Essen-Holsterhausen. Eltern ärgern sich auf Spielplätzen oft über Essensreste und Zigarettenstummel. Ein spezielles Gerät soll in Essen Abhilfe schaffen.
Plastikv, Zigarettenstummel, Scherben, Speisereste: Wo sich Menschen aufhalten, wo Kinder spielen und sich Jugendliche treffen, sammelt sich auch Unerwünschtes an. Am Spielplatz an der Friedbergstraße und auf dem Vorplatz der Kirche St. Mariä Empfängnis in Holsterhausen gibt es jetzt eine Möglichkeit, beim Beseitigen von Müll zu helfen: Dort wurde je ein Exemplar des „Pottpickers“ angebracht.
Um die Installation hat sich eine Gruppe von Engagierten aus der Nachbarschaft des Spielplatzes an der Friedbergstraße gekümmert. Markus Schürmann ist einer von ihnen. Er war im vergangenen Jahr auch einer der Initiatoren des Bürgerprojektes, in dessen Zuge der Gemarkenplatz zeitweise umgestaltet wurde. Für die Anschaffung der beiden „Pottpicker“ haben er und seine Mitstreiter Mittel aus dem „Förderpott Ruhr“ beantragt und sich mit der Stadt und Grün und Gruga in Verbindung gesetzt, um zu klären, wo und wie sie angebracht werden können.
„Pottpicker“ in Essen-Holsterhausen funktionieren nach dem Einkaufswagen-Prinzip
Und so funktioniert das Müllsammeln mit dem Pottpicker: Die Müllzange ist am Köcher, ähnlich eines Einkaufswagen, mit einer Kette und einem Pfandschloss gesichert. Man schmeißt 50 Cent, einen Euro oder zwei Euro hinein, um sie abnehmen zu können. Das Geld bekommt man wieder, wenn man sie zurückgesteckt hat. Integriert ist außerdem ein Mülltütenspender, den die Initiatorinnen und Initiatoren regelmäßig befüllen wollen. Das Einkaufswagen-System soll dafür sorgen, dass die Müllzange nicht abhanden kommt. Das sei beim Bürgerprojekt Gemarkenplatz in zehn Wochen etwa zweimal passiert, schildert Schürmann.
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„Der Spielplatz hier ist sicher nicht vermüllt“, sagt der Holsterhauser. Dennoch zeige die Erfahrung, dass immer mal wieder etwas herumliege. Und etwa Scherben oder Essensreste möge man eben nicht so gerne mit den Händen wegräumen. „Wir kommen alle aus dem Block uns sind regelmäßig hier“, erklärt Schürmann. Mit seinen eigenen Kindern, drei und zehn Jahre alt, besuche er den Spielplatz manchmal vier- bis sechsmal die Woche. So seien sie auf die Idee gekommen, sich zu engagieren, um den Ort ein bisschen sauberer zu machen.
Essener Bürger will Mut machen: „Es gibt sehr viele Fördertöpfe“
Den „Pottpicker“ hätten sie in einem Fernsehbeitrag entdeckt. Einer koste circa 280 Euro. Seine Erfahrung, auch aus Zeiten des Bürgerprojektes, sei: „Es gibt sehr viele Fördertöpfe, aus denen man Gelder beantragen kann.“ Viele wüssten gar nicht, dass man so auch als Privatpersonen kleine Projekte in der Nachbarschaft an den Start bringen könne. Mit ihrem Engagement wollen die Holsterhauserinnen und Holsterauser auch diese Botschaft an andere Bürgerinnen und Bürger senden.
Während Schürmann erzählt, kommt ein junges Mädchen mit weißem Helm von der Skateanlage herübergelaufen und macht interessiert am „Pottpicker“ Halt. Sogleich erklärt er ihr, wie man das Gerät nutzt. Wenig später probiert ein kleiner Junge die Müllzange aus, greift eine leere Knoppers-Verpackung vom Boden und wirft sie in den Abfalleimer.
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Besondere Müllzangen bleiben zunächst für ein Jahr in Essen-Holsterhausen
„Am Gemarkenplatz hatten wir ja eine Kiste, in der Spielzeug, aber auch Müllzangen verstaut waren“, berichtet Schürmann. Oft habe man beobachten können, wie Kinder zu den Zangen griffen und Abfall aufsammelten. Die Hoffnung sei auch ein wenig, dass wer in so jungem Alter helfe, Unrat zu beseitigen, später vielleicht weniger leichtfertig Müll auf den Boden werfe.
Die „Pottpicker“ sollen für einen Projektzeitraum von einem Jahr am Spielplatz und an der Kirche bleiben. „Wir hoffen, dass wir im Herbst noch einmal Geld beantragen und sie noch an anderen Spielplätzen installieren können“, sagt Schürmann. Er könne sich außerdem vorstellen, dass die Müllzange auch nach einem Jahr in Holsterhausen bleibt.
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