Duisburg. . Der „Akazienhof“ ist dicht, Spitzenkoch Klaus Theo Friederichs schließt aus Altersgründen und das „Eichwäldchen“ öffnet nur noch für Feiern.

Duisburg ist kein gutes Pflaster für Spitzengastronomie: Der „Akazienhof“ hat geschlossen. Klaus Theo Friederichs, Inhaber des Bistro „NT“, schließt sein Restaurant aus Altersgründen. Und auch das Eichwäldchen wird das „à la carte“-Geschäft nur noch bis Ende Januar weiterführen. Die Probleme sind vielschichtig.

„Wir haben uns sehr breit aufgestellt, bieten Schulcatering an und hatten schon immer viele Gesellschaften. Zuletzt war es aber sehr schwierig, einen Koch zu finden, der uns helfen kann“, erklärt Petra Altgassen, die zusammen mit ihrem Mann das „Eichwäldchen“ führt. Noch vor einem Jahr hatte Manfred Altgassen mit dem Kopf geschüttelt, als Kollegen ihm erzählten, wie schwierig es gewesen sei, gutes Personal zu finden. „Nun stehe ich vor dem gleichen Problem.“ Hinzu kam, dass viele Wochenenden ohnehin schon für Hochzeitsfeiern und andere Gesellschaften reserviert worden seien. So blieben nur noch wenige Termine, an denen einzelne Gäste zum Essen kommen konnten. „Wir haben viele Jahre unser Restaurant auf hohem Niveau geführt, vielleicht ist nun einmal Zeit für etwas Neues“, sagt Petra Altgassen.

Personalknappheit ist kein Einzelfall. „Der Fachkräftemangel betrifft alle Branchen. Viele wollen lieber studieren. Man braucht aber Passion für diese Berufe“, erklärt Thorsten Hellwig, Pressesprecher des Hotel- und Gaststättenverbandes in NRW.

„Köche sind die Rockstars von morgen“

Frank Schwarz  in seinem Kochstudio.
Frank Schwarz in seinem Kochstudio. © Volker Hartmann

Dies bestätigt auch Catering- und Küchenchef Frank Schwarz: „Köche sind die Rockstars von morgen. Aber der Trend zur Work-Life-Balance spricht dagegen. Viele wollen nicht mehr in der Gastronomie arbeiten.“ Zudem sei Duisburg ein schwieriges Pflaster für hochpreisigere Angebote. Der Trend, lieber zu Hause zu bleiben und Essen zu bestellen, kommt Schwarz hingegen zugute: „Die Leute laden wieder gerne zu sich nach Hause ein und wollen schöne Häppchen haben.“

Vor einigen Monaten hat er das Restaurant „Feinrestauration Schumachers“ in Friemersheim übernommen – hier öffnet er für Gesellschaften. „Eigentlich gehört an diese Stelle ein Paar, dass das Haus führt.“ Er habe die Aufgabe nur übernommen, weil Vorgänger Lellau niemanden für das Haus gefunden habe. Kai Wergerner, geschäftsführender Gesellschafter des Restaurants Küppersmühle, setzt auf eigene Auszubildende und ein gutes Betriebsklima. Damit seine Mitarbeiter auch Zeit mit der Familie verbringen können, hat die „Küppersmühle“ zwischen Weihnachten und Neujahr ein paar Tage geschlossen.

Frank Schwarz bekommt auch Anfragen von Restaurants, ob er Buffets übernehmen könne, wenn diese kein Personal finden. Er glaubt: „Wahrscheinlich wäre jetzt sogar ein guter Zeitpunkt, wieder ein gehobenes Restaurant zu eröffnen.“ Auch die „Küppersmühle“ freut sich über regen Zuspruch. Mittags hat sich der Betrieb am Innenhafen auf Mitarbeiter aus den umliegenden Büros spezialisiert. Abends gibt’s feine Küche auf die Gabel, für die manche Gäste sogar aus umliegenden Städten kommen.