Dortmund. So sieht man den Mars selten. In der Nacht zu Donnerstag steht er in Opposition zur Sonne – und strahlt so rot, wie lange nicht mehr.

Dortmunder und Dortmunderinnen sollten in der Nacht zum 16. Januar etwas länger wach bleiben. Denn in der Nacht ereignet sich ein beeindruckendes Schauspiel am Nachthimmel – der Mars erreicht seine Opposition zur Sonne. Bedeutet konkret: Der Rote Planet steht direkt gegenüber der Sonne und ist somit so hell, wie er nur sein kann. Er steht damit in Konkurrenz zu dem Stern Sirius, der sonst am Nachthimmel auffallend hell flackert.

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Mars steht in Opposition zur Sonne: Besonderes Himmelsereignis in Dortmund

Die Mars-Opposition ist ein Ereignis, das nur alle zwei Jahre stattfindet, und wird auch in den kommenden Jahren nicht so spektakulär sein wie in diesem Jahr. Daher sollten Dortmunder und Dortmunderinnen das Schauspiel unbedingt genießen, da es bis 2027 keine vergleichbare Opposition geben wird. Auch wenn der Mars schon in den Tagen vor der Opposition sichtbar war und sich ungewöhnlich hell am Himmel zeigte, ist der 16. Januar der Höhepunkt dieses Events.

Wer aber erstmal ratlos mit dem Kopf im Nacken nach oben schaut, kann kostenlose Apps wie „SkyView“ nutzen, um sich zu orientieren. In der Suche einfach „Mars“ eingeben, mit der Augmented-Reality-Funktion kann der Mars leicht am Himmel gefunden werden. Wer den Planeten aber ohne Apps finden möchte, hat zwei Möglichkeiten.

Der Planet Mars ist am Dortmunder Nachthimmel leicht zu finden

Man kann den Mars auch über den Stern Sirius finden. Immer praktisch zu wissen: Sterne flackern grundsätzlich am Himmel, Planeten nicht. Das hat etwas mit der Entfernung der Planeten und Sterne zur Erde zu tun. Sirius ist der hellste, flackernde Stern am Nachthimmel. Ist der gefunden, liegt der nicht-flackernde, rötliche Mars direkt daneben.

Wer Sirius nicht findet, kann auch einen Kompass nehmen, den mittlerweile die meisten Smartphones schon eingebaut haben. Der Mars wird kurz nach Sonnenuntergang im Osten aufgehen und mit zunehmender Dunkelheit immer weiter nach oben wandern.

KINA - Marsianer sein für ein Jahr
Der Planet Mars, aufgenommen vom „Hubble“-Weltraumteleskop. © DPA Images | -

Den Mars in Dortmund beobachten: Hohensyburg und Deusenberg sind keine geeigneten Orte

Doch wo kann man in Dortmund am besten Sterne beobachten? Der Gedanke, an hohe Orte zu wechseln, wie das Denkmal in Hohensyburg oder den Deusenberg, liegt nahe. Allerdings ist dort die Lichtverschmutzung besonders hoch. Den Mars dort zu beobachten ist zwar möglich, aber es gibt auch deutlich bessere Standorte.

So eignen sich großflächige Felder und Wiesen am besten, denn dort befindet sich normalerweise in unmittelbarer Nähe kein stark beleuchtetes Haus oder Industrie. Das Beobachten von Himmelsereignissen ist im Ruhrgebiet grundsätzlich schwierig, aber so haben die Dortmunder und Dortmunderinnen die besten Chancen, den Mars in seiner vollen und hellen Pracht zu beobachten.

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Mars in Opposition zur Sonne: Teleskop und Fernglas bieten noch größeres Erlebnis

Wer das Himmelsereignis noch intensiver erleben möchte, sollte ein Fernglas oder ein Teleskop bereithalten. Besonders bei einem Teleskop können selbst Details wie die nördliche Eiskappe des Mars sichtbar werden, was das Ereignis noch faszinierender macht. Wer kein Teleskop besitzt, kann sich auch mit bloßem Auge eine gute Vorstellung vom Mars verschaffen, der in dieser Nacht in seiner maximalen Helligkeit strahlt.

Bereits ab 18 Uhr geht der Mars auf und wandert bis Mitternacht an seinen finalen Ort, die Opposition zur Sonne. Dann wandert der Planet langsam wieder herunter und verliert seine Helligkeit wieder. Doch nun kommt das große Aber: Für heute Abend und die Nacht ist in Dortmund Nebel angesagt. Die kommenden Stunden werden zeigen, ob sich der Neben noch rechtzeitig zum Himmelsereignis verzieht. Denn ansonsten müssen die Dortmunder und Dortmunderinnen zwei Jahre auf das nächste Mars-Ereignis warten.