Duisburg-Hochfeld. Rund 21 Millionen Euro stehen für die Umgestaltung des Grünen Rings in Duisburg-Hochfeld zur Verfügung. Diese Anliegen haben die Duisburger.
In den kommenden Jahren soll der Grüne Ring in Duisburg-Hochfeld umgestaltet und aufgewertet werden. Er soll zum einen für die Hochfelder mehr Aufenthaltsqualität und für Kinder neue Spielmöglichkeiten bieten. Gleichzeitig sollen künftig die Besucher der Internationalen Gartenausstellung, die 2027 stattfindet, entlang der rund 1,6 Kilometer langen Grünfläche von der Stadtmitte durch Hochfeld zum Rheinpark geführt werden. Bei einer Veranstaltung konnten Bürger nun ihre Wünsche äußern und sich die Pläne genau anschauen. Blümchen und Gartenflächen waren ebenso ein Thema wie mögliche Radwege.
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Ursprünglich war der Grüne Ring mal angelegt worden, um Abstand zwischen der Schwerindustrie und den Wohnquartiere in Hochfeld zu schaffen. Die Planer haben im Vorfeld analysiert: „Die Flächen weisen eine geringe ökologische Vielfalt sowie niedrige Aufenthaltsqualität auf.“ Die Umgestaltung ist Teil des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes für Hochfeld (ISEK). 21,1 Millionen Euro sind für die Bauarbeiten, die in drei Abschnitte unterteilt werden, vorgesehen.
Bauarbeiten in Duisburg-Hochfeld werden in drei Abschnitte unterteilt
Der nördliche Teil beginnt an der Bocksbahntrasse und führt bis zur Sedanstraße. Dahinter beginnt der so genannte mittlere Teil, der von der Rheinhauser Straße unterbrochen wird. Hier könnten beispielsweise Nachbarschaftsgärten oder ein so genannter Pumptrack, also ein Parcours für Rad- und Rollsportler entstehen. Der südliche Abschnitt liegt zwischen der Rheinhauser und Wörthstraße. Im ISEK heißt es: „In Hochfeld besteht eine Unterfunktion an Freiraum, der als sozialer Treffpunkt generationsübergreifend genutzt werden kann. Öffentliches Grün als Spiel- und Sportflächen sind bedeutsam für die Freizeitgestaltung der im Quartier lebenden Kinder. Auch hier besteht ein Mangel an Flächen und Angebot.“
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Manfred Klaaßen vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) schaut kritisch auf die Pläne und fordert die verantwortlichen Landschaftsarchitekten und Stadtteil-Manager auf: „Think big. Wenn wir jetzt die Gelegenheit haben groß zu denken, sollten wir das tun.“ Er fände es besser, wenn die Radfahrer nicht um den Grünen Ring über die Rudolf-Schock-Straße geführt werden. „Da rollen täglich immense Mengen Schwerlastverkehr drüber.“ Und auch das Überqueren der Wörthstraße, die Hochfeld vom Rheinpark trennt, sei eine Hürde. Er schlägt eine entsprechende Brücke vor, über die der Radverkehr fließen könne. Und am besten solle am Rheinpark für die Radfahrer nicht Endstation sein – wie wunderbar wäre es, so die Vorstellungen des ADFC, wenn man künftig auch über den Kultushafen und das Alga-Gelände zur Rheinpromenade nach Wanheim entlang käme, ohne auf Hauptstraßen auszuweichen.
ADFC fordert die Planer auf: „Think big“
Bei den anderen Interessierten findet er dafür Zustimmung, allerdings gibt Landschaftsarchitektin Luisa Walterbusch zu bedenken: „Der Grüne Ring soll künftig auch Flächen zum Spielen und Erholen bieten. Da kann es zu Konflikten kommen.“ Deshalb sei eigentlich gedacht, die Wege für Radfahrer separat anzulegen.
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Sie nimmt sämtliche Anregungen mit auf und will in Absprache mit der Stadt prüfen, was sich von den Ideen umsetzen lassen könnte. „Einen Zeitplan gibt es aktuell noch nicht. Wir befinden uns in einem frühen Stadium, damit wir noch Ideen mit aufnehmen können“, erklärt die Teamleiterin der neuen Quartiersmanager in Hochfeld. Wegen des Schauerwetters in den vergangenen Tagen war die Veranstaltung kurzerhand ins Büro an der Heerstraße verlegt worden. Geplant ist allerdings, sich auch noch einmal vor Ort an den Grünflächen zu treffen.
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- Auch die Bezirkspolitiker hatte sich bereits im Vorfeld in einer Sitzung mit den Plänen für Hochfeld und den Grünen Ring befasst. Dabei stand auch das Thema Sicherheit an oberster Stelle. Überlegt wurde zum Beispiel, wie man innovative Lichtkonzepte, die für genügend Helligkeit sorgen und das Gefühl der Sicherheit erhöhen, umsetzen kann.
- Andere Politiker hakten seinerzeit nach, wie viele Bäume gefällt werden müssen. Eine genaue Zahl steht noch nicht fest, sicher ist aber, dass einige „entnommen werden“, um Platz für die verschiedenen Angebote zu schaffen. Die Planer erklärten allerdings, dass Ersatz neu angepflanzt werde.