Essen-Bergerhausen. Die Schwimmschule Molly auf der Hüskenbörde hat es seit Eröffnung nicht leicht. Zwei Anwohner machen deutlich, dass nicht alle ein Problem haben.

45 Jahre lang hat Heinz Kammann die Schwimmschule Delphin an der Straße Hüskenbörde in Essen-Bergerhausen betrieben. 2023 wechselte sie den Betreiber, im Oktober eröffneten Nicole und Yasin Cantürk unter dem Namen Schwimmschule Molly neu. Seither beschweren sich einige Anwohner über Lärm, Müll und eine angespannte Parksituation: Sie wollen die Schließung des Betriebs erreichen. Wolfgang und Irene Lambrecht wohnen seit 36 Jahren an der Hüskenbörde und finden: Der Betreiberwechsel hat für die Anwohner nichts geändert.

BERGERHAUSEN: Ärger um Schwimmschule in der Straße Hüskenbörde
An der Hüskenbörde wird seit über 45 Jahren eine Schwimmschule betrieben – zunächst von Heinz Kammann, seit Oktober 2023 von Nicole und Yasin Cantürk. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska
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Essen-Bergerhausen: Nicht alle Anwohner stören sich an der Schwimmschule Molly

Die beiden sitzen an ihrem Wohnzimmertisch. Vor ihnen liegen zwei ausgeschnittene Artikel dieser Redaktion, aus einem zitiert Wolfgang Lambrecht: „Die Nachbarn beschweren sich über Lärm und Müll durch die Schwimmschulenbesucher.“ Das will Irene Lambrecht so nicht stehenlassen. Die beiden wollen klarstellen: Es seien nicht alle Anwohner, die sich über die Schwimmschule Molly beschwerten, sondern lediglich einige von ihnen.

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„Es hat sich nichts verändert“, sagt Wolfgang Lambrecht. Die Situation sei seit Jahrzehnten die gleiche, ohne Schwimmschule kennen die Eheleute die Hüskenbörde nicht. Bereits ihre Kinder und Enkelkinder haben die Schwimmschule Delphin besucht. Die neue Betreiberin Nicole Cantürk kennen die Lambrechts schon, seit sie ein Kind war. Sie sei zu ihnen gekommen, als sie die Schwimmschule gemeinsam mit ihrem Mann übernommen habe, sei um Kontakt zu den Nachbarn bemüht gewesen.

Ärger um Schwimmschule Molly
Nicole und Yasin Cantürk (l., r.) haben die ehemalige Schwimmschule Delphin im Oktober 2023 unter dem Namen Schwimmschule Molly neu eröffnet. © FUNKE Foto Services | Livia Krimpelbein

Die Stadt Essen prüft die Genehmigung der Schwimmschule

Vergeblich, wie es scheint. Seit dem ehemaligen Betreiber, Heinz Kammann, nach 45 Jahren gekündigt wurde und die Erben des verstorbenen Vermieters übernommen haben, sind die Fronten zwischen einer Gruppe Anwohner und den Cantürks verhärtet. Die Stadt prüft inzwischen, ob die Schwimmschule überhaupt gewerblich genutzt werden darf. Im Rahmen des Nachbarschaftsstreits war man darauf aufmerksam geworden, dass zwar die Baugenehmigung für ein privates Schwimmbad, jedoch keine Genehmigung für eine gewerblich betriebene Schwimmschule vorlag. Einen Antrag auf gewerbliche Nutzung haben die neuen Betreiber nachgereicht.

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Nachbar Marko Heisters, einer derjenigen, die genug von der Schwimmschule Molly haben, möchte nicht aufgeben, wenn die gewerbliche Nutzung genehmigt wird. Im Mai sagte er der Redaktion, er und die anderen Familien würden notfalls bis zum Bundesverfassungsgericht gehen, damit endlich Ruhe einkehre.

Anwohner der Essener Hüskenbörde: Kein Müll, kein Lärm und kein Parkproblem durch Schwimmschule

Irene und Wolfgang Lambrecht können diesen Unmut nicht nachvollziehen. Zwar sagt der Anwohner: „Die rechtliche Ebene und die Versäumnisse der Stadt müssen geklärt werden.“ Doch die beiden freuen sich an den Kindern und Familien, die die Schwimmschule besuchen. Auch wissen sie aus Erfahrung, wie schwierig es in Essen sein kann, einen Platz in einer Schwimmschule zu finden: „So eine Einrichtung ist Gold wert.“

Sie seien die Straße auf- und abgegangen. „Von dem Müll, über den sich einige beklagen, haben wir nichts gesehen“, sagt Irene Lambrecht. Auch von Lärm bekämen sie nichts mit. Die Parksituation sei seit Jahrzehnten unverändert. Die meisten Besucher würden ohnehin an der Bergerhauser Straße parken und das letzte Stück zu Fuß gehen. Die Garage der Lambrechts sei in den Jahrzehnten, seit sie auf der Hüskenbörde wohnen, schon mal zugeparkt gewesen, dies sei allerdings die absolute Ausnahme. „Mit gutem Willen war das immer zu regeln.“ Ein Problem mit der Parksituation für die Anwohnenden gebe es schon daher nicht, weil fast alle eine eigene Garage hätten.

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