentralster Dorflage, sollen 29 Wohneinheiten entstehen; die Wohnungen sollen zwischen 70 und 110 Quadratmeter groß sein, es entstehen ausschließlich Mietwohnungen. Der Gebäudekomplex soll eine Tiefgarage enthalten.
„Die Erkundungsbohrungen sind jetzt abgeschlossen worden, demnächst können die Bauarbeiten beginnen“, sagt Körkemeyer. Der Boden wurde auf mögliche Bomben-Blindgänger untersucht und, fast noch wichtiger in Heisingen, auf wilde Kohleflöze, die in keiner Karte verzeichnet sind. Körkemeyer schätzt, dass im März die ersten Arbeiten stattfinden; geplante Fertigstellung ist Ende 2026.
Die Firma Grenzland ist wahrlich kein Neuling im Stadtteil: Eins der ersten Gebäude, das anfing, das Gesicht des Stadtteils zu verändern, wurde von Grenzland erbaut – ein mehrgeschossiger Neubau an der Bahnhofstraße, etwas nach hinten versetzt, direkt neben Geschäften der Ortsmitte. Das war um 2010, und viele weitere Häuser, die in ähnlicher Bauweise entstanden, sollten folgen. Immer handelt es sich um kastenförmige Objekte, häufig mit bodentiefen Fenstern und mit Staffelgeschoss, und eine der größten Wohnanlagen in Heisingen, die auf diese Art entstanden, wurden zuletzt in Sichtweite der neuen Baustelle an der Zölestinstraße gebaut, ebenfalls errichtet von „Grenzland“: 71 Miet- und 22 Eigentumswohnungen plus Kita auf dem Gelände einer ehemaligen Kleingartenanlage neben der Carl-Funke-Grundschule.
Viele Bauunternehmen interessieren sich für Heisingen; weiter unten im Dorf, ganz nah am See am Baderweg, Ecke Voßbergring, wurde 2021 ein altes Mühlgebäude abgerissen, das seitdem zuwuchert; immerhin gibt es Pläne für eine Bebauung: Auch dort sollen zwei helle kubusförmige Häuser entstehen, 17 Wohneinheiten sind geplant.
Und wer von dort noch weiter zum See geht, kommt an der Straße „Schacht Jakob“ vorbei, wo 2015 Stadtvillen entstanden, vier schlanke Doppelhaushälften mit Garagen; zuvor war auf dem weiten Gelände genau ein einziges Fachwerkhaus.
Ansonsten war die Firma Grenzland zuletzt auch in der Nähe der Zölestinstraße aktiv, in der Straße Dorflinde, auch dort wurden Bestandsgebäude abgerissen; weitere Adressen mit Grenzland-Neubauten: In den Straßen Staelsfeld, Butenbergskamp, in der Bonscheidter Straße verschwand das „Hotel Hasselkuß“ für einen Neubau, und ein recht großes Objekt entstand an der Ecke Lelei/Baderweg. Und aktuell wird außerdem von „Grenzland“ an der Elsaßstraße im Oberdorf ein Neubau entwickelt.
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Klar ist: Die Nachfrage war und ist riesig; die Wartelisten sind lang. Häufig, so war es zumindest bei dem großen, kürzlich vollendeten Neubauprojekt an der Zölestinstraße, konnte sich der Wohnungsanbieter Vivawest, in dessen Auftrag gebaut wurde, kaum vor Anfragen retten, vor allem auch aus dem Stadtteil selbst.
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