Duisburg. Der Bergheimer Wasserturm wird für viel Geld saniert. Nun fehlt ein Teil der Kuppel. Welche Arbeiten folgen und wie es um die Bausubstanz steht.
Anwohner aus Duisburg-Bergheim reiben sich die Augen: Wo ist plötzlich der Kopf ihres bekannten Wahrzeichens hin? Zumindest die obere Kuppelhälfte des Bergheimer Wasserturms fehlt. Spaziergänger beobachten, dass sie neben dem Turm auf dem Boden liegt und zerschnitten wird.
Dass der 50 Meter hohe Turm saniert werden muss, ist schon länger bekannt. Seit dem Sommer umhüllt ein Gerüst mit einer Plane das höchste Bauwerk Rheinhausens. Die Netze Duisburg, die zur städtischen Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (DVV) gehören, arbeiten an Fassade und Stahlkuppel.
Bergheimer Wasserturm wird saniert – was passiert mit der Kuppel?
Dies seien „klassische Instandhaltungsmaßnahmen bei einem so alten Gebäude“, sagte DVV-Sprecher Felix zur Nieden im Juli. Sie sind mit der Denkmalschutzbehörde abgesprochen und sollten voraussichtlich bis Ende 2024 abgeschlossen sein, hieß es damals.
Doch statt dem Ende der Arbeiten sahen Rheinhauser kurz vor Weihnachten, wie ein riesiger Baukran anrückt und einen Teil der Kuppel abhebt. Manche zeigten sich besorgt um das Wahrzeichen des Stadtteils und meldeten sich bei unserer Redaktion mit der Frage, wie es um den Zustand des Turms steht.
Bergheimer Wasserturm: Korrosion hat „Kuppel des Turms angegriffen“
Tatsächlich weist der Bergheimer Wasserturm einige Schäden auf, erklärt DVV-Sprecher Felix zur Nieden. „So hat Korrosion die Kuppel des Turms angegriffen, so dass der obere Teil der Kuppel ausgetauscht werden muss.“ Deswegen wurde der obere Teil nun abgenommen.
Er soll durch ein neues Bauteil ersetzt werden, das nach den alten Bauplänen gefertigt wurde. Außerdem wird „der verbliebene Stahlbau gegen Korrosion beschichtet“, meint zur Nieden. Um das Bauwerk zu stabilisieren, sind zusätzliche Gewichte in den unteren Kuppelteil eingebracht worden.
Auch das Mauerwerk sei beschädigt und muss nun saniert werden. Im Inneren des Turms finden deswegen mehrere Arbeiten statt. Es wird entkernt und die Stahlbautreppen werden instandgesetzt. Zudem wird die Fassade nachgebessert, also das Mauerwerk und das Gesims.
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Neue Kuppel soll im März aufgesetzt werden
Welche Arbeiten stehen jetzt noch an? Bis März sollen alle Fenster im Wasserturm ausgetauscht werden. Voraussichtlich im März sollen Handwerker auch die neue Kuppel anliefern und aufsetzen. Noch im selben Monat soll die Sanierung fertig werden. „Wetterbedingt können hier aber natürlich aufgrund von Wind und Frost in den Wintermonaten Verzögerungen auftreten“, sagt der DVV-Sprecher.
Das Gebäude wurde 1908 als Teil des Wasserwerks errichtet. Der Betrieb wurde jedoch vor knapp 30 Jahren eingestellt. Seit 1990 steht der Turm unter Denkmalschutz. Um ihn zu sanieren, investiert der DVV-Konzern jetzt rund 1,7 Millionen Euro.
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