Duisburg. Nach jahrelangem Leerstand soll in prominenter Lage am Duisburger Innenhafen ein bekanntes Wirtshaus einziehen. Wo und wann die Eröffnung geplant ist.

Der Duisburger Innenhafen soll ein neues Wirtshaus bekommen: Das vermeldet das „Innenhafenportal“ von Jens Thiem. Einziehen soll das Grafschafter Wirtshaus aus Moers. „Die Nachricht stimmt. Wir sind sehr glücklich, dass wir die Möglichkeit zur Neueröffnung in einer solch tollen Immobilie bekommen“, erklärt Timo Wiesel auf Nachfrage unserer Redaktion.

Aktuell sind er und sein Team so gut wie jeden Tag vor Ort. Wer durch die Scheiben des ehemaligen „Diebels im Hafen“ lugt, sieht, dass das Erdgeschoss komplett entkernt ist. Ein paar blaue Säcke liegen noch herum. Der Ponton, der früher als Biergarten diente, ist mit einem Bauzaun abgesperrt.

Modern und gemütlich soll es hier werden. „Wir sind durch Zufall auf die Location gekommen“, erklärt Wiesel. Der gelernte Koch, der bei Roger Achterath seine Ausbildung gemacht hat, sah die Annonce für das alte Gasthaus online. Nach einer Besichtigung wurde man sich einig.

Duisburger Immobilie in prominenter Lage stand länger leer

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Der Wehrhahn-Speicher gehörte 2003 mit zu den ersten Gebäuden, die im Innenhafen gastronomisch genutzt wurden. Erst zog das „Diebels im Hafen“ ein. Doch dann ging das Brauhaus 2018 Pleite. Das „Schiffchen“ aus Düsseldorf eröffnete ein paar Monate später stattdessen eine Dependance, konnte sich aber auch nicht lange behaupten. Der Schriftzug ist noch immer an der Häuserwand zu finden.

Stipe Madzar und  Timo Wiesel (re.) betreiben in Moers gemeinsam das Wirtshaus. In Duisburg ist Wiesel alleine verantwortlich, will sich mit Madzar aber regelmäßig beraten.
Stipe Madzar und Timo Wiesel (re.) betreiben in Moers gemeinsam das Wirtshaus. In Duisburg ist Wiesel alleine verantwortlich, will sich mit Madzar aber regelmäßig beraten. © FUNKE Foto Services | Erwin Pottgiesser

Die Gemengelage bei der Immobilie ist kompliziert: Das Gebäude gehört der Volksbank. Die vermietete den Speicher an die Brauerei-Gruppe „Anheuser-Busch Inbev“ (AB Inbev), zu der Biermarken wie Diebels, Beck’s oder Hasseröder gehören. Als zum Beispiel eine Weinbar Interesse zeigte, die Räume zu mieten, gab’s ein Veto. Es sollte ein Bier-Lokal bleiben.

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In den vergangenen Jahren standen die Räume leer. Am Innenhafen gibt es immer wieder mal Leerstand und Wechsel. So kündigte im Sommer die Weinbar „Acht und zehn“ ihren Abschied und ein neues Konzept an. Auch in der „Faktorei“ wird sich unter Spitzenkoch Christian Krüger die Karte ändern.

Regionale Spezialitäten auf der Speisekarte

Die Eröffnung des neuen Gasthauses ist für Mai geplant. Momentan ist Wiesel noch als Koch in Moers für alles zuständig, was mit „Food & Beverage“ zu tun hat. Neben Getränken sollen in Duisburg regionale Spezialitäten auf der Karte stehen.

In Moers tischt das Grafschafter Wirtshaus etwa Brotzeiten, Süppchen, Haxen und Salate auf. Der Wahlspruch der bekannten Moersers Gastronomie: „Traditionell. Ehrlich. Gut.“ „Das neue Restaurant ist von den Räumen ein bisschen größer als in Moers. Das wird bestimmt gut“, fiebert Timo Wiesel der Eröffnung entgegen.