Duisburg. In der Duisburger Innenstadt hat ein neues vietnamesisches Lokal namens „Sái Gón“ eröffnet. Wie es sich von seinem Vorgänger unterscheidet.
Gute Nachrichten für alle Asia-Fans: Fünf Monate, nachdem das beliebte Lokal „Lemon Tree“ in der Duisburger Innenstadt dicht machte, hat Familie Huynh ein neues vietnamesisches Restaurant am Salvatorweg eröffnet. Die Räume wurden komplett renoviert. Weder das Interieur noch die Speisekarte erinnern an den Imbiss von früher.
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„Sái Gón“ heißt das Restaurant nun. Die Theke und die offene Küche wurden zurückgebaut und stattdessen Tische in den vorderen Bereich gestellt. „Es ist total gut angelaufen. Wir haben schon einige Stammgäste und die bringen jedes Mal andere Freunde mit“, freut sich Hieu Huynh. Eigentlich ist der 30-Jährige studierter Architekt und kümmert sich um Baustellen. Doch während seines Studiums hat er bereits ein Café eröffnet. Auch seine Eltern haben Gastro-Erfahrung. „Unser Besuch hat immer gelobt, wie gut meine Mama kochen kann.“ Also steht sie nun in der Küche und zaubert beispielsweise Reisnudelgerichte und Suppen. Vater Lai leitet den Service.
Eröffnung in Duisburg ist eine bewusste Entscheidung
Die Eltern stammen aus unterschiedlichen Regionen Vietnams. „Im Süden werden die Speisen süßer abgeschmeckt, oft werden die Gerichte mit Hoisin-Sauce serviert“, erklärt Hieu Huynh. Im Norden wird’s würziger. Momentan experimentiert die Familie noch mit dem Speisenangebot. Klar, Pho-Suppen gehören zu den Klassikern und sind bei den Gästen beliebt. Da hat das frühere Lokal „Lemon Tree“ schon einiges an Vorarbeit geleistet. Allerdings gab es dort auch Currys und gebratenen Reis oder Nudeln.
„Das ist eigentlich gar nicht typisch für Vietnam, aber viele erwarten bei Asiaten gebratene Nudeln.“ Es sei indes nicht unüblich, dass Restaurants in Vietnam nur ein Gericht auf der Karte stehen haben und dieses perfektionieren. Ein paar mehr Posten sind es schon, aber die Macher wollen die Speisenauswahl eher überschaubar halten. „Wir machen alles selbst.“ Zwar gibt es aktuell auch „Sái Gón“-Mittagsangebote, aber eigentlich wolle man mehr Restaurant als Imbiss sein. Abends sollen bald auch Drinks angeboten werden.
Suppen sind beliebteste Gerichte
Die Suppen werden auf Basis von Rinder- oder Hühnerknochen lange gekocht. Für Veganer gibt es eine Variante mit Pilzen als Grundlage. Als Einlage kommen Reisbandnudeln und wahlweise Steakstreifen, Hühnchen, Ei oder andere Extras hinein. Die Nudeln werden mit Stäbchen gegessen, der Rest gerne geschlürft. „Eine gute Suppe muss man schlürfen“, findet Hieu Huynh. Ab 13 Euro kostet die gut gefüllte Schüssel.
Ein anderes typisches Gericht sind die Reisnudelsalate, sogenannte Buns. Nudeln und frischer Salat sind kalt, werden aber mit warmen Toppings, zum Beispiel Rindfleisch, kombiniert. Übergossen werden die Zutaten am Ende mit einer Limettensauce. Wer etwas typisch vietnamesisches trinken möchte, entscheidet sich für vietnamesischen Kaffee. Der kleine Schwarze ist ziemlich stark und wird mit gesüßter Kondensmilch aufgegossen. In wärmeren Monaten gibt es die Spezialität on the rocks.
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Für die Neueröffnung hat sich Hieu Huynh übrigens ganz bewusst für Duisburg entschieden. Als Jugendlicher ist der ehemalige Steinbart-Schüler oft nach Düsseldorf oder Köln gefahren, um dort Essen zu gehen. „Aber Duisburg hat es verdient, dass es hier ein gutes vietnamesisches Restaurant gibt. Wenn sich etwas ändern soll, muss man investieren.“ Er träumt davon, dass sich der Bereich rund um den Salvatorweg zu einer kleinen Gastro-Meile entwickelt. Im Sommer sollen draußen wieder Stühle sehen. „Das Marianne’s und die Salvatorstube sind abends immer voll. Das ist sehr schön und ergänzt sich.“
>> Die Öffnungszeiten
- Das Lokal am Salvatorweg 16 hat Dienstag bis Donnerstag und am Sonntag von 11.30 Uhr bis 21 Uhr geöffnet. Freitags und samstags bis 22 Uhr.
- Reservierungen sind sinnvoll. Bestellungen zum Mitnehmen sind ebenfalls möglich. Langfristig soll man sich die Gerichte auch liefern lassen können.