Essen. Sehr viele Menschen sind auf verschiedenen Routen auf dem Baldeneysteig unterwegs. EMG hochzufrieden mit der Premiere: „Wir wurden überrannt“.

Auf dem Baldeneysteig gibt es viele Tage mit reichlich Betrieb, einen derartigen Andrang wie am Samstag (13.4.) aber hat es sicherlich noch nie gegeben: Der „Tag der Steige“, das war schon vormittags klar, wird ein voller Erfolg. „Schon um 11 Uhr hatten wir allein am Regattaturm 800 Karten an Wanderer verteilt“, berichtet Florian Hecker, Leiter Stadtwerbung der Essen Marketing GmbH (EMG) und Organisator des Steige-Tags. Und an den fünf weiteren Stempelstellen war ebenfalls einiges los.

Tag der Steige in Essen: Einige Wanderer nahmen weite Anreisen auf sich

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Nach Zählungen der EMG haben im Laufe des Tages rund 10.000 Wanderer die Gelegenheit genutzt, mit anderen gemeinsam auf die Strecke zu gehen. Und bei weitem kommen nicht nur Essener, wie schon die Kennzeichen auf den rappelvollen Parkplätzen rund um den Baldeneysee verraten.

„Wir hatten hier eine Dame, die extra aus Hamburg gekommen ist, eine andere ist aus Franken angereist“, so Florian Hecker. Aus den Niederlanden, selbst aus Großbritannien seien Wanderer gekommen, um dabei zu sein, aus ganz NRW sowieso. Kein Zweifel, der Baldeneysteig ist mittlerweile eine Art Markenbotschafter für Essen geworden, mit Strahlkraft weit über die Stadt hinaus.

Diese Gruppe war um 9 Uhr am Regattahaus gestartet um den kompletten Baldeneysteig zu laufen. Getroffen haben wir sie in Kupferdreh.
Diese Gruppe war um 9 Uhr am Regattahaus gestartet um den kompletten Baldeneysteig zu laufen. Getroffen haben wir sie in Kupferdreh. © Iris Müller | Iris Müller

Sechs verschieden lange Wege hat die EMG beim Tag der Steige im Angebot, „Profi-Runde“ taufte sie den kompletten, gut 26 Kilometer langen Baldeneysteig. Diese Runde hat sich unter anderem Christian Weber mit fünf weiteren Freunden vorgenommen. Die Gruppe hat sich direkt um 9 Uhr am Regattahaus auf den Weg gemacht und fortan fleißig Stempel gesammelt.

„Ich finde diese Veranstaltung toll, so kommt man mal raus“, sagt der Katernberger. Ansonsten wäre er heute einfach zu Hause geblieben und hätte Fußball geguckt. Die Stempelstationen entlang der Strecke würden zudem den nötigen Ansporn geben. Was wieder mal zeigt: Events funktionieren und locken Menschen vom Sofa.

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Mitwanderer Kevin Müller ist aus Hattingen nach Essen gekommen. Der 39-Jährige fände es noch besser, wenn die Stempel an jeder Station unterschiedlich aussehen würden. Am Samstag gab es von dem Essen-Marketing-Team immer den gleichen, mit einem Symbol des Baldeneysteigs.

Den Stempel verteilt in Kupferdreh unter anderem Aleksandra Proschasek von der Essen Marketing GmbH. Mit Sonnenbrille und bester Laune sitzt sie an einem Tisch mit Stempelkarten und beantwortet Fragen jeglicher Art. Die nächste Toilette ist nur ein Stück weiter, abkürzen kann man mit der Fähre, ein Eis gibt es bei Nikos Biergarten: „Es läuft sehr gut, schon vor dem offiziellen Start kamen viele vorbei.“ Alle seien zufrieden und gut drauf, wobei es allerdings auf den nichtmarkierten Kurz-Routen manches Mal etwas schwierig ist, den richtigen Weg zu finden. Die beliebteste Tour sei die Profi-Route. Der Ehrgeiz, die kompletten Baldeneysteig zu schaffen, ist also offenbar groß.

Wanderer: Am schönsten ist der Steig mit Blick auf den See

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Oberbürgermeister Thomas Kufen (li.) eröffnete den Tag der Steige am Regattaturm.
Oberbürgermeister Thomas Kufen (li.) eröffnete den Tag der Steige am Regattaturm. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Für die etwas mehr als 26 Kilometer hat die Gruppe sechs Stunden eingeplant, was strammes Tempo voraussetzt. Zwischendurch wird Pause gemacht, so etwa direkt nach der alten Eisenbahnbrücke in Kupferdreh und auch an den Aussichtspunkten: „Mit Blick auf den See und auf den Offroad-Etappen ist der Baldeneysteig am schönsten.“ Christian Müller hat für den sonnigen Wandertag eineinhalb Liter Wasser dabei. Für den 40-Jährigen ist die Tour gleichzeitig Training für einen 100 Kilometer langen Mammutmarsch, den er nächste Woche antreten will.

Eindrücke von der Stimmung am Tag der Steige sehen Sie auch hier im Video

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Tag der Steige in Essen soll wiederholt werden, regen Teilnehmer an

Die Gruppe hofft auf eine Wiederholung der Veranstaltung im nächsten Jahr. Kevin Müller schlägt vor, dass nach und nach alle Essener Steige in den Blick genommen werden. Das genau hat die Essen Marketing GmbH nach eigenen Angaben auch vor, der Tag der Steige dürfte nach dieser Premiere vermutlich zur Dauereinrichtung werden.

Überglücklich: Florian Hecker, Leiter Stadtwerbung der EMG und Veranstaltungsleiter vom „Tag der Steige“.
Überglücklich: Florian Hecker, Leiter Stadtwerbung der EMG und Veranstaltungsleiter vom „Tag der Steige“. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

„Wir sind überglücklich und komplett überrannt worden“, sagt EMG-Mann Florian Hecker dann um 14 Uhr, als die meisten auf der Strecke sind. Klar, das perfekte Wanderwetter trug zu diesem Erfolg auch einiges bei. Die vorgehaltenen Karten seien bis auf Restbestände bereits alle ausgegeben, und immer noch kämen neue Wanderer, um noch einzusteigen.

Tag der Steige in Essen: An einigen Stellen kam es sogar zu Staus

Dass der Baldeneysteig ein so großer Erfolg wurde, ist auch das Werk des Essener Projektberaters Ralph Kindel. In seiner Zeit als Geschäftsführer des Grüne-Hauptstadt-Büros erkannte er das Potenzial der Baldeneysteig-Idee und setzte sie gegen manche Widerstände um. Am Samstag führte er exklusiv eine Gruppe Leser dieser Zeitung über den Steig.

Es war eine Tour mit Insider-Informationen, für die man sich vorab bewerben musste und die wir - gemessen an der Nachfrage - gut und gerne hätten viermal veranstalten können. „Man sollte heute eine Verkehrsnachricht herausgeben: Achtung auf dem Baldeneysteig kann es an Schlüsselstellen zu Staus kommen!“, berichtete Kindel halb scherzhaft, halb ernst von unterwegs.

„Besser hätte es nicht laufen können. Ich freue mich schon auf das kommende Jahr“, verspricht Florian Hecker. 2025 werde es eine zweite Auflage des Wander-Events geben, dann mit einem anderen Steig im Fokus. Das Thema Wandern soll außerdem noch mehr als bisher für die Image- und Tourismuswerbung genutzt werden.

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