Essen. Zum Bummel über den Essener Weihnachtsmarkt gehören Peru-Kartoffel, Mandeln und Reibekuchen dazu. Manches wurde teurer.

Die Stimmung bei den Händlern und Händlerinnen auf dem Essener Weihnachtsmarkt ist gut. „Die Wochenenden sind bombastisch“, sagt die Maronenverkäuferin auf dem Kennedyplatz. Eine Tüte mit neun Maronen gibt’s für 4 Euro. Das ist der gleiche Preis wie im Vorjahr und die einzige Möglichkeit, auf dem Essener Weihnachtsmarkt geröstete Edelkastanien zu kaufen. Es ist der letzte verbliebene Maronen-Stand und seit 1976 vertreten. Im vergangenen Jahr hat Betreiber Michael Glosorek die Preise um 50 Cent erhöht und war damit Frühstarter. Jetzt hört man an vielen Ständen: „Bei uns ist es 50 Cent teurer als im vergangenen Jahr.“

Maronen gibt es noch an einem einzigen Stand auf dem Essener Weihnachtsmarkt.
Maronen gibt es noch an einem einzigen Stand auf dem Essener Weihnachtsmarkt. © Iris Müller | Iris Müller
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Auch der Grund ist überall der Gleiche: „Einkaufspreise, Löhne, Strom und Personalkosten sind genauso gestiegen wie die Standmiete.“ So kostet der Glühwein durchweg 4 Euro statt wie in den letzten fünf bis sechs Jahren 3,50 Euro. „Ich zahle in diesem Jahr 12 Prozent mehr im Einkauf“, sagt Glühweinhändler Benjamin Vogel. Die Leute hätten aber Verständnis. Bei Aldi sei der Wein schließlich auch teurer geworden. Der Preis für den Kinderpunsch ist bei Vogel mit 3,50 Euro hingegen gleich geblieben, während Familie Ritter ebenfalls auf 4 Euro erhöht hat. Immer beliebter sei auch weißer und Kirschglühwein.

Nach dem süßen Getränk freuen sich Weihnachtsmarktbesucher und Besucherinnen oft auf etwas Herzhaftes. „Zum Onkel Hermann“ heißt der Stand direkt an der Porschekanzel, an dem Renate Rendschmidt in der sechsten Generation die Klassiker verkauft: Pommes, Bratwurst, Krakauer und Backfisch. „Die Kosten steigen überall an, die meisten haben Verständnis dafür“, erklärt Rendschmidt. So müssen Kunden und Kundinnen jetzt 4,50 Euro statt wie letztes Jahr 4 Euro für die Bratwurst zahlen, 50 Cent Aufpreis gilt auch bei Currywurst und Krakauer. Pommes kosten noch immer 3 Euro, was günstig ist, schaut man sich die Konkurrenz am Willy-Brandt-Platz an: Dort kostet die Portion 5 Euro.

Renate Rendschmidt verkauft in der sechsten Generation Bratwürstchen auf dem Essener Weihnachtsmarkt. 
Renate Rendschmidt verkauft in der sechsten Generation Bratwürstchen auf dem Essener Weihnachtsmarkt.  © Iris Müller | Iris Müller

Zum Nachtisch einen Crêpe? „Ich versuche, den Ball flach zu halten“, sagt Petra Thelen, während sie über der dampfenden Platte in ihrer Rainbow-Crêpe-Hütte auf dem Kennedyplatz steht. Der Renner bei ihr? Crêpe mit Nutella – 5 Euro, genau wie im vergangenen Jahr. Dieses Jahr neu im Programm: Dubai-Crêpe für 9 Euro. Die Füllung aus Pistaziencreme, Schokolade und Engelshaar liegt vor allem bei den jüngeren Kunden und Kundinnen im Trend. Für den gleichen Preis gibt es auf dem Willy-Brandt-Platz übrigens die Peru-Kartoffel mit verschiedenen Füllungen.

Petra Thelen begrüßt an ihrem Rainbow-Crêpe-Stand auf dem Essener Weihnachtsmarkt jedes Jahr viele Stammkunden.
Petra Thelen begrüßt an ihrem Rainbow-Crêpe-Stand auf dem Essener Weihnachtsmarkt jedes Jahr viele Stammkunden. © Iris Müller | Iris Müller

Satt und zufrieden bietet sich auf dem Essener Weihnachtsmarkt dann eine Fahrt mit dem Karussell an. Robert Lehmann verkauft die Tickets für das Barock-Karussell, in dem meist Kinder auf Pferden, in historischen Gondeln oder Schiffen sitzen. Seit er 16 Jahre alt ist, betreut Lehmann das Fahrgeschäft. Wer 3 Euro zahlt, kann knapp zwei Minuten im Kreis fahren. „Es ist eine Mischkalkulation“, erklärt der 44-Jährige. Er verkaufe auch Mehrfahrtentickets, am Familientag (mittwochs) zahlen Kunden und Kundinnen weniger und so konnte er insgesamt den Preis im Vergleich zum vergangenen Jahr halten. „Man rechnet mit jedem Euro“, so Lehmann. Die zwei Tage Dauerregen in der vergangenen Woche habe er direkt in der Kasse gespürt.

Weitere Preise auf dem Essener Weihnachtsmarkt

  • Riesenrad auf dem Burgplatz: 6 Euro für Erwachsene, 4 Euro für Kinder
  • Champignons mit Soße: 6 bis 7 Euro pro Portion
  • Gebrannte Mandeln: 100 Gramm für 4 Euro
  • Paradiesapfel: 2,50 Euro
  • Lebkuchenherz: Das kleine „Ich liebe dich“ gibt es für 5 Euro, eine Nummer größer für 11 Euro und das Riesenherz kostet 35 Euro
  • Churros: kleine Portion 5, große Portion 9 Euro plus 1 Euro Topping
  • Badischer Flammkuchen: 7 Euro, in der veganen Variante 8 Euro
  • Reibekuchen: drei Stück kosten 5 Euro plus 50 Cent mit Apfelmus

Bummel über den Essener Weihnachtsmarkt im Video

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