Duisburg. Ein Wirtshaus entsteht im alten „Diebels“ am Duisburger Innenhafen. Speisekarte, Biere und eine besondere Außengastronomie: Macher geben erste Einblicke.
Im Duisburger Innenhafen soll im Mai eine neue Gastronomie eröffnen. Nach jahrelangem Leerstand im alten „Diebels am Hafen“ und spätere „Schiffchen“ will nun das „Grafschafter Wirtshaus“ aus Moers einen neuen Treffpunkt in prominenter Lage schaffen. Aktuell wird auf beiden Etagen kräftig gewerkelt. Modern, aber gemütlich soll es werden.
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Das „Wirtshaus“ dürfte einigen Duisburgern ein Begriff sein. „Wir haben viele Gäste, die auch aus Duisburg zu uns kommen“, erklärt Stipe Madzar. Gemeinsam mit Timo Wiesel hat er 2019 das Lokal eröffnet und auch in Duisburg wollen sie partnerschaftlich zusammenarbeiten. Wiesel, aufgewachsen in Kassel, kam seinerzeit zum Studium ins Ruhrgebiet. Doch schnell war ihm klar, dass er nicht nur am Schreibtisch sitzen wollte. Also bewarb er sich lieber als Koch und machte seine Ausbildung bei Roger Achterath.
Duisburger Wirtshaus will Karte für viele Geschmäcker bieten
„Ich habe früher schon während des Abis in der Gastronomie gejobbt und geholfen, Salätchen fertig zu machen“, erzählt der heute 44-Jährige. Von der Top-Gastronomie am Niederrhein ging’s für Wiesel dann später in den Süden der Republik, wo er ebenfalls auf hohem Niveau kochte. Zurück in Nordrhein-Westfalen war er wieder im „Achterath’s“. Anschließend baute er eine Kantine mit auf und heuerte zeitweise in der Mensa der Uni Duisburg-Essen an. „Gutbürgerlich wurde es erst, als wir das Wirtshaus gemeinsam entwickelt haben.“
In Moers kümmerte sich Wiesel zunächst um die Küche, „doch ich hatte das Glück, mich immer aus der Küche bewegen zu dürfen. Zum Schluss war ich für den kompletten Food und Beverage-Bereich züständig.“ Madzar, der seit Jahren drei „Extrablatt“-Cafés betreibt, steuerte als geschäftsführender Gesellschafter zusätzlich kreative Ideen bei. So schlug er etwa vor, auch vegane Gerichte auf die Karte zu setzen. Anfangs etwas skeptisch, suchte Wiesel nach Rezepturen, die vegan sind und dennoch zu einem Wirtshaus passen. „Unsere Currywurst schmeckt so gut, da fällt kaum auf, dass sie rein pflanzlich ist.“ Auch in Duisburg soll es deshalb ein Menü geben, das viele Geschmäcker bedient. Zusätzlich soll samstags und sonntags Frühstück serviert werden.
Auf der Getränke-Karte: „Spaten Hell“ und Diebels
Für ein Wirtshaus die vielleicht wichtigste Frage: Welches Bier wird es geben? Frisch aus dem Tank kommt ab Mai „Spaten Hell“. Weizen und andere Getränke steuert „Franziskaner“ bei, als Pils-Sorte soll „San Miguel“ ausgeschenkt werden. Und dann haben die Macher noch eine gute Nachricht parat: Auch Diebels soll es wieder geben. „Während wir hier arbeiten, kam schon der eine oder andere und hat gezielt nach Diebels gefragt“, beschreibt Wiesel. Die Marken gehören allesamt zur Brauerei-Gruppe „Anheuser Busch InBev“, die den alten Wehrhahn-Speicher vermietet. Er gehörte 2003 zu den ersten Gebäuden, die im Innenhafen gastronomisch genutzt wurden.
Auf zwei Etagen können die Gäste bald wieder Platz nehmen. Zudem soll der Biergarten auf dem Ponton modernisiert werden. Vor allem im Sommer stieß das Wirtshaus in Moers an seine Kapazitätsgrenzen. Madzar und Wiesel hoffen, dass die Besucher bald zum deutlich größeren Standort am Innenhafen kommen.
Geöffnet sein soll an sieben Tagen die Woche. Vor allem die Öffnungszeiten in den (Vor-)mittagsstunden werden anfangs getestet. 25 Vollzeitstellen gibt es im Wirtshaus in Moers. Mit einer ähnlichen Zahl rechnen die beiden Verantwortlichen auch für den Innenhafen.
Zum Team gehören voraussichtlich einige ehemalige Weggefährten aus den verschiedenen Küchen, in denen Wiesel mal gearbeitet hat. Es wird aber auch noch Personal gesucht. „Wir haben schon länger nach einem zweiten Standort gesucht. Der Innenhafen passt super“, glaubt Wiesel an den Erfolg. Die Freude steigt bei ihm mit jedem Projekt-Fortschritt. „Ich hab voll Bock und bin glücklich, so eine Möglichkeit zu bekommen.“