Duisburg. 90 Pflegeplätze, viele Service-Wohnungen: Bald sollen Senioren in eine neue Top-Anlage in Duisburg einziehen. Das sollten Interessierte wissen.

Bald sollen Senioren in ein neues Wohn- und Pflegezentrum im Duisburger Westen einziehen – und anschließend nicht mal mehr das Gelände verlassen müssen. Restaurant, Friseur, Wäscherei und Pflegebad sind eingeplant. Rüstige Menschen sollen sich genauso wohlfühlen wie Demenzkranke und Pflegebedürftige.

Die Seniorenresidenz entsteht gerade in Bergheim an der Moerser Straße, Ecke Kreuzacker, nahe dem Rheinhauser Volksparks. Wie sie aussehen wird, können Passanten inzwischen nicht mehr nur erahnen. Zwei Gebäude sind von außen schon fertig, am dritten arbeiten Handwerker in Eile. Nach dem Richtfest am Mittwoch, 11. Dezember, geht der Bau nun in die finale Phase.

Neue Seniorenresidenz in Duisburg soll im Sommer fertig werden

Investor und Bauherr ist die Firma Cureus aus Hamburg. Sie hat 2020 das Grundstück mit rund 7000 Quadratmetern gekauft. Vor etwa einem Jahr begannen die Bauarbeiten. Im Sommer 2025 will Cureus den fertigen Seniorenpark an den künftigen Betreiber Belia übergeben.

Das Hauptgebäude der Belia-Seniorenresidenz in Duisburg-Bergheim: Handwerker erledigen Roh- und Ausbau nun parallel, um „ein paar Wochen aufzuholen“.
Das Hauptgebäude der Belia-Seniorenresidenz in Duisburg-Bergheim: Handwerker erledigen Roh- und Ausbau nun parallel, um „ein paar Wochen aufzuholen“. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

„Wir sind schon weit, aber hätten noch weiter sein können“, sagt Projektleiter Uwe Poganiatz-Heine. Wasser in der Baugrube habe die Arbeiten um zwei bis drei Monate verzögert. Deswegen hinkt das Hauptgebäude etwas hinterher, während im Apartmenthaus und in der Stadtvilla fast nur noch die Feininstallation ansteht.

Neuerdings gehen die Handwerker Roh- und Ausbau gleichzeitig an. Während noch Beton gegossen wird, werden anderswo also schon die Fenster gesetzt. „Damit wollen wir ein paar Wochen aufholen, um im Sommer nächsten Jahres planmäßig fertig zu werden“, erläutert der Projektleiter.

90 Pflegeplätze entstehen in Rheinhausen – zehn mehr als geplant

Im Hauptgebäude (drei Etagen plus Staffelgeschoss) entstehen 90 Einzelzimmer für die stationäre Pflege. Sie sind 18 bis 20 Quadratmeter groß, besitzen ein eigenes Bad und können selbst möbliert werden. Die Zimmer sind in sechs Wohngruppen unterteilt, die je einen Aufenthaltsraum mit Wohnküche und Balkon enthalten. Die Gruppe im Erdgeschoss (13 Plätze) wird eine Demenz-WG.

Eine gute Nachricht für Interessenten: Es wird zehn Pflegeplätze mehr geben als zunächst angekündigt. Bauherr und Betreiber hatten nämlich mit 80 Plätzen geplant. Bis vor kurzem sei das die Obergrenze des Landes NRW für stationäre Pflegeheime gewesen, erklärt Belia-Geschäftsführer Andreas Anspach.

Die Einzelzimmer im Hauptgebäude sind 18 bis 20 Quadratmeter groß und besitzen ein eigenes Bad.
Die Einzelzimmer im Hauptgebäude sind 18 bis 20 Quadratmeter groß und besitzen ein eigenes Bad. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Inzwischen seien mehr Plätze erlaubt, „wenn die Hälfte der Plätze, die man mehr baut, solitäre Kurzzeitpflegeplätze sind“. Deswegen haben Belia und Cureus aufgestockt. Jetzt soll es 85 Plätze für stationäre Vollzeitpflege und fünf für solitäre Kurzzeitpflege geben.

Das Konzept der Kurzzeitpflege erläutert Anspach so: „Diese Plätze sind ausschließlich dafür gedacht, dass Menschen zum Urlaub, zur Genesung oder nach Reha-Aufenthalten für einige Wochen zu uns kommen, danach aber wieder ins eigene Zuhause zurückkehren.“

Service-Wohnungen und Tagespflege: Für wen was geeignet ist

In der Stadtvilla schafft Cureus elf Seniorenwohnungen mit Service. Sie sind zwischen 55 und 80 Quadratmeter groß, für bis zu zwei Personen ausgelegt und besitzen jeweils einen Wohnraum mit Kochgelegenheit, Flur, Abstellraum, ein Schlafzimmer, Bad, und eine (Dach-)Terrasse oder einen Balkon.

Mieter dieser Wohnungen können verschiedene Leistungspakete buchen, die unterschiedlich teuer sind. „So können sie zum Beispiel wählen, wie viele Mahlzeiten sie bekommen möchten – von einer im Monat bis zu drei am Tag“, sagt der Belia-Chef.

So soll die Seniorenresidenz in Duisburg-Bergheim aussehen, wenn sie voraussichtlich im Sommer 2025 fertig ist.
So soll die Seniorenresidenz in Duisburg-Bergheim aussehen, wenn sie voraussichtlich im Sommer 2025 fertig ist. © Cureus | Arne von Hörsten

Im Apartmenthaus gibt es weitere 27 Service-Wohnungen. Dort wird zudem eine Tagespflege mit 18 Plätzen entstehen. „Die Tagespflege ist etwas für Menschen, die zu Hause noch gut zurechtkommen, aber tagsüber versorgt werden wollen.“ Sie werden morgens abgeholt, verbringen den Tag in der Anlage und werden abends nach Hause gebracht.

Andreas Anspach hebt mehrere Besonderheiten der Anlage hervor: das Kaminzimmer und die Lobby im Hotel-Stil im Hauptgebäude, den Friseursalon und die eigene Wäscherei. Außerdem wird es eine große, voll ausgestattete Küche mit zwei Köchen und ein Restaurant geben. „Das ist heutzutage nicht selbstverständlich, sondern Luxus, den wir uns gönnen.“

Preise stehen noch nicht fest – sie liegen wohl „nicht im Niedrigpreis-Sektor“

Was die Bewohner dafür zahlen müssen, sei jedoch noch nicht klar. Der Preis für die Service-Wohnungen werde im März ermittelt, der für die Zimmer in der stationären Pflege erst vier Wochen vor der Eröffnung. Anspach verrät jedoch: „Es wird hier gehobene Wohnqualität geben, die nicht im Niedrigpreis-Sektor liegt.“

Trotzdem geht er von einer starken Nachfrage für die Plätze in der Rheinhauser Seniorenresidenz aus. Das kenne er von den anderen 19 Einrichtungen, die Belia am Niederrhein und im Ruhrgebiet betreibt: „Der Bettenbedarf ist so hoch, dass alle Häuser bei uns über lange Wartelisten verfügen. Wir könnten jeden Neubau in den ersten zwei Wochen voll belegen.“

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Service-Wohnungen: Interessenten können sich schon melden

Die 90 stationären Pflegeplätze und und die 18 Plätze in der Tagespflege werden voraussichtlich erst ab Mai vergeben. Ab dann werden drei Bewohner pro Woche aufgenommen – immer montags, dienstags und donnerstags. Vorher müssen sich Interessierte nicht um einen Platz bemühen.

Schon jetzt können sich jedoch alle bei Belia melden, die sich für eine Service-Wohnung interessieren. Die Wohnungen sollen nämlich schon im April fertig werden. Marcel Plutta, der bei Belia die Wohnungen in Bergheim verwaltet, sagt: „Im Januar will ich mit den ersten Interessenten auf die Baustelle gehen, damit sie sich umschauen können.“

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>> Personal gesucht: 90 Mitarbeiter werden in der Seniorenresidenz arbeiten

  • Nach dem Richtfest beginnt Belia nun damit, die Strukturen in der Rheinhauser Seniorenresidenz zu prüfen und zum Beispiel zu bestimmen, wie viele Mitarbeiter es für welche Leistungen braucht.
  • Klar ist, dass in dem Neubau rund 85 Vollzeitstellen für bis zu 90 Mitarbeiter entstehen.
  • Nach dem Jahreswechsel will die Firma aktiv nach Personal suchen. Bald möchte Belia bereits erste Leitungsposten vergeben.
  • Wer sich für eine Wohnung interessiert oder einen Platz in der Kurzzeitpflege vormerken will, kann sich bei Belia melden – telefonisch unter 05143 98 100 oder per Mail an info@belia.de. Bewerber auf die Arbeitsplätze sollen sich bitte per Mail an info@insanto.de wenden.