Duisburg. Das vietnamesische Restaurant „Lemon Tree“ in Duisburg war ein Vorreiter. Nun ist es plötzlich geschlossen. Chef spricht über die Hintergründe.
Das beliebte vietnamesische Schnell-Restaurant „Lemon Tree“ in der Duisburger Innenstadt hat ab sofort geschlossen. „Wir sagen vielen lieben Dank an alle treuen Gäste und die zahlreiche Unterstützung in den letzten Jahren“, schreibt Küchenchef Van Quan Do in den sozialen Netzwerken.
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Die Duisburger, die bei ihm besonders gerne die Suppen gegessen haben, reagieren bestürzt. „Oh nein, das ist total schade. Die Guten gehen“, kommentiert jemand die Nachricht auf Facebook. Jemand anderes schreibt: „Wir waren immer sehr gerne Gast bei Ihnen. Sie werden uns fehlen und immer mit positiven Gedanken in unserer Erinnerung sein.“ Einer fragt: „Warum so spontan? Ich hätte so gerne nochmal die 52 mit gebackenem Hühnerfleisch gegessen.“
„Lemon Tree“: Vorreiter der vietnamesischen Küche in Duisburg
Van Quan Do erklärt auf Nachfrage unserer Redaktion, warum das Lokal am Salvatorweg so schnell dicht gemacht wurde. Die Schaufenster sind bereits mit Papier beklebt. Innen montieren Handwerker die Küche auseinander und die Lampen ab. „Wir waren immer ein Familienbetrieb“, betont Do. Gemeinsam mit seiner Schwester und seiner Frau hat er das Restaurant geführt. Doch nun brauchten sie Personal und das sei so schnell nicht zu bekommen gewesen. Hinzu kam die Rückkehr auf den Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent. „Das waren viele Kleinigkeiten, die es schwierig gemacht haben. Also haben wir uns entschlossen, den Laden erst einmal abzugeben, die Situation zu reflektieren und zu schauen, wie es weiter gehen könnte.“ Van Quan Do ist 49 Jahre alt. „Ein paar Jahre muss ich noch arbeiten.“
Mit seiner Vietnam-Küche „Lemon Tree“ war er Vorreiter in Duisburg. Anders als in Essen oder Düsseldorf, wo es zahlreiche Restaurants gibt, in denen die typischen Suppen oder Sommerrollen aufgetischt werden, hat sich diese Asia-Küche hier bisher noch nicht durchgesetzt.
Vielleicht gibt es irgendwann ein Wiedersehen
2007 eröffnete er den Imbiss. Dabei war dieser Weg nicht vorgezeichnet. Als Fünfjähriger kam Do mit seiner Familie nach Deutschland. Nach der Schule studierte er zunächst Bauingenieur-Wesen in Bochum, merkte aber schnell, dass ihm das Fach zu trocken ist und ihm die Arbeit mit den Gästen fehlt. Also sattelte er um und machte eine Ausbildung zum Koch im damaligen Essener Sterne-Restaurant „Résidence.“ Dort lernte er Fonds anzusetzen, Soßen zu reduzieren und viele Techniken der gehobenen französischen Küche. Dieses Know-How hat Do dann in die vietnamesische Küche integriert. „Dort kennt man normalerweise keine Weißwein-Reduktion.“
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Do ist gerührt, dass so viele Gäste die Schließung bedauern. „Über die Jahre lernt man viele kennen“, weiß er. Privat bleibt er Duisburg erst einmal erhalten. Und vielleicht gibt es irgendwann auch ein gastronomisches Wiedersehen.