Essen. In Bergerhausen, Haarzopf und auf der Margarethenhöhe werden viele neue Häuser und Wohnungen entstehen. Was in den nächsten Jahren geplant ist.
- Im Essener Westen und Süden sind drei große Bauprojekte geplant.
- Die Wohnungen und Häuser werden Mietobjekte sein.
- Bis die ersten Mieter einziehen können, vergeht noch einige Zeit.
Im Essener Südwesten werden in den kommenden Jahren zahlreiche neue Häuser und Wohnungen entstehen. Drei Großprojekte, die teils recht spektakulär anmuten, befinden sich in der Planungsphase. Die Realisierung wird aber noch einige Zeit in Anspruch nehmen, denn der Baustart ist noch nicht erfolgt.
Die Vorbereitungen laufen bereits für das Neubauprojekt der Wohnungsgenossenschaft Gewobau am Guts-Muths-Weg/Maßmannweg in Essen-Bergerhausen. „Erste Abrissarbeiten sind erfolgt, sobald die Baugenehmigung vorliegt, können die Arbeiten beginnen“, heißt es seitens der Genossenschaft.
Essener Siedlung aus den 1950er Jahren wird abgerissen und komplett neu gebaut
Gewobau will in der Siedlung unweit der Ruhrallee ihren kompletten Bestand aus den 1950er Jahren leer ziehen, abreißen und durch Neubauten ersetzen. Entstehen sollen 116 Mietwohnungen, elf Einfamilienhäuser und eine Kita. Die Fläche für den ersten Bauabschnitt ist inzwischen vorbereitet, neun Häuser am Maßmannweg sind nach dem Auszug der Mieter abgerissen worden. Jetzt warte man auf die Baugenehmigung für die geplante Kindertagesstätte, die zuerst gebaut werden soll, so Sandra Kesseboom, Sprecherin von Gewobau.
Im ersten Bauabschnitt sollen 45 Wohnungen – zwölf Appartements (1- und 2-Raum-Wohnungen mit 38 m² bis 52 m²), 21 Sozialwohnungen (2- und 3-Raum-Wohnungen mit 67 m² und 82 m²), zwölf Mietwohnungen (2-3-Raum-Wohnungen mit 63 m² bis 77 m²) – sowie die Kindertagesstätte für vier Gruppen entstehen.
Im zweiten Bauabschnitt sind 66 Mietwohnungen (2- bis 4-Raum-Wohnungen mit 65 m² bis 131 m²), Tiefgarage und Fahrradkeller geplant, im dritten Bauabschnitt elf Einfamilienhäuser zur Miete (4 Räume, 135 m²), sechs Mietwohnungen (4 Räume, 127 m² bis 129 m²) sowie Stellplätze und Carports.
Eigentumswohnungen entstehen in Haarzopf
Ebenfalls in Haarzopf entsteht ein kleineres Objekt der Neubauplanungsgesellschaft von Salm-Hoogstraeten mit Sitz in Dinslaken.An der Humboldtstraße 298 entstehen auf einer Fläche in der Nähe eines früheren Supermarktes vier Eigentumswohnungen zwischen 81 und 122 Quadratmetern. Der Baubeginn ist erfolgt, das Gebäude soll im Spätsommer bezugsfertig sein. Die Wohnungen sind bereits verkauft.
„Wir hoffen auf einen Baustart in diesem Jahr. Ab Baubeginn liegt die geplante Bauzeit für die Kita bei 18 Monaten, die der Wohnhäuser bei rund zwei Jahren“, sagt Sandra Kesseboom. Für den dritten Bauabschnitt laufe bereits das Umzugsmanagement, einige Mieterinnen und Mieter seien bereits ausgezogen, für die anderen suche man passende Alternativen. „Noch ist genug Zeit, um in Einzelgesprächen mit einer Sozialarbeiterin den jeweiligen Bedarf abzuklären“, erklärt Sandra Kesseboom.
Auf der neuen Margarethenhöhe entsteht ein Wohnturm
Ebenfalls noch einige Jahre dauern wird es, bis erste Mieter in den neuen Wohnturm auf der Margarethenhöhe einziehen können, den die Margarethe-Krupp-Stiftung am Helgolandring/Borkumstraße auf dem Gelände des ehemaligen Edeka-Marktes plant. Dort soll unter dem Titel „Greenliving Margarethenhöhe“ ein neungeschossiges Gebäude mit Wohn- und Gewerbeflächen gebaut werden.
Der Neubau mit viel Grün soll in der Tradition des Gartenstadt-Architekten Georg Metzendorf stehen und gleichzeitig modernen Anforderungen wie Nachhaltigkeit und Klimaschutz gerecht werden. Auf sieben Etagen sind Mietwohnungen mit je 50 bis 100 Quadratmetern Wohnfläche, teils frei finanziert, teils öffentlich gefördert, geplant.
Der Baubeginn für das Gebäude auf der Margarethenhöhe ist für 2023 geplant
Der Baubeginn soll im ersten Quartal 2023 erfolgen, der Bezug des Neubaus Anfang 2025. Der Entwurf des Bochumer Architektenbüros Tor 5 zeichnet sich durch versetzt angebrachte Balkone aus. Insgesamt sollen rund 3000 Quadratmeter Wohnfläche, aufgeteilt auf 30 bis 40 Mietwohnungen, entstehen. Im Erdgeschoss will sich die benachbarte Kindertagesstätte der Arbeiterwohlfahrt um mindestens eine Gruppe erweitern. Darüber soll eine betreute Wohngemeinschaft für Senioren, möglicherweise für Demenzpatienten, einziehen. Im Untergeschoss entsteht eine Tiefgarage.
Die Kosten werden auf rund 14 Millionen Euro geschätzt. In einem zweiten Bauabschnitt könnte ein weiteres ähnliches Gebäude realisiert werden. „Wir haben die wesentlichen Fachplaner beauftragt und alle Grundrisse für das Wohnen abgestimmt“, sagt Michael Flachmann, Vorstand der Margarethe-Krupp-Stiftung, zum Stand der Dinge.
Auch in Haarzopf gibt es ein großes Bauvorhaben. Dort will die Allbau GmbH die maroden Flüchtlingshäuser an der Straße Auf’m Bögel, die seit 2017 leer stehen und immer mehr verkommen, durch drei Neubauten mit rund 30 Mietwohnungen ersetzen. Deren Vermarktung werde aber voraussichtlich nicht vor 2024 beginnen.
Die Häuser sollen den angrenzenden Bürgerpark optisch erweitern und ein Zusammenleben von mehreren Generationen ermöglichen. „Wir sind aktuell im Zeitplan zu Grundstückserwerb und Planung“, erklärt Allbau-Sprecher Dieter Remy.