Duisburg. Chef, Struktur und Domizil sind neu, nun auch der Name: Darum heißt die Wirtschaftsförderung künftig „Duisburg Business & Innovation“ (DBI).

Das neue Logo auf dem Wasserstoff-Banner am Parkhaus des „Quartier 1“ südlich des Hauptbahnhofs in Duisburg nimmt vorweg, was der Rat der Stadt am 14. Juni beschließen soll. Aus der bisherigen Gesellschaft für Wirtschaftsförderung (GfW) wird Duisburg Business & Innovation (DBI). Deren neuer Geschäftsführer Rasmus C. Beck hat die Latte für sich selbst und sein Team hoch gelegt: Die DBI soll die Stadt „mit herausragenden Innovationsprojekten international positionieren“.

Nach dem Umzug ins neue Domizil am Innenhafen - auf 560 Quadratmetern in der 2. Etage des neuen Gebäudes von Krankikom am Calaisplatz - soll Duisburg Business & Innovation ab Anfang Juli in die Umsetzung des Anspruchs gehen, den Rasmus C. Beck und der städtische Wirtschaftsdezernent Andree Haack mit fünf Vokabeln beschreiben: dynamisch, fortschrittlich, gestaltend, vorangehend und international.

DBI soll näher an die Duisburger Verwaltung heranrücken

Rasmus C. Beck ist seit drei Monaten Geschäftsführer der Duisburger Wirtschaftsförderung, künftig „Duisburg Business & Innovation“.
Rasmus C. Beck ist seit drei Monaten Geschäftsführer der Duisburger Wirtschaftsförderung, künftig „Duisburg Business & Innovation“. © FUNKE Foto Services | Olaf Fuhrmann

Aufgelöst werden die bisherigen GfW-Abteilungen zugunsten einer „projektbezogenen Struktur“, kündigt Beck an. Sechs wesentliche Themen sind dort gesetzt: Neben Investoren-/Unternehmerservice und Bestandsentwicklung sind das Standortentwicklung/Internationalisierung, Innovation/Gründung/Technologietransfer sowie Handel/Einzelhandel. Die DBI soll dabei, um eine Lotsenfunktion wirksam wahrnehmen zu können, näher an die städtischen Ämter rücken. „Wir werden gegenüber der Verwaltung ein Schnellboot sein“, so Beck.

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Mehr Geld, mehr Personal, mehr Möglichkeiten als bislang

Man habe seit dem Antritt von Beck, der von der Business Metropole Ruhr nach Duisburg kam, „die GfW auf den Kopf gestellt“, sagt Haack. In neuer Struktur - Gesellschafter sind nun ausschließlich die Stadt und ihre Töchter - eröffnen sich für die DBI, dank mehr Geld und mehr Personal, neue Möglichkeiten. Man wolle „kein Reparaturbetrieb mehr sein, hin zu mehr Wirtschaftsentwicklung kommen“, erklärt der Geschäftsführer. Die Handlungsfelder Industrie, Logistik und Universität/Forschung sollen dabei drei wesentliche Eckpfeiler des Aktionsrahmens der DBI sein. In einem Wirtschaftskompass, der im kommenden September erscheinen soll, werde man die Ziele konkretisieren, kündigt der Geschäftsführer an.

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Ziel: Engere Verzahnung der Universität Duisburg-Essen mit der lokalen Wirtschaft

Duisburgs Wirtschaftsdezernent Andree Haack.
Duisburgs Wirtschaftsdezernent Andree Haack. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Für und mit der Industrie gilt es, das Thema Wasserstoff voranzutreiben. Duisburg steht im Finale des Wettbewerbs um ein bundesweites Forschungs- und Technologiezentrum, das bei den Hüttenwerken Krupp-Mannesmann (HKM) entstehen könnte (wir berichteten). Eine engere Verzahnung zwischen Universität Duisburg-Essen (UDE) und der lokalen Wirtschaft soll auf einem neuen Campus Wedau-Nord gelingen – hier gilt es, die Bemühungen der Hochschule um einen Umzug der Ingenieurwissenschaften zu unterstützen, uninahes Gewerbe anzusiedeln. Auch für Start-ups sollen dort attraktive Möglichkeiten entstehen.

Angelaufen sind bereits erste Projekte zwischen Hochschule und Hafen. Hier geht es auch darum, die Möglichkeiten der Digitalisierung auszuschöpfen, um Verkehre zu optimieren, zu lenken und zu minimieren. In jedem Fall, so Beck, werde die Logistik für Duisburg und damit für die DBI ein wichtiger Faktor bleiben: „Ich bin ein Logistikfan. Die Branche hat viel zum Strukturwandel beigetragen.“

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Neues China-Referat: Für die Repräsentation besser beim Oberbürgermeister

Wichtig bleibt auch China als Handelspartner, Duisburg will seine Bemühungen um die Ansiedlung von Firmen aus dem Reich der Mitte verstärken. Beitragen sollen dazu auch ein neu eingerichtetes China-Referat bei Oberbürgermeister Sören Link, sowie Martin Teuber. Der langjährige Generalbevollmächtigte von Duisport folgt im Ehrenamt des Chinabeauftragten auf Hans Pflug. Über die Frage, ob ein China-Referat nicht bei der DBI besser aufgehoben sei, habe es „intensive Diskussionen“ gegeben, so Wirtschaftsdezernent Haak. Letztlich habe sich die Meinung durchgesetzt, dass der Oberbürgermeister mit seinem Amt für die Repräsentation nach außen wirksamer sei.