Essen. Weil ein Hang abzurutschen droht, hat die Stadt einen malerischen Pfad in Werden gesperrt. Die Sanierung ist offenbar kompliziert und langwierig.

Essen rühmt sich seiner hervorragenden Infrastruktur für Wanderer. Dazu will allerdings nicht ganz passen, dass ein wichtiges Teilstück des überregional beliebten Baldeneysteigs seit nun schon fast zwei Jahren offiziell gesperrt ist - und ein Ende dieser Sperrung ist immer noch nicht abzusehen.

Es handelt sich um einen schmalen und sehr malerischen Steig zwischen dem Hardenbergufer am Baldeneysee unweit des Werdener Stauwehrs und der Straße Heskämpchen, oberhalb des Sees in Richtung des Werdener Friedhofs. Diesen Weg kann man zwar über die Straßen Forstmannstraße, Ludgerusstraße und Neukircher Mühle umgehen.

Doch diese Alternative verläuft über asphaltierte Straßen, was Wanderer meist nicht mögen, ist vergleichsweise reizlos und in jedem Fall ein längerer Umweg. Nicht wenige Wanderer scheinen deshalb die Sperrung zu ignorieren und nutzen den gesperrten Abschnitt trotz des Verbots.

Als Grund für die Sperrung am Baldeneysteig gilt Gefahr eines Hangrutsches

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Grund für die Sperrung ist nach Angaben des Grün und Gruga-Betriebs das „Risiko einer lokalen Hangrutschung“. Tatsächlich ist der Weg schon seit dem Ela-Sturm vor zehn Jahren teilweise sehr schadhaft, und die Sanierungsarbeiten gestalten sich offenbar kompliziert. „Eine Voraussetzung für die Planung von Sicherungsarbeiten im Hang und am Weg selber ist die Fassung und Ableitung von Oberflächenwässern, die unter anderem durch die benachbarte Straße eingetragen werden“, formuliert Martin Gülpen, Sprecher von Grün und Gruga.

Der Einstieg des Heskämpchen-Weges ist mit einem Gitter gesperrt, doch sieht man, dass dieses oft umgangen wird.
Der Einstieg des Heskämpchen-Weges ist mit einem Gitter gesperrt, doch sieht man, dass dieses oft umgangen wird. © F.S.
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Auch der Klimawandel und der häufiger auftretende Starkregen führe an dem steilen Hang zu Problemen, heißt es. „Aus diesem Grund besteht die Notwendigkeit, den Zustand des Weges durch einen beauftragten Gutachter aktualisiert betrachten zu lassen“, so Gülpen, was die Stadt indes schon vor fast zwei Jahren angekündigt hat.

Da die Ergebnisse der Untersuchung Grundlage für die weitere Planung darstellten, müssten diese zunächst abgewartet werden. Das wird anscheinend weitere Zeit in Anspruch nehmen. Jedenfalls seien derzeit „keine Aussagen über die Dauer der Sperrung möglich“, so Gülpen.

Umleitungs-Information wirkt wenig serviceorientiert

„Eine Umleitung über die benachbarten Straßen im Ortsteil Werden ist vor Ort ausgeschildert“, merkt Grün und Gruga an. Die Ausschilderung besteht jedoch nur darin, dass an Straßenmasten einige halb verblichene Zettel befestigt wurden, auf denen die Umgehung eingezeichnet ist. Und dass der Heskämpchen-Pfad offiziell nicht begehbar ist, erfahren Wanderer auch erst, wenn sie am Einstieg stehen und dann wieder kehrt machen müssen.

Immerhin: Auf der Webseite der Essen Marketing GmbH Visitessen.de ist die Sperrungs-Information prominent platziert und die Umleitung in einer Grafik erkennbar. Dennoch ist das unterm Strich etwas wenig Service für den mit Abstand populärsten Wanderweg der Wander-Metropole Essen.

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