Duisburg. Drei neue Citymanager soll es für Duisburgs Nebenzentren geben. Was die Kandidaten neben Begeisterung für die Stadtteile mitbringen sollten.

Der Duisburger Rat hat in seiner jüngsten Sitzung grünes Licht für drei zusätzliche Stellen bei den Duisburger Wirtschaftsförderern von „Duisburg Business & Innovation“ (DBI) gegeben. Künftig sollen sich drei weitere Citymanager um die Entwicklung der Stadtteilzentren kümmern. 300.000 Euro stehen für zwei Jahre zu Verfügung. Die Ausschreibung läuft. Gesucht werden laut Stellenanzeige weibliche oder männliche „Netzwerker“ und „Matchmaker“, die Lust haben, „die Brücke zwischen den Unternehmern im Kiez sowie der Politik und Verwaltung zu schlagen und echte Veränderung mitzugestalten.“

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DBI-Chef Rasmus C. Beck formuliert es so: „Wir brauchen keine Arbeitskreise und Workshops mehr, wir müssen die PS auf die Straße bringen.“ Denn dort sollen die Citymanager künftig unterwegs sein. Sie sollen Kontakte knüpfen in den Stadtteilen und erst einmal erheben, wie viel Leerstand es vor Ort gibt und wem die Immobilien gehören. In einem weiteren Schritt soll dann mit den Akteuren im Stadtteil überlegt werden, wie Leerstände neu genutzt und die Nebenzentren belebt werden können. „Es geht nicht darum, Werbegemeinschaften zu ersetzen, sondern Graswurzelbewegungen zu fördern und Ideen zu sammeln. Ich bin allerdings überzeugt, dass es ohne Handel nicht gehen wird“, betont Beck im Gespräch.

Bewerber sollten Kenntnisse über Duisburger Nebenzentren mitbringen

Wie hier in Duisburg-Walsum stehen in den Stadtteilzentren viele Geschäfte leer. Das soll sich ändern.
Wie hier in Duisburg-Walsum stehen in den Stadtteilzentren viele Geschäfte leer. Das soll sich ändern. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

Bisher kümmern sich drei Citymanager um die Entwicklung des Innenstadtbereichs rund um die Königstraße. Dort sei man noch nicht so weit, um Personal Richtung Stadtteile ziehen zu lassen. Gleichzeitig seien die Duisburger Nebenzentren so vielschichtig und unterschiedlich, dass die DBI-Macher froh sind, dass die drei zusätzlichen Stellen bewilligt wurden. „Wir bekommen Lob, dass wir das angehen, aber auch gesagt, dass etwas getan werden muss“, so Beck. Wichtig sei es, die Akteure vor Ort, aber auch Bezirkspolitiker, mitzunehmen. „Das ist kein 9-to-5-Job. Man hat Freiheiten, muss aber eben auch mal am Wochenende zu einem Stadtteilfest gehen oder abends zu einer Sitzung im Stadtteil“, beschreibt der DBI-Chef das Profil.

Die Bewerber sollten denn auch nicht erst von Duisburg überzeugt werden müssen, sondern „heiß“ auf die Stadtteile sein. Gewünscht werden laut Stellenbeschreibung „fundierte Kenntnisse der jeweiligen Bezirke und Stadtteilzentren und deren aktuellen Herausforderungen sowie der wesentlichen Personen, Unternehmen und Institutionen vor Ort“. Erste Erfahrungen im Bereich City- oder Quartiersmanagement und „ein herausragendes Organisationsgeschick“ sind ebenso gerne gesehen.

Zwei Bezirke teilen sich eine der neuen Stellen

Rasmus C. Beck wirbt für die Stellen in den Duisburger Stadtteilen: Aber: „Wir müssen nicht in jedem Bezirk das Rad neu erfinden.“
Rasmus C. Beck wirbt für die Stellen in den Duisburger Stadtteilen: Aber: „Wir müssen nicht in jedem Bezirk das Rad neu erfinden.“ © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Zwei Bezirke teilen sich eine Stelle. Zusammengefasst wurden Walsum und Hamborn. In Rheinhausen, Homberg, Ruhrort und Baerl wird eine Person tätig sein sowie in Meiderich, Beeck und im Duisburger Süden. Klar ist: Wer im Süden arbeitet, wird ein anderes Profil mitbringen als der Kandidat oder die Kandidatin für den Norden. „Wir setzen durchaus auf Heterogenität, aber die Arbeit wird klar abgestimmt und muss vergleichbar sein. Wir müssen nicht in jedem Bezirk das Rad neu erfinden.“

Ein Verfügungsfonds, wie es ihn in der Duisburger Altstadt gab, um zum Beispiel Projekte vor Ort zu finanzieren, ist vorerst nicht vorgesehen. Allerdings sind wohl Mittel eingeplant, um die Arbeit gestalten zu können. Werden beispielsweise Wünsche in Richtung Stadtentwicklung formuliert, sollen die entsprechenden Abteilungen in der Stadtverwaltung und die Politik eingebunden werden.

Koordiniert wird das Team von Jan Tiemann, Hub-Manager „Citymanagement und Quartiersentwicklung“ bei der DBI. Etwa die Hälfte der Arbeitszeit wird das Team in der DBI-Zentrale sitzen, die restliche Zeit vor Ort verbringen. Die Zeit ist überschaubar, um jahrelange Abwärtstrends zu drehen. „Wir sind eine Projektgesellschaft“, betont Beck. Zudem sei es ein Ansporn, nach zwei Jahren noch einmal zu schauen, was die Bemühungen gebracht haben.

Für die Bewerber und späteren Mitarbeiter sei der Job eine Chance, sich Sporen zu verdienen und ein direktes Feedback für die eigene Arbeit zu bekommen. Und wenn es gut läuft, wolle man sich vonseiten der DBI bemühen, dass die Projektphase verlängert werde.

>> Bewerbung noch möglich

Erste Bewerbungen für das „#TeamDuisburg“ sind bereits eingetrudelt. Interessierte haben aber noch Zeit, sich zu bewerben. Fragen beantwortet Jan Tiemann via E-Mail: tiemann@duisburg.business.

Die DBI verspricht ihrerseits „flache Hierarchien“ und moderne Strukturen „in einem inspirierenden Umfeld direkt am Duisburger Innenhafen.“