Essen. Zusammen mit dem Nikolaus haben Superhelden der Essener Feuerwehr kleine Patienten im Krankenhaus besucht. Überall leuchten Kinderaugen.
Der Nikolaus kommt im Schlitten? Von wegen! Bei seinem Stopp im Elisabeth-Krankenhaus in Essen schwebt er aus luftiger Höhe an der Seite von Captain America ins Gebäude. Damit auch ja niemand die Geschenke stiehlt, sind sicherheitshalber auch Spiderman, Batman, Thor, Supergirl und andere Superhelden an seiner Seite.
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Die bunte Truppe stattet am Nikolaustag der Kinderklinik in Huttrop einen Besuch ab, um den kranken Kindern eine besondere Freude in der Weihnachtszeit zu bescheren. Hinter den Comichelden stecken die Höhenretter der Essener Feuerwehr, die Aktion am Elisabeth-Krankenhaus findet zum dritten Mal statt.
Superhelden im Essener Elisabeth-Krankenhaus: „Tolle Aktion für die Kleinen“
„Das ist eine super Idee und eine tolle Aktion für die Kleinen“, sagt Katrin, Mutter von Emilia. Seit einer Woche ist das drei Monate alte Mädchen bereits wegen einer Nierenbeckenentzündung auf der Station. Die Superheldenaktion sei der schöne Höhepunkt eines ungewollten Aufenthalts im Krankenhaus. „Vielleicht dürfen wir heute nach Hause“, sagt Kathrin am Vormittag. Das wäre das beste Nikolausgeschenk.
Apropos Geschenke: Die hat der Nikolaus in kleine Tüten gepackt und verteilt sie an die Kinder. Man sieht in viele glückliche Kinderaugen. Der nicht einfache Alltag auf der Station ist zumindest für einen Augenblick vergessen. Der Vater eines Jungen, der möglicherweise an Autismus erkrankt ist, sagt: „Das hier ist heute sehr toll. Die kranken Kinder dürfen so richtig Spaß machen.“
Essener Feuerwehrfrau über die Höhenretter-Einheit: „Das ist eine richtig gute Truppe“
Spaß macht macht der Superhelden-Einsatz auch Sophia Terpelle, die seit Sommer 2023 Teil der Essener Höhenretter-Einheit ist. „Das ist eine richtig gute Truppe“, sagt sie auf dem Krankenhausdach, kurz bevor sie in ihrem Supergirl-Outfit samt wehendem rotem Umhang vom Drehleiterkorb abgeseilt wird. „Das macht uns Spaß, das macht den Kindern Spaß.“
Wer übrigens immer gedacht hat, dass sich hinter der Batman-Maske mit Bruce Wayne ein milliardenschwerer Playboy verbirgt, wird an diesem Nikolaustag in Huttrop eines besseren belehrt. Hinter dem Schwarze Ritter verbirgt sich Thomas Lau, seit 2019 bei den Höhenrettern. Wie kommt man auf die Idee, diesen Job zu machen?, will der Reporter wissen. „Mit Höhe habe ich noch nie Probleme gehabt“, sagt Lau und lacht. „Ich bin gelernter Dachdecker.“ Das erklärt einiges.
Video: Superhelden in Essen im Einsatz
An diesem Vormittag müssen sich Thomas Lau, Sophia Terpelle und die anderen Kollegen aus vergleichsweise niedriger Höhe abseilen, für Menschen mit Höhenangst wäre aber auch dieser Einsatz alles andere als angenehm. Der Wind und der einsetzende Regen wären da das kleinste Problem. Thor, Spiderman und Co. werden in Zweiergruppen von der Drehleiter gelassen. Für die Kinder auf der Station, die zusammen mit ihren Eltern und dem Klinikpersonal hinter Fensterscheiben in einen Innenhof blicken, muss es tatsächlich wirken, als ob die Superhelden samt Nikolaus aus direkt aus dem Himmel kommen.
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Essener Nikolaus macht am Tag 23.000 Schritte im Elisabeth-Krankenhaus
Letzterer ist Jan Hendrik Schnook vom Patientenbegleitdienst des Elisabeth-Krankenhauses. Aus der Unternehmenskommunikation des „Elli“ heißt es über ihn: „Er ist der Mitarbeitende des Krankenhauses, der die meisten Schritte hinlegt. Sein aktueller Rekord liegt bei 23.000 Schritten, die er durch das tägliche Patient:innen von A nach B bringen macht.“
Aber zurück zur Superheldenaktion: Jedes Mal wenn an diesem Freitagvormittag eine der beiden Zweiergruppen aus der Luft im Innenhof landet, öffnet sich eine Glastür und man hört Applaus. Die Kinder jubeln den Comicfiguren zu, natürlich auch dem Nikolaus, der die Kinderstation als erster durch das Fenster betritt. Im Inneren hört man Weihnachtslieder, Rolf Zuckowskis Weihnachtsbäckerei steht hoch im Kurs. Als alle Superhelden gelandet sind, bekommen die Kinder der Station eine Tüte mit Geschenken in die Hand gedrückt. Gesponsert sind die Präsente vom Förderverein „Ellis Freunde“. Die Superhelden-Kostüme stellte das Essener Modelabel Naketano leihweise zur Verfügung.
Man sieht den Kindern an, dass der nicht alltägliche Besuch besonders für sie ist. Besonders ist das Ganze auch für Dr. Claudio Finetti, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin. Er sagt mit einem Augenzwinkern: „Wir sind ja auch ein bisschen wie Superhelden, die Schwestern und die Ärzte hier, aber das die echten Superhelden uns besuchen kommen, finde ich total klasse.“