Duisburg. Bei der Vogelzählaktion des Nabu in Duisburg wurden mehr als 11.000 Vögel gezählt. Welche Erkenntnisse es gibt und welcher Vogel vorne landet .

Anfang Januar hat in Duisburg das große Vogelzählen stattgefunden. Allerdings haben in diesem Jahr an der Vogelzählaktion „Stunde der Wintervögel“ des Naturschutzbundes (Nabu) in Duisburg mit 561 Duisburgern 185 Menschen weniger teilgenommen als noch 2021.

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Das könnte laut Jürgen Hinke, Vorsitzender des Nabu in Duisburg, an dem durchwachsenen Wetter Anfang Januar und dem Umstand gelegen haben, dass längst nicht alle Vogel-Fans einen eigenen Garten oder Balkon besitzen. „Dann zählen bei schlechtem Wetter weniger Menschen mit.“ Dennoch haben die Duisburger beachtliche 11.161 Vögel gemeldet.

Nabu: Keine großen Veränderungen bei Duisburger Vogelarten

Unangefochtene Spitzenreiterin mit rund 1600 Sichtungen ist auch in diesem Jahr die Kohlmeise. Der farbenfrohe Vogel, der besonders durch seine gelbe Brust und den schwarzen Bauchstreifen auffällt, tummelte sich im Januar in 87 Prozent der Gärten und Parks. Komplettiert wird das Siegertreppchen der geflügelten Vertreter wie schon im Vorjahr vom Haussperling – besser bekannt als Spatz – und der Blaumeise. „Bei den für Duisburg typischen Vogelarten hat sich im Vergleich zum Vorjahr nicht viel geändert“, ordnet Vogelexperte Hinke ein.

Auch auf den Plätzen vier bis zehn lassen sich nur leichte Veränderungen erkennen. Die häufig als „diebisch“ bezeichnete Elster rutscht mit 861 Beobachtungen um einen Rang ab auf Platz fünf, was einem Rückgang um 12 Prozent entspricht.

Vogelzählaktion: Mehrere Gründe für schwankende Zahl gesichteter Vogelarten

Dies könne mit den jährlich wechselnden Teilnehmern der Vogelzählaktion zusammenhängen, mutmaßt Hinke. „Wenn nicht immer dieselben Menschen teilnehmen, können jährliche Unterschiede bei den Sichtungen auch einfach Zufall sein, da die Teilnehmer dann an unterschiedlichen Orten innerhalb Duisburgs gezählt haben.“

Dauerbrenner und Wiedereinsteiger: Die Kohlmeise behauptet in Duisburg ihren Spitzenplatz, der Eichelhäher hat es zurück in die Top Ten geschafft.
Dauerbrenner und Wiedereinsteiger: Die Kohlmeise behauptet in Duisburg ihren Spitzenplatz, der Eichelhäher hat es zurück in die Top Ten geschafft. © funkegrafik nrw | Anda Sinn

Was die Elster betrifft, verweist der Nabu-Mann darauf, dass der Vogel dennoch in dreiviertel aller Gärten gesichtet worden ist, was ein relativ hoher Wert sei. Daher könne es also einfach sein, dass in diesem Jahr vermehrt Menschen in der Innenstadt teilgenommen haben, wo Elstern eher nicht zu sehen seien.

Der Gimpel legt stark zu

Doch auch das unterschiedliche Verhalten der verschiedenen Vogelarten könne für leichte Veränderungen der Meldungen ausschlaggebend sein, sagt Hinke, und verweist auf die starke Zunahme des Gimpels (plus 43 Prozent). „Gimpel sind Teilzieher, was bedeutet, dass sie in Trupps von rund 50 Exemplaren bis zu 30 Kilometer am Tag durch die Gegend fliegen, da sie ständig auf der Suche nach Futter sind“.

Wenn so ein Schwarm just am Wochenende der Zählaktion in Duisburg eine Nahrungsquelle aufgetan habe, könne allein schon eine Person 50 bis 60 dieser Vögel auf einmal sehen, was sich dann in der Rangliste niederschlage.

Eichelhäher wieder unter den Top Ten

Immerhin für eine leichte Überraschung sorgt der Eichelhäher, der mit 279 Meldungen neu in der Top Ten ist. Der zur Familie der Raben zählende Vogel ist in diesem Jahr rund 20 Prozent häufiger als noch im Vorjahr in Duisburg beobachtet wurde und hat sich damit von einem kräftigen Rückgang 2021 erholt. Das könne damit zusammenhängen, dass der Vogel mit der markanten blau-schillernden Flügelfeder in diesem Jahr besonders Tierfreunden am Stadtrand aufgefallen sei, sagt Jürgen Hinke.

Genau könne der Nabu allerdings nicht sagen, an welchen Duisburger Orten die Vögel gesichtet werden. „Da die Menschen uns früher ihre Beobachtungen hauptsächlich per Post mitgeteilt haben, konnten wir Rückschlüsse hinsichtlich der Absender ziehen und damit den Beobachtungsort eingrenzen“, so Hinke. Mittlerweile würden allerdings fast 90 Prozent der Vogelbeobachter per Email abstimmen, was eine Zuordnung fast unmöglich mache.

Für kommende Vogelzählaktionen wünscht sich der Nabu eine kontinuierliche Teilnahme. „Je mehr Leute teilnehmen, desto besser sind auch die Ergebnisse“, so Hinke. Und wenn immer dieselben Menschen teilnähmen, seien die Ergebnisse besser miteinander vergleichbar.

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  • Zwischen dem 6. und 9. Januar haben bei der „Stunde der Wintervögel“ 561 Teilnehmer in 420 Gärten mehr als 11.100 Vögel in Duisburg gezählt. Das sind rund 3400 gemeldete Vögel weniger als 2021.
  • Die Zahl der Teilnehmer ist auch deutschlandweit von 216.000 Menschen auf rund 176.000 zurückgegangen. Weitere Infos und Ergebnisse gibt es auf www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/aktionen-und-projekte/stunde-der-wintervoegel.