Essen. Wenn Eltern das Sorgerecht für ihr Kind nicht ausüben können, wird ein Vormund bestellt. Warum in Essen Ehrenamtliche für das Amt gesucht werden.
Es ist ein Ehrenamt mit besonderer Verantwortung, das Weichen stellen kann für junge Menschen: Der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) sucht Essener und Essenerinnen, die sich für Kinder und Jugendliche Zeit nehmen, deren Eltern aus verschiedenen Gründen ihr Sorgerecht nicht ausüben können.
In Essen sollen Ehrenamtliche auch Amtsvormundschaften ablösen
Bislang ging es vor allem um minderjährige Flüchtlinge, die ohne ihre Eltern nach Deutschland kommen, hier vom Jugendamt in Obhut genommen werden und einen Vormund bekommen. Seit knapp zehn Jahren setzt die Stadt Essen auch ehrenamtliche Vormünder für sie ein, die vom SkF geschult und betreut werden. Im neuen Jahr solle es nun stärker darum gehen, ehrenamtliche Vormünder auch für Kinder und Jugendliche aus Essen zu finden, die bisher einen Amtsvormund haben.
Vormünder werden vom Amtsgericht bestellt und übernehmen Pflichtaufgaben für ihr Mündel. Die reichen von Gesundheitsfürsorge bis zu ausländerrechtlichen Fragen. „Man muss ehrlicherweise sagen, dass das kein Ehrenamt ist, bei dem man einfach sagen kann: Ich hab’ jetzt keine Zeit“, betonte Kira Nienhaus, Teamleiterin beim SkF bei der Vorstellung des Programms.
Mitarbeiter des Jugendamtes oder des SkF betreuen jeweils 40 Mündel, mitunter mehr. Ehrenamtliche können sich auf jeweils ein Kind oder einen Jugendlichen konzentrieren. Sie entwickeln so meist ein Vertrauensverhältnis, das auch fortdauert, wenn die Vormundschaft mit der Volljährigkeit des Mündels endet. „Die Ehrenamtlichen bringen mehr Zeit mit und haben eine andere Art der Beziehung zu den Jugendlichen. Davon profitieren diese sehr“, sagt Kira Nienhaus.
Von Behördengang bis Hausaufgaben: So helfen Ehrenamtliche den Jugendlichen
Daneben sucht der SkF auch Paten und Patinnen, die die Kinder und Jugendlichen begleiten. Das Paten-Amt ist weniger fest umrissen und nicht mit Pflichtaufgaben verbunden. Aber auch hier werden Menschen gesucht, die aufgeschlossen, feinfühlig und verantwortungsbewusst sind und Lust auf ein längerfristiges Engagement haben.
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„Sie kümmern sich um rechtliche bzw. asylrechtliche Angelegenheiten, korrespondieren mit Ämtern und Behörden, beraten in schulischen und außerschulischen Belangen und unterstützen die Persönlichkeitsentwicklung“, heißt es in der Beschreibung des SkF zu beiden Aufgaben. Der Sozialdienst ist Ansprechpartner für die Ehrenamtlichen und lädt sie jeden 2. Dienstag im Monat von 18 bis 20 Uhr zum Austausch ein. Auf die Vormundschaft oder Patenschaft werden die Ehrenamtlichen zuvor in Schulungen vorbereitet.
Aktuell begleitet der SkF neun ehrenamtliche Vormundschaften und sieben Patenschaften; daneben stehen zehn Personen für diese Aufgaben in den Startlöchern. Weitere Interessierte können sich bei einer Informationsveranstaltung am Donnerstag, 16. Januar, ab 17 Uhr beim SkF, Dammannstraße 32-38 im Südostviertel, über das Ehrenamt informieren. Die geplanten Termine für die Schulung sind: 15. Februar, 10 bis 16 Uhr; 25. Februar, 15 bis 18 Uhr; 18. März, 15 bis 18 Uhr, und 15. Mai, 16 bis 19 Uhr.
„Die bringen mehr Zeit mit und haben eine andere Art der Beziehung zu den Jugendlichen. Davon profitieren diese sehr.““
Info-Nachmittag am Donnerstag, 16. Januar 2025
Anmeldung für den Info-Nachmittag telefonisch unter: 0201 319 375 600 oder per Mail an: wegbegleitung@skf-essen.de. Kurzentschlossene können auch ohne Anmeldung zum Treffen kommen.
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