Duisburg. . Roger Achterath, lange Küchenchef im eigenen Restaurant, steht jetzt bei dem Duisburger Caterer am Herd. Zwei Jahre betrieb er auch das Seehaus.

Spitzenkoch Roger Achterath kehrt nach Duisburg zurück, zwar nicht als „Herr im Haus“ mit einem eigenen Restaurant, nachdem er mit seiner angestammten Küchenadresse in Neukirchen-Vluyn Insolvenz beantragen musste, sondern als Küchenmeister bei der Frank Schwarz-Gastronomie. Als neuer Kreativkopf soll er den Gourmetbereich des Duisburger Cateringunternehmens weiter ausbauen.

Frank Schwarz und Roger Achterath sind seit vielen Jahren gute Freunde. „Wir wollten in der Vergangenheit immer mal wieder gemeinsame Projekte umsetzen. Aber das hat zeitlich irgendwie nie geklappt“, erinnert sich Frank Schwarz. Jetzt klappt es, denn der 50-jährige Niederrheiner musste im November sein Stammhaus in Rayen schließen und Insolvenz beantragen: „Für mich war sofort klar, dass ich Roger Achterath in unser Team holen muss. Als kulinarischer Allrounder passt er hervorragend zu uns“, so Schwarz.

Insolvenzverwalter hat jetzt das Sagen

Der mit 15 Gault-Millau-Punkten und Kochhaube ausgezeichnete Achterath ist fraglos rezeptsicher am Herd, doch gegen die wirtschaftlichen Probleme hatte er kein Rezept: In seinem 2002 eröffneten Restaurant „Achterath’s Restaurant“ hat jetzt der Insolvenzverwalter das Sagen, bewertet Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten und klärt mögliche Ansprüche der Arbeitnehmer.

Für den Gastronom ist es der zweite Gang in die Insolvenz. Im April 2011 hatte er mit großen Ambitionen das Seehaus am Bertasee übernommen und musste Ende 2012 aufgeben. Mit ursächlich für das Aus jetzt in Rayen ist auch die damalige Insolvenz. „Es gab noch Altlasten aus der Duisburger Zeit“, bestätigt Achterath, der bei Frank Schwarz schon erste Kochkurse gegeben hat und für sich in der ­Küche am Großmarkt eine langfristige Perspektive als angestellter Küchenmeister sieht. „Ich habe lange in großen Hotels gearbeitet. Das ist keine Umstellung für mich, sondern ein neuer Lebensabschnitt.“

Individuelle Menügestaltung im Premiumsegment

„Wir möchten Roger Achterath zur Premiummarke ausbauen. Er wird für die individuelle Menügestaltung im Premiumsegment verantwortlich sein. Auch bei den Kochkursen wird es einige Neuerungen geben“, kündigt Frank Schwarz an. Als Küchenmeister könne Achterath auch seine Erfahrung als Ausbilder mit einbringen. Mit hausinternen Qualitätsschulungen zusammen mit den Küchenchefs sollen die angehenden Köche auf ihre Prüfungen vorbereitet werden.

Auch einen spontanen Rezeptvorschlag für die Weihnachtstage hat Achterath parat: Sauerbraten vom Hirchkalb mit lauwarmem orientalischen Rotkohlsalat.

>> PUNKTE UND HAUBE FÜR KÜCHE IM SEEHAUS

- Roger Achterath begann 1984 seine Kochlehre in Bonn, absolvierte danach die Meisterschule in Heidelberg und stand später in Hamburg und London in bekannten Hotelküchen am Herd. Mehrer Jahre kochte er in Aachen im „Gala“ auf Sterneniveau.

- 2002 eröffnete er sein Restaurant in Rayen. In seiner Duisburger Seehaus-Zeit gab es eine Haube von den Gastro-Kritikern vom Gault Millau.