Duisburg. Im Zoo Duisburg wächst ein schneeweißes Affenjunges auf. Neben dem seltenen Nachwuchs der Bärenstummelaffen gibt es im Affenhaus einen Rekord.
Im Affenhaus des Zoo Duisburg wächst derzeit ein schneeweißes Bärenstummelaffen-Jungtier auf. Das kleine Männchen wurde bereits Ende Januar geboren, wie der Tierpark am Kaiserberg jetzt mitteilt. Die Primatenart gilt in freier Wildbahn als stark gefährdet.
Mit viel Routine soll sich Affenmutter Black um ihr bereits fünftes Baby kümmern. Immer häufiger wage sich das Jungtier aus den schützenden Armen seiner Mutter. Beim Aufwachsen in der Familiengruppe genießt der kleine Bärenstummelaffe viele Freiheiten – und zwar so lange das Affenkind sein weißes Fell hat. „Das verlieren die Kleinen schrittweise ab dem vierten Lebensmonat und bekommen dann ihr schwarzes Haarkleid“, sagt Alexander Nolte, Revierleiter.
Bärenstummelaffen: Zoo Duisburg nimmt wichtige Rolle ein
Der Zoo Duisburg beherbergt den weltweit größten Bestand in Zoologischen Gärten und koordiniert das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP) für diese gefährdete Affenart. Was das bedeutet? Biologen am Kaiserberg stellen Zuchtpaare oder Zuchtgruppen für Zoos zusammen, die entsprechende Tierarten halten wollen. Möchte ein Zoo mit der Haltung beginnen, gilt der Tierpark am Kaiserberg als erster Ansprechpartner und Koordinator. Es werden Tiere empfohlen, die Duisburg dann verlassen.
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Seit 1967 hält der Zoo Bärenstummelaffen. Schon über 50 Tiere dieser Art wurden in Duisburg geboren. Weil die Tiere am Kaiserberg, anders als in den Regenwäldern Westafrikas, vor äußeren Einflüssen wie Wilderei geschützt sind, erreichen die Affen hier ein hohes Alter. So wie Melanie, Oma des nun geborenen Affenkindes und mit 28 Jahren der älteste Bärenstummelaffe in einem Zoo. „Ein absolutes Charaktertier bei uns im Affenhaus“, sagt der Tierpfleger.
Massig Futter wird für die Tiere eingefroren
Mittlerweile hat die Seniorin der Bärenstummelaffen-Gruppe gewisse Altersgebrechen, bewegt sich meist sehr langsam und bedächtig. Ihre Liebe für gekochte Kartoffeln hat sie über die Jahre beibehalten. Ihren Lebensabend verbringt die Seniorin in trauter Zweisamkeit mit Partner Pagalu, der mit seinen 19 Jahren das drittälteste Tier im weltweiten Zoobestand ist.
Besonders die Ernährung der rein vegetarisch lebenden Tiere stellt die Tierpfleger vor große Herausforderungen. Weil die Affen 90 Prozent Blätter und nur etwa zehn Prozent Gemüse futtern, müssen die Zoo-Verantwortlichen im Sommer eine große Menge Laub einfrieren, damit die Tiere auch im Winter adäquat ernährt werden können.