Essen. Der Dreijährige aus Kasachstan hat einen Hirntumor und wird an der Uniklinik Essen behandelt. Die Spenden decken die immensen Behandlungskosten.

Überwältigt und voll Dankbarkeit wenden sich die Eltern des kleinen Aslan an all jene, die die Behandlung ihres Sohnes durch eine Spende möglich machen: Stolze 110.000 Euro sind auf dem Konto der Elterninitiative zur Unterstützung krebskranker Kinder in Essen für Aslan eingegangen. Der Dreijährige hat einen Hirntumor, der in seinem Heimatland nicht erfolgreich behandelt werden kann. Die Hoffnung seiner Eltern ruht nun auf einer Bestrahlung im Westdeutschen Protonentherapie-Zentrum Essen (WPE) an der Uniklinik.

Mehr zum Thema

Aslans Mutter dankt für die Spenden und das Herzblut

„Zusammen habt Ihr Unglaubliches auf die Beine gestellt, dafür sind wir Euch dankbar, haben tiefsten Respekt vor Eurer Leistung und Eurem Herzblut“, sagt Aslans Mutter Azhar Mukhametrakhimova an alle Spenderinnen und Spender gerichtet. „Dank Eures Einsatzes wird Aslan hoffentlich bald wieder ein ganz normales Leben führen können.“ Denn das kann der Kleine seit dem Oktober vergangenen Jahres nicht mehr. Bis dahin war Aslan ein besonders fröhliches, lebhaftes Kind, erzählt sein Vater Dauren Nurgaziyev und zeigt Bilder, die den Jungen auf dem Bobbycar oder beim Plantschen zeigen: „Aslan war immer in Bewegung, tanzte, lachte.“

Azhar Mukhametrakhimova

„Zusammen habt Ihr Unglaubliches auf die Beine gestellt, dafür sind wir Euch dankbar, haben tiefsten Respekt vor Eurer Leistung und Eurem Herzblut.“

Azhar Mukhametrakhimova, Aslans Mutter, ist überwältigt von der Spendensumme, die für ihren schwerkranken Sohn (3) zusammengekommen ist.

Doch an einem Oktobertag 2023 musste er sich so häufig übergeben, baute so rasant ab, dass die Eltern den Notarzt riefen. Aslan kam in seiner Heimatstadt Almaty ins Krankenhaus, wurde auf der Intensivstation behandelt und schließlich in die Hauptstadt Astana geflogen. Dort stellte sich heraus, dass er einen Hirntumor hat. In den folgenden Monaten musste der Junge mehrere Operationen und Chemotherapien über sich ergehen lassen, seine Eltern lebten zwischen Hoffen und Bangen – mit bitterem Ausgang: „Im Februar war die Chemotherapie beendet, und der Tumor hatte nicht darauf reagiert.“

Spenden mit dem Stichwort „Aslan“

Die Elterninitiative zur Unterstützung krebskranker Kinder e.V. wurde 1983 von betroffenen Eltern gegründet. 1992 wurde ein Elternhaus errichtet, in dem Eltern von krebskranken Kindern übernachten und wohnen können, damit sie rund um die Uhr in der Nähe ihres Kindes sind. Das nutzen Familien aus ganz Deutschland sowie aus dem Ausland, deren krebskranke Kinder in der nahegelegenen Uniklinik behandelt werden.

Wer dem kleinen Aslan helfen möchte, dessen Eltern die Behandlungskosten nicht allein aufbringen können, kann eine Spende auf das Konto der Elterninitiative überweisen: IBAN: DE06 3605 0105 0001 9551 11, BIC: SPESDE3EXXX Sparkasse Essen, Stichwort: „Aslan“ (unbedingt dazuschreiben!). Weitere Infos zur Elterninitiative auf: www.krebskranke-kinder-essen.de

  • Die Lokalredaktion Essen ist auch bei WhatsApp! Abonnieren Sie hier unseren kostenlosen Kanal: direkt zum Channel!

Die Ärzte rieten zu einer Strahlentherapie, die oft helfen kann, wenn die Chirurgie an ihre Grenzen gerät. Am Westdeutschen Protonentherapiezentrum Essen ist eine schonende Bestrahlung möglich, da die Tumore exakt bestrahlt werden können. Weil es diese Behandlungsmöglichkeit in Kasachstan nicht gibt, wandte sich die Familie an das WPE, das anriet, die Bestrahlung möglichst schnell zu starten. Nun unternahmen die Eltern alles, um die Kosten stemmen zu können: „Wir haben unseren gesamten Besitz verkauft. Unsere Verwandten und Freunde halfen uns, Geld aufzutreiben.“ Sie bekamen 94.000 Euro zusammen.

Kosten für die Behandlung kletterten in die Höhe

Das Namensschild von Aslan an der Tür zu seinem Krankenzimmer in der Uniklinik Essen.
Das Namensschild von Aslan an der Tür zu seinem Krankenzimmer in der Uniklinik Essen. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Doch in der Uniklinik angekommen, verschlechterte sich Aslans Zustand so sehr, dass eine Not-OP und weitere nicht geplante Behandlungen nötig waren: Das Geld der Eltern war aufgebraucht, bevor die Bestrahlung auch nur begonnen hatte. In dieser Situation machte die Elterninitiative zur Unterstützung krebskranker Kinder, die die Familie in ihrem Elternhaus unweit der Uniklinik aufgenommen hat, auf das erschütternde Schicksal des Dreijährigen aufmerksam und bat gemeinsam mit den Eltern um Spenden für Aslan. Mit dem jetzigen Erfolg und der „fantastischen Summe“ von 110.000 Euro habe man nicht gerechnet, sagt die Geschäftsführerin der Elterninitiative, Lara Krieger. „Aslans Eltern haben vor Erleichterung und Freude geweint.“

Lara Krieger, neue Geschäftsführerin Essener Elterninitiative zur Unterstützung krebskranker Kinder e.V.

„Aslans Eltern haben vor Erleichterung und Freude geweint.“

Lara Krieger, Geschäftsführerin der Essener Elterninitiative zur Unterstützung krebskranker Kinder e.V., über die Hilfsbereitschaft für den dreijährigen Jungen aus Kasachstan

Großer Dank an alle Spender und Spenderinnen

Ihr Sohn wird nun jede Woche von Montag bis Freitag im WPE bestrahlt und bekommt dafür jedes Mal eine Vollnarkose. Denn Kleinkinder bleiben sonst nicht ruhig genug bei der Behandlung. Weil der geschwächte Junge Tag für Tag per Krankenwagen mit Beatmungsapparat von der Kinderklinik zum WPE gefahren werden muss, werden die Gesamtkosten noch einmal steigen. „Dank der großartigen Resonanz sind wir allerbester Hoffnung, dass die komplette Spendensumme so zusammenkommt“, sagt Lara Krieger. „Zusammen mit seinen Eltern bedanken wir uns bei jedem einzelnen Spender, jeder Spenderin für deren Anteil an der Finanzierung von Aslans Behandlungskosten.“ Ende August werde der Junge seinen letzten Bestrahlungstermin haben und so hofften jetzt alle mit der Familie, „dass die Behandlung gut angeschlagen hat“.

[Essen-Newsletter hier gratis abonnieren | Folgen Sie uns auch auf Facebook, Instagram & WhatsApp | Auf einen Blick: Polizei- und Feuerwehr-Artikel + Innenstadt-Schwerpunkt + Rot-Weiss Essen + Lokalsport | Nachrichten aus: Süd + Rüttenscheid + Nord + Ost + Kettwig und Werden + Borbeck und West | Alle Artikel aus Essen]