Essen. Leser dieser Zeitung haben bei einem Gewinnspiel von den RWE-Spielern unterschriebene Trikots und eine Stadionführung gewonnen. So lief sie ab.
Glücklich standen sie da, die 14 Leser, die bei einer Verlosung unserer Zeitung Trikots gewonnen hatten, die vorher von allen Profispielern von Rot-Weiss Essen unterzeichnet wurden. Im Anschluss an die Überreichung stand dann noch im Stadion an der Hafenstraße eine Stadionführung mit weiteren Gewinnern auf dem Programm.
Spieler von Rot-Weiss Essen nahmen sich Zeit für die Gewinner
Zwei Spieler aus dem Kader des Fußball-Drittligisten kamen beim Überreichen der Trikots persönlich vorbei, um Fotos mit den Fans zu machen: Isaiah Young und Mannschaftskapitän Felix Bastians nahmen sich viel Zeit für Bilder und individuelle Grußnachrichten. Die Freude unter den Fans war groß.
Einer von ihnen ist Arndt Wilden, der solange beim Gewinnspiel mitmachte, bis er endlich zu den Gewinnern zählte. Anziehen will der 42-Jährige wie auch die anderen die unterschriebenen Trikots aber nicht, dafür seien sie viel zu schade. Sie werden als Andenken behalten.
Weitere Leser gewannen eine von Roland Sauskat geleitete Führung durch das Stadion an der Hafenstraße. Der 67-Jährige war viele Jahre im Awo-Fanprojekt tätig. Los ging es im Eingangsbereich, der mit bedeutenden Wimpeln und der Kopie der Meisterschale aus dem 1955 glänzt. Im Jahr 2012 wurde das neue Stadion eingeweiht, es ist so gebaut, dass es bei einem Ligaaufstieg jederzeit vergrößert werden kann. „Man kann die Ecken des Stadions mit weiteren Plätzen ausstatten und auch noch nach oben erweitern“, so Sauskat.
Großes Highlight im RWE-Stadion Essen: Die Kabinen und das Knie von „Penny“
Die Führung brachte die Fußballfans unter anderem in den Presseraum, der neben den Medienkonferenzen nach den Spielen auch für Taktikbesprechungen des Trainerteams und für Feiern genutzt wird. Auch einen Blick in die Mannschaftsräume warfen die begeisterten Fans. Über den jeweiligen Spinden der Spieler prangten Fotos der Familien und persönliche Andenken.
Für Veit Steffens (61) war der exklusive Einblick ein Highlight. Er ist seit 50 Jahren Fan von Rot-Weiss Essen. „Ich fand es interessant, die Aufenthaltsräume der Spieler zu sehen. Den Einblick bekommt man sonst nicht. Auch einmal den Weg von den Kabinen zum Rasen zu laufen war spannend“, sagt er.
Die Spieler haben beim Einlaufen nämlich eine abergläubische Tradition: Rechts am Gang von den Katakomben auf den Platz ist das Knie des Spielers Franz („Penny“) Islacker nachgebildet worden. Islacker verletzte sich in der Saison 1954/55 im Finale um die Deutsche Meisterschaft schwer am Knie. Trotzdem spielte er irgendwie weiter und erzielte das entscheidende Tor. Bevor die Spieler nun auf den Platz treten, ist es Tradition das Knie zu berühren. Ganz nach dem Motto: „Hals- und Beinbruch!“
Einmal auf dem Rasen stehen
Die Fans bekamen auch die Möglichkeit, selbst einmal auf dem Rasen zu stehen. Dieser besteht laut Roland Sauskat aus einer Mischung aus Sand, Erde, Mikroplastik und echtem Rasen, damit er nicht so schnell kaputt geht. Sauskat zeigte den Fußballfans auch, wo welche Fan-Gruppen bei Heimspielen stehen.
Er erklärt außerdem, was es mit den Ultra-Gruppen auf sich hat: Die Ultras hätten sich ursprünglich von den Straßenkämpfern abgrenzen wollen. Sie starteten Aktionen mit provokativen Sprüchen, die als Spaß gedacht waren, und studierten Choreographien ein. Pyrotechnik spielte dabei auch eine Rolle. „Immer mehr wurde mit der Zeit verboten. Das macht die Gruppe natürlich sauer“, erzählte Sauskat.
VIP-Räume für den Geschmack von Roland Sauskat zu wenig „RWE-like“
Besichtigt wurde neben dem kleinen VIP-Raum auch der große VIP-Bereich. Wenn man es sich leisten kann, empfiehlt Sauskat, sich hier einen Platz zu reservieren. Das Essen schmecke hier oben besser als im unteren VIP-Bereich. Sauskat finde es schade, dass die Räume im Allgemeinen wenig nach RWE aussehen. Die Stadt Essen halte sich mit dem Schmücken des Logos in den Räumlichkeiten zurück. Warum das so ist, bleibt Sauskat ein Rätsel. Doch die Räume werden eben auch für andere Veranstaltungen vermietet, bei denen es nicht um Fußball geht.
Die Führung fand viel Interesse, etwa bei Elke Haberle (73) aus Bergeborbeck. Sie ist schon als Sechsjährige von ihrem Vater zu Spielen mitgenommen worden: „Ich habe mich sehr über die tollen Einblicke hinter den Kulissen gefreut.“