Duisburg. Spitzenkoch Sven Nöthel eröffnet am 1. September das neue Restaurant „Mod“ in Baerl. Was Gäste erwartet und was serviert wird. Ein Vorab-Besuch.
Duisburg bekommt ein neues Restaurant, Sterne-Ambitionen nicht ausgeschlossen: Der Spitzenkoch Sven Nöthel hat in Duisburg-Baerl eine schöne Zeitgeist-Location geschaffen. In direkter Nachbarschaft zum „Renzi’s“ präsentiert sich das „Mod“ gemütlich, modern und auch ein bisschen verspielt. Am 1. September wird an der Grafschafter Straße eröffnet.
Die Gläser sind bereits poliert, die Tische dekoriert und die erste Speisekarte geschrieben. Alleine die Ankündigung, dass Nöthel junior etwas Neues plant, hat in der Gastro-Szene für Furore gesorgt. „Bei uns trudeln schon seit einiger Zeit Reservierungen ein“, freut sich der Gründer. Auf bis zu 200 Kilometer schätzt er sein Einzugsgebiet.
Aus einem ehemaligem Kuhstall in Duisburg-Baerl wird ein lässig-gehobenes Restaurant
Der 33-jährige Koch ist eigentlich Mülheimer, stammt aus einer erfahrenen Gastronomie-Familie. Sein Vater Peter war 1988 der jüngste Sternekoch Deutschlands, seine Mutter betreibt das Mülheimer Restaurant „Am Kamin“, eine der kulinarischen Top-Adressen im Ruhrgebiet.
Das erste Lehrjahr verbracht er im heutigen Sternerestaurant Haus Stemberg in Velbert-Neviges. Danach ging er in den Familienbetrieb „Am Kamin“. „Im dritten Lehrjahr fiel der Chef aus“, erinnert er sich. Nöthel probierte und entwickelte Rezepte, die Gäste waren begeistert – die Kritiker auch. Sven Nöthel erkochte sich 2015 einen Stern und hat zuletzt in Düsseldorf gearbeitet.
Vor einiger Zeit sah er online eine Stellenanzeige vom „Renzi’s“, mit dazugehörigem Video. „Das war cool gemacht.“ Schnell stellte sich heraus, dass er und Tobias Bähner eine ähnliche Küchenphilosophie teilen. Doch statt bei den Nachbarn anzuheuern, verwandelten sie den alten Kuhstall in ein Restaurant.
Im vorderen Bereich ist Platz für „Fine Dining“, ein paar Stufen hinab geht es in eine hübsch-heimelige Vinothek. „Man kann hier durchaus in Jeans und T-Shirt vorbeikommen. Die Leute sollen sich wohl fühlen“, betont der Gründer. Auch Kinder und Hunde sind willkommen.
[Neuigkeiten aus der Duisburger Gastro-Szene, Neueröffnungen und Restaurant-Kritiken – zur Spezialseite]
Restaurant „Mod“ in Duisburg: So sehen die ersten Menüs aus
Bei Veranstaltungen wie Hochzeiten und Geburtstagsfeiern passen bis zu 80 Personen hinein. Im Wein-Bistro werden Kleinigkeiten serviert. Gutes Brot zum Beispiel, das mit der Hand gebrochen wird und hausgemachter Schinken. Oder Pasta. Auf der Hauptkarte stehen zwei Menüs.
Wer „Beete & Bauer“ ordert, freut sich auf Gänge mit Saibling, Gurke, Radieschen und Alge, Blutwurst, Kohlrabi, Aprikose und Pilzen. Ein anderer Posten vereint „Eigelb, Kartoffeln, Spinat und Trüffel.“ Unter dem Namen „Acker & Saat“ stehen komplett vegetarische Gerichte.
Künftig sollen hinter dem Haus Kräuter wachsen und auch eigene Hühner will er halten. Die Eier werden dann in der Küche verwendet. Auch das eingelegte Gemüse, das in hübschen Gläsern auf einem Regal steht, ist nicht nur Zierde. „Wir fermentieren viel, ziehen unsere Fonds selbst“, erklärt Nöthel.
Im „Mod“, was im Skandinavischen Raum mit „mutig“ übersetzt wird, hat er sein altes Sterne-Team wieder vereint. Die Fachfrau für Wein und Service engagierten seine Liebste, Isabell Herbst, und er direkt vom Fleck weg in der „Sansibar“. „Ich stecke mitten im Umzug“, gibt Amelie Ehle lächelnd zu. Nachdem ihr die beiden auf Sylt angeboten haben, nach Duisburg zu kommen, schaute sie sich die Location erst einmal an – und war begeistert. „Es ist echt schön hier und ich finde reizvoll, dabei zu sein, wenn etwas komplett Neues aufgebaut wird.“ Küchenchef wird Timo Baaske, Sous-Chef Jan „Lilli“ Lilienthal.
Auch interessant
„Wir freuen uns, dass es jetzt los geht und wir endlich mit dem starten, in dem wir gut sind“, sagt Sven Nöthel und bedankt sich ausdrücklich bei den Nachbarn Astrid und Tobias Bähner. Gemeinsam werden sie bestimmt einmal eine Küchenparty veranstalten. Die Eröffnung soll erst einmal im Normalbetrieb laufen, aber, so viel wird versprochen, eine Feier soll noch nachgeholt werden.
>> Öffnungszeiten und Kontakt
- Geöffnet wird von Dienstag bis Samstag ab 17 Uhr sowie am Sonntagmittag. „Auf Nachfrage machen wir auch einen Business-Lunch möglich oder kommen für ein Catering raus“, erklärt Sven Nöthel. Außerdem soll es künftig Kochkurse und andere Aktionen geben.
- Reservierungen werden ab sofort unter 0176/23557864 angenommen. Nähere Infos gibt’s im Netz: www.mod-dining.com.