Duisburg. Bei der U18-Bundestagswahl haben 622 Kinder und Jugendliche in Duisburg abgestimmt. Beim Ergebnis für die beiden Wahlkreise gibt es einige Überraschungen.

In einer symbolischen Bundestagswahl haben vom 7. bis 14. Februar über 166.000 Kinder und Jugendliche bundesweit gewählt. Die Abstimmung sei „eine der größten außerschulischen Bildungsinitiativen“, erklärt der Deutsche Bundesjugendring. Die Jugendwahl ist nicht repräsentativ, zeigt aber interessante Stimmungstrends. Fünf Tage vor der Bundestagswahl liegen nun die Ergebnisse vor – auch für die beiden Duisburger Wahlkreise.

Wahlkreis Duisburg I: SPD und Linke liegen bei Jugendlichen vorne

Im Wahlkreis Duisburg I (Bezirke Mitte, Süd, Rheinhausen) haben sich 354 junge Menschen an der U18-Wahl beteiligt. Sie konnten in vier selbstorganisierten Wahllokalen zur Urne gehen: in der Heinrich-Heine-Gesamtschule in Rheinhausen, im Falkenheim Hochfeld, im evangelischen Jugendzentrum Arlberger (Buchholz) und im evangelischen Jugendzentrum ZAP in Neudorf.

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Dort punkten SPD und Linke bei den Heranwachsenden. Bärbel Bas (SPD) konnte in der Abstimmung ihr Direktmandat verteidigen: Die Bundestagspräsidentin hat 32,48 Prozent der Stimmen erhalten. Darauf folgt Mirze Edis (Die Linke) mit 29,26 Prozent. Dahinter liegen die Kandidaten der AfD (15,11 %), der Grünen (9,97 %), der CDU (9,65 %) und der FDP (1,93 %).

Bei der Zweitstimme gewinnt die jüngst auf TikTok sehr erfolgreiche Linke mit 30,31 Prozent. Auf die SPD entfallen 22,19 Prozent. Die AfD hat 14,69 Prozent der Jugendlichen überzeugt, die Grünen 12,5 und die CDU 7,5 Prozent.

Wahlkreis Duisburg II: Jugendliche vertrauen Mahmut Özdemir

Im Wahlkreis Duisburg II (Bezirke Hamborn, Meiderich/Beeck, Homberg/Ruhrort/Baerl; Duissern) haben weniger Kinder und Jugendliche an der Bildungsinitiative teilgenommen. In den Wahllokalen in den Falkenheimen Homberg und Beeck, in der Gesamtschule Meiderich und im Sterntalerhaus in Meiderich haben 268 Schülerinnen und Schüler gewählt.

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Gewinner bei den Erststimmen ist hier Mahmut Özdemir (SPD) mit 29,12 Prozent. Hüseyin Kenan Aydin, Kandidat der Linken, hat 20,31 Prozent der Stimmen erhalten. CDU-Kandidat Björn Pollmer liegt knapp dahinter mit 19,92 Prozent. Darauf folgen AfD-Kandidat Sascha Lensing (16,09 %) und Grünen-Chef Felix Banaszak (9,58 %).

Auch bei der Zweitstimme liegt die SPD vorne (22,52 %). 16,79 Prozent der Jugendlichen wählten mit ihrer Zweitstimme die AfD, 15,27 Prozent die Linken. Auf Grüne und CDU entfielen jeweils 14,89 Prozent.

U18-Wahl: Jugendliche sind politisch interessiert

Bundesweit sieht das Ergebnis der U18-Wahl ähnlich aus: Die in jungen Netzwerken neuerdings populäre Linke gewinnt die Abstimmung mit 20,8 Prozent. Die SPD bekam 17,9 Prozent der Stimmen. Es folgen CDU/CSU (15,7 %), AfD (15,5 %) und Bündnis 90/Die Grünen (12,5 %). 2021 hatten noch die Grünen vorne gelegen.

Insgesamt wurde nun in 1812 Wahllokalen gewählt. Wendelin Haag, Vorsitzender des Deutschen Bundesjugendrings, sagt: „Das Ergebnis zeigt, dass Jugendliche sich politisch an Wahlen beteiligen wollen, dazu fähig sind und endlich auf allen Ebenen regulär wählen dürfen sollten.“

Bei Kommunalwahlen und Europawahl dürfen bereits 16-Jährige wählen, bei der Bundestagswahl müssen Wahlberechtigte mindestens 18 Jahre alt sein. In Duisburg dürfen sich am 23. Februar 13.300 Erstwählerinnen und Erstwähler beteiligen.

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