Bottrop. Bis 2030 will die EU die Zahl der Verkehrstoten und Schwerverletzten halbieren. Dieses Ziel wird in Bottrop schon jetzt fast erreicht.

Kein Mensch sollte im Straßenverkehr getötet oder verletzt werden. Von dieser „Vision Zero“ ist Deutschland noch sehr weit weg. Deshalb hat die EU ein Zwischenziel ausgegeben: Bis 2030 soll die Zahl der Todesopfer und – erstmals – der Schwerverletzten um 50 Prozent gesenkt werden.

Die Zahl der Unfälle in Bottrop ist 2023 gestiegen auf 3625. Die Zahl der Schwerverletzten ist seit Ausrufung der „Vision Zero“ 2019 aber deutlich gesunken auf 44. Auf Bottrops Straßen starb 2023 und 2024 jeweils ein Mensch. Deshalb sieht die Organisation „Vision Zero“ das Ziel für 2023 in beiden Kategorien erreicht (siehe Grafik).

In einem Ranking der „Städtischen Regionen mit mittlerer Bevölkerungsdichte“ und Einwohnerzahlen zwischen 100.000 und 500.000 führt die Organisation Bottrop bei den Verkehrstoten auf Platz 35 von 66, bei den Schwerverletzten auf Platz 22. Damit liegt Bottrop im grünen Bereich, anders als Gladbeck oder Gelsenkirchen.

Eine „Vision Zero“ hat übrigens auch das Bundesverkehrsministerium. Das legt die Messlatte aber tiefer: Im Rahmen der „Vision Zero“ verfolgt das Bundesministerium für Digitales und Verkehr nach eigenen Angaben das Ziel, die Zahl der Verkehrstoten im Straßenverkehr bis 2030 um 40 Prozent zu senken – und die Zahl der Schwerverletzten bei Unfällen erheblich zu reduzieren.

Mit dem Verkehrssicherheitsprogramm bis 2030 sieht sich das Ministerium auf einem guten Weg. Die Schwerpunkte: „An der positiven Unfallentwicklung partizipieren noch nicht alle Verkehrsteilnehmenden gleichermaßen: Beispielsweise stagniert die Anzahl der Schwerstverletzten ebenso wie die Unfallentwicklung bei zu Fuß Gehenden und Motorradfahrenden. Zudem steigt derzeit die Anzahl der im Straßenverkehr getöteten Radfahrenden und der älteren Menschen an.“

Auch für Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen steht die „Vision Zero“ ganz oben auf der Agenda der Direktion Verkehr: „Um sich diesem Idealziel zu nähern und unsere Straßen sicherer zu machen, bedarf es der Anstrengung aller“, schreibt sie im aktuellen Verkehrsunfallbericht. Den Bericht für 2024 wird die Polizei voraussichtlich im März vorlegen.

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Zurhausen sagt: „Mit zahlreichen Projekten für unterschiedliche Alters- und Zielgruppen wollen wir das Bewusstsein für die Gefahren des Straßenverkehrs schärfen. Sei es beim Fahrradtraining in der Grundschule, Crash-Kurs-Veranstaltungen für künftige Autofahrerinnen und Autofahrer oder dem Pedelec-Sicherheitstraining für Seniorinnen und Senioren. Zu unserer Verkehrssicherheitsarbeit gehören auch Verkehrskontrollen. Dabei geht es nicht ums ,Kasse machen‘, sondern darum, schweren Unfällen vorzubeugen. Die Sanktionen für zu schnelles Fahren sollen eine Besinnung auf die Regeln bewirken.“