Duisburg. Der Duisburger Traditionsitaliener „Costa Azzurra“ hat jetzt geschlossen. Die Nachfolger sind keine Unbekannten. Sie wollen einiges verändern.
Das wird viele Duisburger freuen: Im „Costa Azzurra“ geht’s 2025 gastronomisch weiter, auch wenn sich Giovanni und Ursula Lattarulo am 31. Oktober offiziell verabschiedet haben. Das Restaurant bekommt ein neues Konzept und einen anderen Namen, aber sicher ist: Mediterrane Speisen werden weiterhin auf der Karte stehen.
Die Macher des neuen Lokals sind Ali Sattar und Adil Daouhazi. Beide kennen sich schon länger und bringen jahrelange gastronomische Expertise mit. Sattar hat früher im „Extrablatt“ gearbeitet und später in Mülheim mit dem Lokal „Zur Jagdgrenze“ gezeigt, dass er sich auch auf Traditionsgaststätten versteht. „Wir hatten gutbürgerliche Küche und am Wochenende war bei unseren Ü30-Partys ordentlich etwas los.“ Der Essener Unternehmer arbeitet schon länger mit Adil Daouhazi zusammen. Der wird in Neudorf der neue Betriebsleiter. „Wir wollen individuelle Gastronomie, kein System.“
Duisburger Lokal wird nach 46 Jahren erst einmal renoviert
Erst einmal wird in den nächsten Wochen renoviert. Die Holzdecken kommen raus. Die Rauputz-Wände werden glattgezogen, die Theke versetzt. Alles bekommt einen modernen Anstrich. „Bei uns wird es aber auch frischen Fisch geben. Das Aquarium und das Austernbecken werden wir behalten und neu einbauen“, gibt Sattar einen Vorgeschmack.
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Das „Costa Azzurra“ hatte 150 Sitzplätze und eine Terrasse. „Wir werden erst einmal nur den vordern Bereich und nutzen und die Fläche halbieren.“ Allerdings sollen zur Straße hin moderne Fenster eingebaut werden, die bis zum Boden reichen. So bekommen die Räume eine luftigere, großzügigere Atmosphäre. Geplant ist, mittags und abends zu öffnen. Am Wochenende könnte es außerdem Brunch geben. „Duisburg hat gastronomisch Nachholbedarf“, findet Satar und glaubt an den Erfolg. Die Eröffnung ist für den 1. Februar geplant.
Investor hat Gebäude gekauft und will Wohnungen modernisieren
Auch in den oberen Etagen des Gebäudes soll sich etwas tun. Investor Kai Malmström hat vor einiger Zeit das Haus gekauft und will die Wohnungen renovieren. „Wir suchen gezielt Objekte in zentralen Innenstadtlagen“, erklärt Kai Malmström. Das Haus an der Danziger Straße hat er klassisch über einen Makler gefunden. Als Giovanni Lattarulo das Gebäude in den 1970er Jahren kaufte, befanden sich über dem Lokal noch Hotelzimmer. „In Sachen Hospitality ist Duisburg aber gut aufgestellt, deshalb war für uns klar, dass wir in Wohnungen investieren.“ Bei den künftigen Wohnungsmietern denkt er an jüngere Zielgruppen oder Familien, die ein urbanes Umfeld zu schätzen wissen.
Da Malmström selbst keine Erfahrung in der Gastronomie hat, aber bei einem anderen Projekt mit Ali Satar zusammenarbeitet, hat er ihm angeboten, das Erdgeschoss zu übernehmen. Er selbst möchte lieber im Hintergrund bleiben und als Verpächter auftreten. Der Umbau der Wohnungen werde freilich mehr Zeit in Anspruch nehmen als die Renovierung des Restaurants. Malmström geht davon aus, dass voraussichtlich 2026 die ersten Mieter einziehen können.
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Den Abschied der Familie Lattarulo nutzten die beiden Neuen schon, um sich bekannt zu machen und die Stammgäste darauf aufmerksam zu machen, dass es 2025 weiter geht. Der eine oder andere will bestimmt mal vorbeischauen. „Wir geben ihm eine Chance“, verspricht ein Stammgast.