Duisburg-Altstadt. Abschied am Duisburger Innenhafen: Die bekannte Wein- und Tapas-Bar „Acht und Zehn“ schließt. Was der Chef über Gründe und Pläne verrät.

„Im Sommer ist es super gelaufen. Aber im Winter hatten wir ein riesiges Loch.“ Frank Kummeling hat Bilanz gezogen – und eine schwierige Entscheidung getroffen: Schon zum 29. September schließt der Duisburger Gastronom seine Wein- und Tapas-Bar „Acht und Zehn“ am Innenhafen.

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Denn das Konzept des „Acht und Zehn“, in dem kleine Appetithäppchen und edle Tropfen angeboten wurden, ging nicht auf wie erhofft. Zumindest nicht in den Wintermonaten. Stets kamen weniger Gäste als in der Biergarten-Zeit. Seit der Eröffnung im März 2020 habe man versucht, das Geschäft über zwölf Monate hinweg stabil zu halten. „Der Laden ist ja auch sehr schön, die Gäste waren sehr zufrieden, und wir haben viel Lob bekommen.“ Trotzdem habe es am Ende nicht gereicht, sagt Kummeling.

Innenhafen Duisburg: Gastronom glaubt weiterhin an den Standort

Helles Holz, viel Blau: Das „Acht und Zehn“ ist modern und gemütlich eingerichtet.
Helles Holz, viel Blau: Das „Acht und Zehn“ ist modern und gemütlich eingerichtet. © FUNKE FotoServices | Kerstin Bögeholz

An den Standort Innenhafen glaubt der Niederländer, der in Duisburg auch als Betreiber des „König Pilsener Wirtshaus“ bekannt ist, allerdings weiterhin. Das „Acht und Zehn“ wird deswegen nicht lange leer stehen. Die frühere Weinbar, in der sich einst das Café Vivo befand, soll quasi übergangslos als „König-Pilsener Wirtshaus Eventlocation“ genutzt werden. Ab Mitte Oktober sollen hier geschlossene Gesellschaften ab 30 Personen speisen und Spaß haben.

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Kummeling will so zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Denn während es im „Acht und Zehn“ im Sommer zu leer war, ist es direkt nebenan oft zu voll. „Im ,Wirtshaus‘ haben wir sehr viele Anfragen, von denen wir manche nicht annehmen können. Dadurch gehen uns immer wieder Umsätze verloren.“ So könne im „KöPi“ beispielsweise kein Büfett angeboten werden.

Vorbestellungen für die neue Eventlocation sind bereits eingegangen

In den neuen Räumen werde das und vieles mehr möglich sein. „Hier, in dem separierten Bereich, kann zum Beispiel auch mit einem DJ gefeiert werden“, erklärt Kummeling, der das „Acht und Zehn“-Team mit nach nebenan nimmt. „Wegen des Personalmangels ist das natürlich auch super, dann haben wir für drüben direkt Verstärkung.“ Denn schon jetzt gebe es Vorbestellungen für die neue Eventlocation: „Die Weihnachtsfeiern stehen an, und es haben sich bereits mehrere Firmen gemeldet.“

Das „König Pilsener Wirtshaus“ am Innenhafen wurde 2016 eröffnet.
Das „König Pilsener Wirtshaus“ am Innenhafen wurde 2016 eröffnet. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Und so besteht für Kummeling kein Grund, besonders melancholisch zu werden, wenn er am kommenden Sonntag die Tür des „Acht und Zehn“ zum letzten Mal abschließt: Am Innenhafen 8-10 soll‘s schon in wenigen Wochen weitergehen.

Erst Café Vivo, dann Cake Cafe, zuletzt „Acht und Zehn“

  • In der Weinbar „Acht und Zehn“ wurden seit März 2020 „Häppkes“ serviert.
  • Zuvor hatte Frank Kummeling an selber Stelle das „Cake Cafe“ betrieben, wo es Frühstück und Pfannkuchen gab. Im Vorfeld hatte der Gastronom das Ladenlokal umfangreich renoviert.
  • Denn vor dem „Cake Cafe“ befand sich an selber Stelle das Café Vivo. Dieses erlangte traurige Bekanntheit, weil hier im Mai 2017 die Geschäftsführerin des Cafés ermordet wurde