Essen-Altenessen. Ehrenamtliche Projekte sollen aus einem städtischen Verfügungsfonds gefördert werden. EMG-Chef stellt zudem ein besonderes Event in Aussicht.

Annegret Böckenholt ist noch immer ganz euphorisch. Einige Tage liegt die 22. Ausgabe der Altenessen-Konferenz (AEK), deren Mitorganisatorin sie ist, nun schon zurück. Im Vorbereitungskreis haben sie die Veranstaltung Revue passieren lassen, doch eher auf einer sachlich-nüchternen Ebene. Dabei gibt es aus Böckenholts Sicht gleich mehrere Dinge, die zuversichtlich stimmen und Anlass zum Feiern bieten. „Bloß hatten wir fürs Feiern noch gar keine Zeit“, sagt sie. „Das machen wir dann im Januar.“

Doch der Reihe nach: Vor etwa einem halben Jahr wurden auf der 21. AEK die Erkenntnisse einer Studie des Rheingold-Instituts vorgestellt und besprochen. Im Fokus: Die Sicht ausgewählter Bürger und Bürgerinnen auf Altenessen, ihre Kritik und ihre Wünsche. Die Befragung sollte als Grundlage dienen, um sinnvolle Projekte zu entwickeln, die Altenessen und Nachbarstadtteile positiv entwickeln und damit auch ihr Image verbessern könnten.

Im Zuge dessen erhielten bestehende Initiativen mehr Zulauf, während andere Arbeitsgruppen neu zusammenfanden, um sich mit unterschiedlichen Schwerpunkten der ehrenamtlichen Arbeit in nördlichen Essener Stadtteilen zu widmen.

Arbeitsgruppen und Vereine stellten bei der Altenessen-Konferenz ihre Projekte vor

Altenessen Konferenz
Auf der Bühne hatten die Vertreter der Initiativen zwei Minuten Zeit, um ihre Arbeit zu präsentieren. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Die aktuelle Ausgabe der AEK sollte nun zeigen, welch große Bandbreite an Projekten es in Altenessen, Karnap und Vogelheim, aber auch darüber hinaus mittlerweile gibt. Deshalb habe man neun Gruppen gebeten, ihre Arbeit vorzustellen, erklärt Annegret Böckenholt: die Interessengemeinschaft Altenessen, die Initiatoren des Gabenzauns, Vertreter der Akademie für Bildung und Soziales, der Bürgerinitiative gegen den wilden Automarkt („Bigwam“), des Karnaper Bürgervereins, der Arbeitsgruppe Bauen und Wohnen und der Arbeitsgruppe der Sportvereine sowie Mitglieder der Gruppen „Waste Walk“, „Altenessen blüht“, „Augenblick mal Altenessen“.

Alle neun geladenen Initiativen stellten sich und ihre Arbeit in einem zweiminütigen Beitrag auf der Bühne vor. Die Kürze der Zeit habe den Teilnehmenden durchaus Kreativität abverlangt, so Böckenholt. Sie hätten Bilder oder Gegenstände mitgebracht, die beispielhaft für ihr Engagement stehen sollten.

„Für die meisten Zuschauer war es wohl ein Highlight der Veranstaltung: die vielen Menschen zu sehen, die in unterschiedlichen Bereichen alle etwas im Stadtteil tun“, sagt Peter-Arndt Wülfing, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Altenessen und Mitorganisator der Konferenz. Man bekomme als Bürger oft gar nicht, welche Initiativen und Vereine es gebe, auch wenn sie in direkter Nachbarschaft tätig würden.

Das habe sie auch veranlasst, darüber nachzudenken, wie man weitere Gruppen einbeziehen und bekannter machen könne, so Böckenholt. „Denn es sind bei weitem nicht nur diese neun! Es gibt ja noch viel mehr in unserem Bezirk.“ Vielleicht könne man ein neues Format zu finden, das den Kreis der Beteiligten erweitere. Denn ein Ziel ihrer Arbeit sei die Vernetzung der Akteure untereinander und mit engagierten Einzelpersonen. Die aber könne nur gelingen, wenn diese überhaupt voneinander wüssten.

Nach der Vorstellung auf der Bühne bezogen die Gruppen ihre Tische und standen dort für Gespräche zur Verfügung. 120 bis 150 Gäste hätten an der Konferenz teilgenommen, schätzt Annegret Böckenholt.

EMG-Chef kündigt Veranstaltungen an: Zollverein im Fokus beim Tag der Steige

Altenessen Konferenz
Neun Initiativen und Vereine waren eingeladen, um mit den Gästen der Konferenz ins Gespräch zu kommen. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Zuvor hatte Oberbürgermeister Thomas Kufen in seiner Rede zugesagt, dass die Stadt Geld für die Förderung der Initiativen und Vereine bereitstellen wolle. Auch für Veranstaltungen solle es finanzielle Unterstützung geben. „Trotz der angespannten Haushaltslage“ werde die Stadt für zwei Jahre den Verfügungsfond ‚Pack an‘ in Höhe von 65.000 Euro pro Jahr einrichten. „Damit wollen wir bürgergetragene Projekte fördern und so das Engagement der Bewohnerinnen und Bewohner, Vereine und Gruppierungen im Gebiet unterstützen.“

Richard Röhrhoff, Geschäftsführer der Essen Marketing GmbH (EMG), kündigte zudem mehrere Veranstaltungen an: Der Tag der Steige am 5. April 2025 solle diesmal mit dem Zollverein-Steig seinen Schwerpunkt im Essener Norden haben. Von dem Werbeeffekt, der beim letzten Mal für den Baldeneysee eintrat, werde diesmal Zollverein mit Altenessen als Startpunkt profitieren, sagt Peter-Arndt Wülfing.

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Am 23. Mai werde dann das „A-Festival“ stattfinden, das vor allem für junge Berufseinsteiger gedacht sei und in Kooperation mit Schulen und großen Unternehmen durchgeführt werden soll. Eine weitere, noch nicht genau terminierte Veranstaltung „mit Event-Charakter“ sei für den August geplant.

Für Annegret Böckenholt sind diese Zusagen auch ein Beweis dafür, dass AEK, Stadt und EMG auf Augenhöhe agieren würden. „Wir haben so intensiv gearbeitet – jetzt haben wir es geschafft.“ Indem nun Geld bereitgestellt werde, könne die Arbeit verstetigt und weiterentwickelt werden. Sie hält auch die Planung einer Kommunikationsstrategie für sinnvoll: Schlechtes sei immer sehr präsent, „aber es passiert auch viel Gutes, und das müssen die Menschen mitbekommen“.

In den nächsten Wochen will der AEK-Vorbereitungskreis in die Themenfindung für die 23. Ausgabe der Altenessen-Konferenz gehen, denn der nächste Konferenztermin steht bereits fest: Es ist der 16. März 2025.

Auf der Internetseite altenessen-konferenz.de gibt es weitere Informationen zur Altenessen-Konferenz. Hier sollen demnächst auch Streckbriefe der einzelnen Initiativen bereitgestellt werden.

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