Duisburg. In vier Restaurants und Cafés im CityPalais findet die Lebensmittelkontrolle Mäusekot und -urin. Jetzt äußern sich betroffene Betreiber zu dem Vorfall.

  • Die Lebenmittelüberwachung der Stadt Duisburg hat Mäusekot in mehreren Restaurants und Cafés im CityPalais gefunden
  • Die Gastronomien mussten vorübergehend schließen
  • So äußern sich die betroffenen Betreiber und der Immobilienbesitzer zum Mäusebefall

Mäuse! Und das in mehreren gastronomischen Betrieben: Die Lebensmittelüberwachung der Stadt Duisburg hat im Oktober gleich vier Restaurants und Cafés im CityPalais vorübergehend den Verkauf von Lebensmitteln untersagt. Der Grund: Befall mit Schadnagern. Doch gegen den seien die Gastronomen machtlos, klagt einer der Betreiber.

Mäusekot in der Bedientheke beim Eiscafé Bocconcino in Duisburg

Das Eiscafé Bocconcino ist das wohl prominenteste Mäuse-Opfer. „Im Bereich des Bedientresen wurde auf dem Boden und in der Bedientheke Schadnagerkot vorgefunden“, steht im Bericht der Lebensmittelkontrolle. Die unappetitlichen Hinterlassenschaften fanden sich demnach auch in den Regalen im Lagerraum sowie dort „hinter dem Eislabor auf dem Boden“.

Das Eiscafé im CityPalais musste schließen. Einen Tag später durfte es wieder öffnen: „In der Nachkontrolle am 11. Oktober 2024 wurde festgestellt, dass von Grund auf gereinigt und desinfiziert wurde“, hält der Prüfbericht fest. Das Bocconcino habe außerdem Berichte eines professionellen Schädlingsbekämpfers vorgelegt. „Aus den Berichten geht hervor, dass ein akuter Befall mit Mäusen nicht mehr vorliegt.“

Inhaber Sebastiano Giorgi hat Konsequenzen aus dem Vorfall gezogen. „Die Kontrolle wurde verschärft“, sagt er, seinen bisherigen Schädlingsbekämpfer habe er ausgetauscht, „der kommt jetzt zweimal monatlich“. Giorgi betont: „Der kommt, um zu gucken, ob was ist, und es ist nichts.“ Und: Das Problem mit unerwünschten Nagern betreffe nicht nur sein Eiscafé, auch nicht nur das CityPalais: „Die ganze Stadt ist betroffen.“

Kot und Urin von Schadnagern auf den Regalen im Restaurant Palazzo

Am selben Tag wie das Bocconcino wurde auch das Restaurant Palazzo kontrolliert – mit ähnlichem Ergebnis. Im Prüfbericht der Lebensmittelüberwachung steht: „Im Trockenlager waren die Regaloberflächen durch Schadnagerkot und Urin verunreinigt“, dort hätten die Kontrolleure außerdem „angefressene Kartons mit Nudeln vorgefunden“. Kot fand sich laut Prüfbericht auch auf dem Boden der Showküche sowie auf dem Boden des Vorbereitungsraums.

Gegen den Mäusebefall ergreifen die betroffenen Restaurants und Cafés im Duisburger CityPalais Maßnahmen.
Gegen den Mäusebefall ergreifen die betroffenen Restaurants und Cafés im Duisburger CityPalais Maßnahmen. © WAZ FotoPool | Sebastian Konopka

Auch für das Palazzo ordneten die Lebensmittelkontrolleure eine Schließung an und verboten Herstellung und Verkauf von unverpackten Lebensmitteln. Die Entwarnung für das Restaurant erfolgte noch am selben Tag: „In der Nachkontrolle am 10. Oktober abends wurde festgestellt, dass eine Grundreinigung der Betriebsstätte durchgeführt wurde.“ Ein Schädlingsbekämpfer habe bestätigt, „dass der Betrieb akut frei von Schadnagern ist.“ Auf die Anfrage unserer Redaktion hat das Palazzo nicht reagiert.

„Kein akuter Mäusebefall mehr“ in der Brasserie im CityPalais

Der Mäusebefall im CityPalais machte auch vor der erst dieses Jahr eröffneten Brasserie nicht Halt. „Schadnagerkot“ auf dem Boden im Schankraum, in der Küche „auf dem Regal und unter den Einrichtungsgegenständen“, im Lagerraum „auf den Regalen und dem Boden“: Auch diese Gastronomie machten die Lebensmittelkontrolleure vorübergehend dicht, „alle offenen Lebensmittel“ mussten die Betreiber wegwerfen.

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Einen Tag später, am 15. Oktober, durfte die Brasserie nach einer Grundreinigung wieder öffnen. Auch hier attestierte ein Schädlingsbekämpfer, dass „kein akuter Mäusebefall in den Innenräumen“ mehr vorlag. Gegenüber unserer Redaktion möchte sich die Brasserie zu diesem Thema nicht äußern.

Currybar im CityPalais zahlt 3000 Euro im Jahr an Schädlingsbekämpfer

In der Currybar beschränkten sich die Funde von Mäusekot auf den Vorbereitungsraum. „Im Imbissbereich war alles komplett sauber“, betont Geschäftsführer Jannis Chantzaras. Auch sein Restaurant musste nach der Prüfung der Lebensmittelkontrolle am 10. Oktober schließen, durfte aber einen Tag später wieder öffnen; ebenfalls nach einer Grundreinigung und einem entsprechenden Bericht eines Schädlingsbekämpfers.

„Die Mäuse sind in den Garagen, die laufen durch die Geschäfte.“

Jannis Chantzaras
Geschäftsführer Currybar über Probleme im CityPalais

Probleme mit Mäusen, erzählt Chantzaras, gebe es im CityPalais immer wieder. „Die sind in den Garagen, die laufen durch die Geschäfte.“ Die Currybar gehe präventiv gegen die Nager vor: „Wir haben neun, zehn Fallen aufgestellt.“ Jeden Monat lasse er außerdem einen Schädlingsbekämpfer kommen. „Das ist richtig teuer. Das kostet 3000 Euro im Jahr.“

Mäuseproblem im CityPalais: So äußert sich der Besitzer der Immobilie

Kosten, die die Gastronomiebetreiber als Mieter des CityPalais selber zahlen müssen. Der Eigentümer der Immobilie, die Volksbank Brawo, verweist darauf: „Die Einhaltung der HACCP-Vorschriften (ein international verbindliches Qualitätsmanagements-System für Lebensmittel) obliegt generell den Mietern“, sagt Brawo-Sprecher Fabien Tronnier. Das beinhalte zum Beispiel die Kontrolle, „ob sich Schadnager in den Verpackungen befinden“ sowie „die Einhaltung der Grundhygiene“.

Probleme mit Mäusen ließen sich im CityPalais durch die Lage und die Räumlichkeiten nicht vermeiden, sagt Tronnier: „Aufgrund von diversen Türen und deren Öffnungen (auch zu den Terrassenflächen mit angrenzenden Grünflächen) – wie auch im CityPalais – kann es trotz regelmäßiger Kontrollen nicht vollständig ausgeschlossen werden, dass Schadnager ins Objekt / Mietflächen gelangen.“

Die in diesem Text zitierten Prüfberichte sind Stand 20. Dezember 2024 auf dem Portal https://www.lebensmitteltransparenz.nrw.de/filter/7tage.php veröffentlicht.