Duisburg. Duisburgs neue Belia-Seniorenresidenz spezialisiert sich auf drei unterschiedliche Gruppen von Senioren. Bis zur Eröffnung soll es schnell gehen.
Die Baugrube ist ausgehoben, der Boden verfestigt, Entwässerungsleitungen sind verlegt, die ersten Wände der Stadtvilla sind fertig – und jetzt ist auch der Grundstein gelegt: Der Bau der Seniorenresidenz Rheinhausen schreitet voran.
Am Mittwoch haben sich Vertreter des Generalunternehmers Cureus, des künftigen Betreibers Belia und der Rheinhausener Lokalpolitik an der Baustelle getroffen, um eine Kapsel mit Grundrissplänen, der aktuellen Tageszeitung und guten Wünschen für die Zukunft zu versenken. Dabei haben sie weitere Details zur Anlage verraten.
Seniorenpark Duisburg-Rheinhausen: Dann soll die Residenz fertig sein
„In sechs Monaten soll der Rohbau fertig sein, der Ausbau dauert weitere zehn bis elf Monate und im Sommer 2025 wollen wir die Seniorenresidenz eröffnen“, sagte Cureus-Projektleiter Uwe Poganiatz-Heine.
Drei Gebäude werden auf dem Grundstück an der Ecke Moerser Straße/Kreuzacker gebaut: ein Hauptgebäude, ein Apartmenthaus und eine Stadtvilla. „Dadurch wollen wir für die Bewohner einen Innenhof-Charakter schaffen“, sagte Belia-Geschäftsführer Andreas Anspach.
Alle Gebäude bestehen aus einem Erdgeschoss, zwei Obergeschossen und einem Staffelgeschoss. In den Obergeschossen des Hauptgebäudes werden 80 stationäre Pflegeplätze in Einzelzimmern eingerichtet. Ins Apartmenthaus kommen 27 Service-Wohnungen und eine Tagespflege mit 18 Betten. In der Stadtvilla sollen weitere elf Service-Wohnungen entstehen.
So sollen Zimmer und Service-Wohnungen aussehen
Die Einzelzimmer besitzen ein eigenes Bad, sind rollstuhlgerecht ausgebaut und können selbst möbilert werden. Sie werden in Wohngruppen gegliedert, die je einen Aufenthaltsraum mit Wohnküche und Balkon besitzen. Die Service-Wohnungen bestehen aus einem Wohnraum mit Kochecke, Schlafzimmer, Bad, Flur, Abstellraum und Terrasse oder Balkon. Sie eignen sich auch für zwei Personen.
Belia-Geschäftsführer Anspach meinte am Mittwoch, in der Residenz gebe es Wohnbereiche, die auf vier verschiedene Gruppen spezilisiert sind: Ein Bereich sei besonders für demente, einer für rüstige Menschen geeignet, zwei würden sich auf die körperliche Pflege konzentrieren.
Damit eigne sich die Residenz besonders gut für Paare, bei denen ein Partner pflegebedürftig und der andere agil ist: „Beide können in die Residenz einziehen. Einer kann betreut werden, während der rüstige Partner die Umgebung erkundet und einkaufen geht. Und trotzdem können sich beide dauerhaft sehen und zusammen in der Residenz Mittag essen.“
Restaurant und eigene Köche: Dieses Essen wird Bewohnern geboten
Zum Essen sollen die Bewohner nicht mal das Gelände verlassen müssen, denn im Hauptgebäude soll ein Restaurant entstehen. „Es soll kein Sternerestaurant für Rheinhausen werden, aber es ist schon dafür gedacht, dass ältere Menschen aus der Umgebung zum Mittagstisch vorbeikommen und sich mit der Residenz vertraut machen“, erklärte Anspach.
Zudem sollen zwei hauseigene Köche die Bewohner mit zwei verschiedenen Menüs pro Tag versorgen: „Auch bei Seniorenheim-Bewohnern werden Formen wie vegetarische oder vegane Ernährung beliebter. Diese Wünsche können sie direkt bei den Köchen äußern und die Köche stellen sich darauf ein“, so der Belia-Chef.
Seniorenpark mit Hotel-Charakter
Die Bewohner sollen sich in der Seniorenresidenz ein Stück weit wohl wie im Hotel fühlen, betonen Belia und Cureus. Im Erdgeschoss gibt es daher eine Lobby, eine Kamin-Lounge samt Bibliothek, Therapieräume, ein Pflegebad und einen Friseur. Auch eine Wäscherei ist geplant: „Bei uns wird selbst gewaschen und die Bewohner kennen das Personal persönlich, das sich um die Wäsche kümmert“, sagte Anspach.
Wie viel Miete die Senioren später zahlen müssen, werde erst drei Wochen vor der Eröffnung ermittelt, klärte er. Es werde eine Kaltmiete geben sowie weitere Dienstleistungen „bis hin zum Rundum-Service“, die Mieter dazubuchen können. Mit einer Bewerbung um Wohnplätze könnten sich Interessenten noch gedulden: „Das reicht im nächsten Jahr.“
Kritik an Seniorenpark-Umfeld: Das sagt Cureus
Im Vorfeld der Grundsteinlegung hatte es Kritik am Umfeld des Seniorenparks gegeben. Rheinhausens Behindertenbeauftragter Hans Duwensee kritisierte zum Beispiel die Bushaltestelle Moerser Straße/Bergheimer Straße, bei der es keinen behindertengerechten Ein- und Ausstieg gebe. Die Verkehrsinsel nahe des Heims sei zu klein und zu eng. Auch sei der Weg durch den Volkspark „in einem miserablen Zustand“.
Der Bestandshalter Cureus nehme die Kritik ernst, sagte Projektleiter Uwe Poganiatz-Heine vor Ort: „Wir können zwar nichtsg dafür, dass Wege im Umfeld nicht intakt oder Verkehrsinseln zu eng sind, tragen aber gerne zur Lösung des Problems bei.“ Das Unternehmen wolle den Kontakt zur Stadt suchen „und auch mit Herrn Duwensee gemeinsam sondieren“.