Essen.. „Ein Herz und eine Seele“ war einer der populärsten Erfolge der TV-Geschichte. Nun holt das Theater Courage den schnauzenden Chauvi auf die Bühne. Die rolle des Ekel Alfred übernimmt Peter-Maria Anselstetter. Der hatte zu seinem Rollenvorbild Heinz Schubert eine ganz besondere Beziehung.
„Heinz Schubert und ich waren ein Herz und eine Seele.“ Peter-Maria Anselstetter verbindet viele positive Erinnerungen an den Schauspielerkollegen, der einst als „Ekel Alfred“ TV-Geschichte schrieb. Und nun schlüpft er selbst in ebendiese Rolle: Am Donnerstag, 13. März, feiert „Ekel Alfred – ein Herz und eine Seele“ Premiere im Theater Courage.
1981 war es, da lernte Peter-Maria Anselstetter Heinz Schubert kennen. Beide gehörten zum Ensemble von Peter Zadeks „Der Widerspenstigen Zähmung“ auf der Freien Bühne Berlin. „Er spielte meinen Vater – und nannte mich auch außerhalb der Bühne ,Sohn’“, erinnert sich Anselstetter. 100 Vorstellungen gaben sie zusammen, dann trennten sich ihre Wege. „Kurz vor seinem Tod im Jahr 1999 traf ich ihn wieder“, so Anselstetter. Damals gab er einen Hans-Albers-Abend in einer Hamburger Kneipe. „Heinz machte große Augen und rief: Mein Sohn spielt Hans Albers!“
Erste Sitcom des Landes
So ist Anselstetter überzeugt, dass Heinz Schubert, wenn er noch leben würde, sich auf ins Theater Courage machen würde, um zu sehen, wie sich sein „Sohn“ schlägt in der Rolle, die ihn einst berühmt machte.
Auch wenn die Erstausstrahlung bereits über 40 Jahre her ist, gehört „Ein Herz und eine Seele“ noch zu den populärsten deutschen Serien überhaupt. In den 1970er-Jahren war die erste Sitcom des Landes noch für den einen oder anderen Skandal gut: Denn die Hauptfigur „Ekel Alfred“ zog als kleinbürgerlicher Reaktionär über Frauen, Ausländer und Sozialdemokraten her. „Er hat das ausgesprochen, was viele damals dachten“, ist Anselstetter überzeugt.
Das Stück soll eine Zeitreise sein
Für Falk Hagen, der in dem Stück den „Sozi“-Schwiegersohn Michael mimt, ist die Serie „in Sachen Frechheit bis heute unerreicht.“ Doch während Wolfgang Menges TV-Streich seinerzeit gerade von seiner Aktualität lebte, ist es nun der Retro-Charme, mit dem das Stück sein Publikum verzaubern will: „Wir nehmen die Zuschauer mit auf eine Zeitreise“, so Gabi Dauenhauer, die in die Rolle der Else Tetzlaff, der getriezten Gattin von „Ekel Alfred“, schlüpft. „Es hat riesigen Spaß gemacht, die Kostüme und Requisiten für das Stück zusammenzusuchen.“ Schließlich wolle man die 70er möglichst authentisch auf die Bühne bringen.
Auf der anderen Seite hat das Courage-Team den Text von einigen damals aktuellen Anspielungen befreit. „Vieles von dem, was damals witzig war, versteht das Publikum heute nicht mehr“, ist Dauenhauer überzeugt. Etwa wenn Elsa den damaligen Bundeskanzler Kiesinger mit dem US-Außenminister Kissinger verwechselt. Der Fokus der Inszenierung liege vielmehr auf die familiären Konflikte. „Die sind so aktuell wie nie“, ist Anselstetter überzeugt.