Essen. Da ist Musik drin: Das Theater Courage lässt längst vergessene Chart-Erfolge von „Tainted Love“ bis „Mambo No. 5“ wieder aufleben. Und erzählt von den dramatischen Schicksalen, die hinter den Songs stecken.

„Like Ice In The Sunshine“ war einer, „Tainted Love“ ebenso, und auch der „Mambo No. 5“ landete in den Charts auf Platz Eins – als One-Hit Wonder. Solche musikalischen Eintagsfliegen von Künstlern, die nur diesen einen Erfolg verbuchen können, bekommen ab Januar im Theater Courage ein Denkmal gesetzt – dabei kommt „One-Hit-Wonderland“ nicht als herkömmliches Musical daher, sondern fast als Kammerspiel – aber eins auf Courage-typische schräge Weise.

In der Grundgeschichte ist noch wenig Musik drin: Der Fotograf Nikolai könnte eigentlich glücklich sein mit seiner Freundin Lisa – doch in seinen Träumen liegt er in den Armen der schönen Michelle. Mit Hilfe seines Freundes, dem Psychologen Constantin, begibt er sich auf die Pfade seiner eigenen Träume und muss sich bald einer Entscheidung stellen: Bleibt er bei seinem Mädchen oder hängt er weiterhin seiner Traumfrau nach?

Hinter den Songs stecken dramatische Schicksale

Als Inspiration zu dieser Handlung diente dem Theatermacher und Filmfan Falk Hagen der dänische, hierzulande eher unbekannte, Streifen „Reconstruction“. Doch auch eine zweite Quelle hat zu dem Entstehen des Stücks beigetragen: „Ich habe kürzlich eine Dokumentation über One-Hit-Wonder gesehen“, so Hagen, der in dem Stück auch die Rolle des Nicolai übernimmt. „Mich hat fasziniert, welche teilweise sehr dramatischen Schicksale hinter den Songs stecken.“ So habe sich Fabio Frittelli, die Stimme des Dancefloor-Projekts Mo-Do („Eins, Zwei, Polizei“), in diesem Jahr das Leben genommen. „Viele wurden damit, dass ihrem ersten Hit kein weiterer gefolgt ist, nicht fertig.“

Bei der Auswahl der Songs war ihm neben der dramaturgischen Bedeutung auch die musikalische Abwechslung wichtig: „One-Hit-Wonder decken eine sehr große Bandbreite ab: von Techno bis Metal.“ So wird der Zuschauer unter den von Gabi Dauenhauer und Deniz Fingskes interpretierten Liedern sicher einige Ohrwürmer als auch zu Recht vergessene Titel wiederentdecken können.