Duisburg. Plötzlich war das Lemon Tree dicht. Jetzt gibt‘s dort wieder vietnamesische Küche – aber kann das Restaurant Sái Gón mit dem Vorgänger mithalten? Der Test.
In der Duisburger Innenstadt hat im Dezember das vietnamesische Lokal „Sái Gón“ eröffnet. Wo früher das Lemon Tree war, gibt es also weiterhin Gerichte aus dem asiatischen Land. Was hat sich verändert? Wir haben das neue Restaurant getestet.
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Ambiente: An einem Freitagabend gibt es auch ohne Reservierung spontan gegen 19 Uhr einen Tisch, nach und nach wird es dann aber noch richtig voll. Schon beim Eintreten wird deutlich, dass der ehemals eher funktionale Imbiss ein Beauty-Update bekommen hat. Die Wände sind in einem gemütlichen und gedeckten Grün gestrichen. Das Interieur des schlauchförmigen Lokals ist aus schickem, dunklem Holz. Auf dem Tisch stehen frische Blumen. Apropos frisch: Es ist etwas kühl im Restaurant, wir setzen uns auf den ungepolsterten Holzstühlen auf Mütze und Schal.
Das Ambiente in Duisburgs neuem Restaurant Sái Gón: gemütlich und geschmackvoll
Das Lokal jedenfalls ist geschmackvoll und nicht überladen eingerichtet, ohne kitschige Bilder an den Wänden. Das wirkt edel und entspannend für die Augen. Im hinteren Bereich steht in der Ecke eine große Pflanze, die grünen Wände harmonieren mit den ebenfalls grün gestrichenen dunkleren Belüftungsrohren. Die indirekte Beleuchtung hinter den Wänden an der Decke sorgt für ein gemütliches Ambiente. Ganz leise, kaum hörbar, dringt asiatische Musik aus den Lautsprechern. Der Hingucker ist die Theke, über der asiatische weiße Sonnenschirme als Lampen hängen. Auch die Waschräume: sehr sauber.
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Die Speisekarte besteht (noch) aus einzelnen eingeschweißten Seiten, die mit einer Klammer zusammengehalten werden. Keine Reminiszenz an den alten Imbiss-Charme – es soll bald richtige Karten geben.
Angebot: Bei Sái Gón bekommt man alles, was man beim Asiaten erwartet: gebratene Nudeln mit Riesengarnelen (16,50 Euro) oder mit Hähnchenfleisch und Sojasprossen (14,50 Euro), gebratenen Reis mit Eiern und Hähnchenfleisch (16,50 Euro).
Pho Bo und Mochi-Eis: So vietnamesisch ist das Restaurant Sái Gón
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Natürlich auch Pho Bo, die typische Reisbandnudelsuppe in verschiedenen Varianten (14 Euro), mit Kräutern wie Thai-Basilikum auf einem Extrateller. Wer’s mag, probiert zum Dessert japanisches Mochi-Eis in der Klebreiskugel mit Mango, Schoko oder Kokos (7 Euro). Die Getränke – Rhabarbarschorle (5 Euro für 0,4 Liter) oder Fanta (3,20 Euro für 0,2 Liter) – sind nicht gerade günstig.
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Service: Die freundliche Kellnerin erscheint zügig, bis das Essen schließlich auf dem Tisch steht, dauert es aber etwas. Das spricht dafür, dass es frisch zubereitet wird. Zwischendurch kommt auch der aufmerksame Service-Chef Lai Huynh zum Tisch. Wir fragen nach frischen Chilis, die folgen in einem extra Schälchen.
Geschmack: Die Sommerrollen mit den großen Garnelen (6 Euro) kommen mit frischem Salat und sind gut mit Koriander gewürzt, dazu gibt es eine Limetten-geprägte Soße zum Dippen, das Reispapier ist nicht zu ledrig.
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Die knusprig frittierten Riesengarnelen (18,50 Euro) liegen auf der Currysoße mit dem frischen Gemüse, daneben eine große Portion Reis. Das Gemüse ist knackig frisch: Möhren, Paprika, etwas Salat mit Minze und Erdnüssen. Es sind neun (!) wirklich große Riesengarnelen, da gehen das Gemüse und die Soße fast etwas unter. Das Curry ist recht mild. Gut, dass wir noch Chilis bestellt haben; scharf ist schöner.
Richtig lecker im Sái Gón: gebratener Reis mit Sojasprossen und Huhn
Wir probieren auch den gebratenen Reis mit Sojasprossen und Huhn (16,50 Euro). Richtig lecker: nicht zu fettig, frisches Gemüse und saftige Sprossen, das Fleisch ist zart und nicht knorpelig.
Zum Nachtisch sollen es gebratene Bananen sein, ein Klassiker mit Honig und Sesam für 5 Euro. Die Banane (alternativ: Ananas) kommt schön heiß und gut gesüßt an den Tisch. Ein gelungener Abschluss.
Fazit: Das neue vietnamesische Restaurant bietet frische Speisen, die sehr gut gewürzt sind. Preislich ist es natürlich nicht ganz günstig, aber frische Zutaten kosten nun einmal. Etwas Geduld sollte man mitbringen, aber dafür isst man im gemütlichen Ambiente und nicht in einem Imbiss. Mit dem Lemon Tree hat die Innenstadt einen beliebten Imbiss verloren – aber dafür ein vollwertiges Restaurant mit entsprechender Qualität gewonnen.
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Bewertung:
Geschmack: 4/5 Punkten
Atmosphäre: 4/5 Punkten
Service: 4/5 Punkten
Preis-Leistungs-Verhältnis: 4/5 Punkten
Adresse: Salvatorweg 16, 47051 Duisburg
Kontakt: 0203 45679932
Öffnungszeiten: Das Restaurant hat Dienstag bis Donnerstag und Sonntag von 11.30 bis 21.30 Uhr geöffnet, Freitag und Samstag ist bis 22 Uhr geöffnet.
Hinweis der Redaktion: Diese Gastro-Kritik entspricht dem subjektiven Geschmacksurteil der Verfasserin. Bei unseren Tests geben wir uns nicht zu erkennen, bewerten unabhängig und bezahlen das Essen selbst.