Essen. Bei einer Immobilienversteigerung im September kommen insgesamt 15 Objekte unter den Hammer. Darunter sind fünf Angebote aus Essen.

Ende September wird in der Essener Philharmonie wieder gezählt: zum ersten, zum zweiten und zum dritten. Wie oft am Ende der Hammer tatsächlich fällt, bleibt abzuwarten. Aber für 15 Immobilien sucht der Veranstalter, die Auktionshaus Grundstücksbörse Rhein-Ruhr AG, den jeweils Meistbietenden. In der Mehrzahl handelt es sich um Mehrfamilienhäuser und Eigentumswohnungen in Essen, Duisburg, Velbert, Mülheim, Gelsenkirchen, aber auch Objekte aus Stuttgart und Berlin führt der Auktionskatalog auf. Die Versteigerung (nicht zu verwechseln mit einer Zwangsversteigerung bei Gericht) findet am 26. September, um 11 Uhr statt.

Nachdem die Krise am Immobilienmarkt bei den vorangegangenen Auktionen in Essen deutlich zu spüren war, stehen die Vorzeichen dieses Mal offenbar besser: „Wir beobachten eine Beruhigung am Markt“, sagt Gordon Brandt, Vorstand beim Auktionshaus Grundstücksbörse Rhein-Ruhr. Das heißt: Es gebe wieder mehr konkrete Anfragen von Kaufinteressenten. Brandt führt das vor allem auf die Bauzinsen zurück, die nach einem starken Anstieg auf über vier Prozent seit einiger Zeit wieder gefallen sind und sich momentan bei 3,3 bis 3,5 Prozent für klassische Immobilienfinanzierungen bewegen. „Das gibt den Leuten Sicherheit.“ Brandt, der als Makler arbeitet, macht generell wieder eine bessere Stimmung aus, die auf den Häusermarkt ausstrahlt und enorm wichtig sei.

Mehrere Mehrfamilienhäuser kommen in Essen unter den Hammer

Auffällig im aktuellen Auktionskatalog ist jedoch eines: Es kommen vor allem Mehrfamilienhäuser unter den Hammer, die in aller Regel renoviert oder saniert werden müssen. Ein Erwerber müsste also nochmal Geld in die Hand nehmen. Dafür seien Brandt zufolge die Preise für die Objekte recht attraktiv oder wie der Makler sagt: „Sie bieten Potenzial.“

Ein wichtiges Indiz dafür ist der sogenannte Faktor. Er besagt, wie viele Jahresnettomieten es braucht, um den Kaufpreis wieder einzuspielen. In der Boomphase betrug dieser für Mehrfamilienhäuser in guten Lagen in Essen mehr als 20, und auch in mittleren Lagen noch 17 oder 18. Die Häuser aus Essen, die bei der Versteigerung angeboten werden, liegen laut Brandt bei einem Faktor von 10 bis 13. Es bliebe demnach noch Spielraum für Investitionen.

Dass dieses Mal keine Ein- und Zweifamilienhäuser zur Versteigerung angeboten werden, liegt laut Brandt meist an den zu hohen Preisvorstellungen, die die derzeitigen Besitzer haben. Das Auktionshaus dagegen nimmt nur Immobilien an, für die es aus seiner Sicht realisierbare Preise gibt.

Begehrt: ein Mehrfamilienhaus in Essen-Holsterhausen

Unter den insgesamt 15 Immobilien finden sich fünf aus Essen. Bislang am begehrtesten scheint ein Mehrfamilienhaus in der Schadowstraße 29 im Stadtteil Holsterhausen. In der ersten Woche nach Erscheinen des Auktionskataloges erhielt Brandt bereits 63 Anfragen. Ob am Ende wirklich so viele bieten werden, ist allerdings eher unwahrscheinlich. Viele lockt aber offenbar der Preis: Das Haus mit sechs Wohnungen und drei Garagen wird für 250.000 Euro aufgerufen. Aber auch ein Geschäftshaus in Katernberg in der Ückendorfer Straße, für das mindestens 1,15 Millionen Euro geboten werden müssen, stieß schon auf interessierte Nachfragen.

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Ein eher seltenes Objekt steht auf Seite 18 des Auktionskataloges. Der Eigentümer eines Garagenhofes in der Haus-Berge-Straße 199-201 will sich davon trennen. Die Anlage zählt 19 Garagen, Baujahr 1957. Alle sind vermietet. Wer in den Garagenhof investieren will, muss am 26. September mindestens 290.000 Euro bieten. „Garagenhöfe sind in der Regel sehr gute Kapitalanlagen mit wenig Ausfallrisiko“, sagt Gordon Brandt. Deshalb kämen solche Objekte selten auf den Markt.

Die weiteren Versteigerungsobjekte am 26. September:

  • Mehrfamilienhaus mit fünf Wohnungen und zwei Gewerbeeinheiten, Essen-Nordviertel, Stoppenberger Straße 24, Grundstück 293 Quadratmeter, vermietbare Fläche 476 qm, Mindestgebot: 320.000 Euro
  • Wohn- und Geschäftshaus, Essen-Katernberg, Ückendorfer Straße 67-69, zwölf Wohnungen, zwei Gewerbeeinheiten, Bj. 1983, Mindestgebot: 1,15 Millionen Euro
  • Dreifamilienhaus, Essen-Heidhausen, Heidhauser Straße 152, Bj. 1972, Grundstück 741 qm, vermietbare Fläche 342 qm, Mindestgebot: 450.000 Euro
  • Mehrfamilienhaus, Duisburg, Liliencronstraße 8, Bj. 1910, Grundstück 358 qm, Vermietungsfläche rd. 600 qm, Mindestgebot: 190.000 Euro
  • Vierfamilienhaus, Duisburg, Wörthstraße 18, Bj. urspr. 1912, Grundstück 240 Quadratmeter, vermietbare Fläche 292 Quadratmeter, Mindestgebot: 195.000 Euro
  • Mehrfamilienhaus, Mülheim Altstadt, Dohne 37, Bj. ca 1953, Mindestgebot: 85.000 Euro
  • Vier Eigentumswohnungen, Mülheim, Haagerfeld 10, Bj. ca 1959, Mindestgebot: 377.000 Euro
  • Denkmal-Ensemble in Mülheim-Saarn, Düsseldorfer Straße 65, zwei sanierte Häuser, Bj. 1680, Grundstück 378 Quadratmeter, vermietbare Fläche 136 Quadratmeter, Mindestgebot 790.000 Euro
  • Mehrfamilienhaus, Gelsenkirchen-Horst, Friedrichstraße 27, Bj. 1912, Grundstück 594 qm, vermietbare Fläche 845 qm, Mindestgebot: 595.000 Euro
  • Denkmalgeschütztes Wohn- und Geschäftshaus, Velbert-Langenberg, Bj. 1605, drei Wohnungen und drei Gewerbeeinheiten, Mindestgebot: 290.000 Euro
  • Eigentumswohnung in Berlin-Steglitz, Sedanstraße 20, Bj. 1962, ca. 35 Quadratmeter, Mindestgebot: 119.500 Euro
  • Eigentumswohnung in Stuttgart, Gustav-Mahler-Straße 30, Bj. 1982, 84 Quadratmeter, Mindestgebot: 254.000 Euro
  • Wald- und Wiesenfläche in Riedenburg (Bayern), 2449 Quadratmeter, Mindestgebot: 4900 Euro

Wer an der Versteigerung teilnehmen möchte, muss sich beim Auktionshaus registrieren. Außer vor Ort bietet es darüber hinaus auch das Bieten per Telefon oder online an. Wer erfolgreich mitsteigert, muss an das Auktionshaus eine Courtage je nach Höhe des Meistgebotes zahlen. Hinzu kommen außerdem Notarkosten. Den Auktionskatalog sowie weitere Informationen zum Ablauf der Versteigerung finden Interessierte unter dieser Internetadresse: www.agb-rr.de

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